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0243 - Die Schädelkette

0243 - Die Schädelkette

Titel: 0243 - Die Schädelkette
Autoren: Jason Dark
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offenstehenden Maul.
    Den Prankenarm hatte das Monstrum leicht erhoben und im rechten Winkel abgezweigt. Schlagbereit war er, und Saccu wußte plötzlich, daß ihn sein ehemaliger Chef töten wollte.
    Der Dschungelkämpfer duckte sich. Sein Gesicht nahm dabei einen leicht verzerrten Ausdruck an. Dies war immer so, wenn er dicht vor einer großen Entscheidung stand.
    Wie vor einem Mord!
    Und er schoß.
    Krachend entlud sich der Revolver. Das Echo jagte durch das Haus.
    Saccu erkannte sehr deutlich, daß die Kugel getroffen hatte. Sie fand ihr Ziel in der Brust des Monstrums und schleuderte es bis an die Treppenstufe zurück.
    Dort konnte es sich fangen.
    Das Maul des Wesens öffnete sich noch weiter, und ein infernalisches Siegesheulen drang daraus hervor.
    Saccu bekam große Augen.
    Der Kerl war mit einer Kugel nicht zu stoppen. Vielleicht mußte er mehrmals schießen, und das tat er auch.
    Der schwere Ruger Colt in seiner Hand schien zu explodieren.
    Ununterbrochen blitzte es vor der Mündung auf, und Saccu bewies, daß er nicht nur schießen, sondern auch treffen konnte.
    Jede Kugel fand ihr Ziel.
    Sie hämmerte in den Körper des Wesens. In die Echos der Schüsse mischte sich das Klatschen. Die schweren Kaliber hieben auch gegen die Schädelkette, sie schleuderten den Unhold herum, der Schlangenarm zuckte, die Pranke schlug in die Luft, hieb einmal gegen das Holzgeländer und riß fingerlange Splitter hervor.
    Saccu befand sich wie im Rausch.
    Er stand in Combat-Stellung, fächerte seinen Revolver und jagte an Blei aus dem Lauf, was er in der Trommel hatte. Seine Augen schienen blau zu leuchten, er kam sich vor wie im Krieg, roch den Pulverdampf und ergötzte sich am Krachen der Schüsse.
    Bis die Waffe leer war.
    Als er das »Klick« hörte, schien er aus einem tiefen Traum zu erwachen und ließ den Arm langsam sinken. Mit dem linken Handrücken wischte er über seine Stirn, er erwartete, einen Toten vor sich zu sehen, ein von Kugeln zerstörtes mutiertes Wesen, das mal ein Mensch gewesen war, doch er täuschte sich wie noch nie in seinem Leben.
    Van Dyck war nicht zu vernichten! Er lebte weiter.
    Zwar hatten ihn die harten Einschläge der Kugeln von den Beinen gerissen, und er lag auch am Fuß der Treppe, doch er wälzte sich langsam herum und versuchte, auf die Füße zu kommen.
    Ein Ruck ging durch seine Gestalt — dann stand er.
    Saccu verzog den Mund. Zischend stieß er den Atem aus, in seinen Augen schimmerte plötzlich die Angst, dann senkte er den Kopf, starrte auf seine Waffe und schüttelte sich, als könnte er nicht fassen, daß er überhaupt geschossen hatte.
    Van Dyck ließ sich nicht beirren.
    Saccu hatte seinen Spaß gehabt, jetzt wollte ihn sich das Monster gönnen.
    Und es war schnell. Van Dyck erkannte den Sprung des Mannes bereits im Ansatz. Er wußte, daß der andere zur Tür wollte, aber da hatte er sich geschnitten.
    Abermals durchdrang das schaurige Heulen einer Hyäne das Haus, und van Dyck tauchte dicht vor Saccu auf.
    Sein rechter Arm oder vielmehr die grüne Schlange streckte ihren Körper und schoß förmlich aus dem Ärmelloch.
    Sie traf.
    An Saccus Hals biß sie sich fest, hackte ihre kleinen, aber scharfen Zähne in das Fleisch, und Saccu stieß ein Röcheln aus. Er stellte sich auf die Zehenspitzen, drückte seinen Rücken durch, während sein Gesicht eine Grimasse der Angst war.
    Danach traf ihn der Prankenschlag quer durch das Gesicht.
    Als die Löwentatze nach unten sackte, sank auch Saccu in die Knie. Er schrie fürchterlich, von seiner Haut auf dem Gesicht war kaum noch etwas zu erkennen, und er hatte noch nicht den Boden berührt, als der nächste Hieb seinen Nacken traf.
    Er tötete den Mann.
    Als Leiche kippte er nach vorn und blieb auf dem Gesicht liegen. Der ehemalige Milliardär van Dyck hatte seinen ersten »Sieg« errungen.
    Den gesamten schrecklichen Vorgang hatte auch Kay Windsor mit ansehen müssen.
    Sie hatte zugeschaut, aber sie erfaßte es nicht. Sie stand wie ein Denkmal, die Augenbrauen leicht zusammengezogen, als würde sie hinter ihrer Stirn schwere Gedanken wälzen, und sie schaute auch nicht auf, als sich ihr das Monstrum näherte.
    Es kam schleichend.
    In dem Schakalschädel produzierte er nach wie vor menschliche Gedanken und Schlußfolgerungen. Für ihn war Kay Windsor eine Zeugin. Sie hatte die Bluttat mit ansehen müssen, und die fernen Geisterstimmen hatte ihm gesagt, daß er jeden Zeugen töten müsse.
    Also mußte auch sie sterben!
    Da gab es
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