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0243 - Die Schädelkette

0243 - Die Schädelkette

Titel: 0243 - Die Schädelkette
Autoren: Jason Dark
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kaum.«
    »Na bitte.« Ich gab Gas und fuhr wieder an. Die Tiere sollten uns nicht stören, wir wollten zu van Dyck und ihm einige ziemlich harte Fragen stellen.
    Der Weg beschrieb vor uns eine Linkskurve. Da sehr viel Laub herumlag, steuerte ich den schweren Bentley vorsichtig hinein. Am Ende der Kurve, wo die Strecke wieder geradeaus weiterführte, sahen wir eine Wegkreuzung.
    Suko hatte die Scheibe auf seiner Seite nicht völlig hochfahren lassen, deshalb hörten wir auch ein Fauchen.
    Diesmal klang es noch lauter.
    »Die Löwen sind los.« Suko sagte es im Scherz dahin. Einen Herzschlag später jedoch wurden seine und meine Augen groß. Links von uns hatte sich etwas im Unterholz bewegt und zwischen den sich auf der Erde angehäuften Zweigen schimmerte es hell.
    So sah Fell aus.
    Löwenfell!
    Schon geschah es.
    Ein gewaltiger, gelblich schimmernder Körper wuchtete sich aus dem Unterholz, befand sich in der Luft, streckte sich und sprang mitten auf den Weg, wobei er sich drehte und uns der Löwe aus kleinen Augen anstarrte…
    ***
    Saccu, der blondhaarige Hüne mit dem halblangen Haar, hatte in seinem Leben einiges erlebt. Er war durch mehrere Höllen gegangen, der Krieg hatte ihn gestählt, und er hatte ihn gewissenlos gemacht. Er hatte Elend, Tod und Leid gesehen und war darüber hinweggegangen, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Aber was er in diesem Haus bei London und in einer zivilisierten Welt vorgesetzt bekam, das stellte alles bisher Dagewesene in, den Schatten.
    Über die Stufen der Treppe schritt ein Monster. Ein Wesen, das es einfach nicht geben durfte, das dennoch eine schlimme Tatsache war.
    Es besaß den Schädel eines Schakals. Deutlich war die weit vorgezogene spitze Schnauze zu erkennen, das bräunliche Fell und die kleinen, kalten Augen.
    Der rechte Arm bestand auch nicht mehr aus normalen Knochen und Haut, es war eine Schlange, die sich aus dem Armloch ringelte und eine gespaltene Zunge sehen ließ.
    Auch der linke Arm glich dem Teil eines Tiers. Er hatte sich in eine Pranke verwandelt oder in eine Tatze, auf jeden Fall gehörte sie nicht zu einem Menschen, sondern zu einem Löwen. Schakalkopf, Löwenpranke und Schlange. Hinzu kam noch die geheimnisvolle Schädelkette, die um den Hals des Wesens hing und deren Köpfe dunkelgrün schimmerten, wobei sich das grüne Licht auch in den die Augen ausfüllenden Diamanten fing und dort abgestrahlt wurde.
    Hatte sich Saccu über das Aussehen des Monstrums schon erschreckt, so bekam er einen weiteren Schock, als er den Anzug sah, den dieses Wesen trug.
    Er gehörte Peter van Dyck.
    Das war für Saccu der Beweis.
    Dieses mutierte Gebilde vor ihm war kein geringerer als sein Chef, der Milliardär und Diamantenhändler Peter van Dyck. Der Anzug beseitigte für den blondhaarigen Leibwächter die restlichen Zweifel.
    Etwas Unheimliches war geschehen, für das er keine Erklärung wußte, sich aber denken konnte, wer dahintersteckte.
    Die Schädelkette mußte die Schuld daran tragen.
    Eine andere Möglichkeit gab es für Saccu nicht. Die verdammte Kette aus Totenköpfen, an der van Dyck so hing, hatte diese grausame Verwandlung bewirkt.
    Saccu stöhnte.
    Ob vor Grauen, vor Wut oder Zorn, das wußte er selbst nicht. Er ahnte jedoch, daß er sich hier in einer Situation befand, die er kaum lösen konnte.
    Er warf einen raschen Blick auf die Stewardeß.
    Kay Windsor stand wie festgenagelt auf dem Fleck. Sie mußte das Monstrum ebenfalls sehen, denn sie hatte den Kopf in Richtung Treppe gedreht, aber sie zeigte keine Reaktion. Beinahe teilnahmslos schaute sie dorthin, ohne sich um den ehemaligen Diamantenhändler zu kümmern.
    Van Dyck hatte die letzte Stufe erreicht. Noch einen Schritt tat er, dann lag die Treppe hinter ihm, und er blieb abwartend stehen.
    »Wer bist du?« keuchte Saccu. Längst hatte er den Arm mit dem Revolver hochgebracht. Er wußte, daß er schießen würde, es gab keinen anderen Weg.
    Saccu bekam auch eine Antwort. Sie wurde ihm entgegengeheult. Ein schauriges Geräusch, das auch nachts über die Savanne des afrikanischen Kontinents strich.
    Der Leibwächter kannte die Stimmen der Hyänen, dieser widerlichen Tiere, die man auch mit dem Teufel in Verbindung brachte, denn er tauchte in zahlreichen Abbildungen mal als Hyäne und dann wieder als Ziege auf.
    Van Dyck mußte besessen sein!
    Sein Schlangenarm zuckte. Das giftgrüne schlanke Reptil schaute aus dem Ärmel, drehte und wand sich, stieß immer wieder die Zunge aus dem kleinen,
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