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0242 - Werwolf-Terror in Soho

0242 - Werwolf-Terror in Soho

Titel: 0242 - Werwolf-Terror in Soho
Autoren: Jason Dark
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fragte Lester.
    Mit »Ja« wurde geantwortet.
    Danach gab Lester die Walkie-talkies und die Waffen aus. Jeder bekam seine Pistole. Und ein jeder mußte den Empfang der Waffe quittieren. Ein sich jeden Abend wiederholendes Ritual.
    Danach wurden die Männer paarweise entlassen. Als die letzten die Tür hinter sich schlossen, atmete Lester del Roy auf, zuckte jedoch zusammen, als er das Geräusch an der Außenseite der Tür vernahm.
    Ein Kratzen und Scharren…
    Unheimlich anzuhören. Normalerweise hätte sich der Mann auch gefürchtet, aber nicht als Werwolf. Er wußte, wer da Einlaß begehrte, ging zur Tür und öffnete.
    Luparo sprang in den Raum.
    Hastig zog del Roy die Tür wieder zu. Er wollte etwas sagen, aber seine Stimme erstickte bereits im Keim. Plötzlich wurde ihm heiß.
    Sein Blut schien erhitzt zu werden, raste durch die Adern, vor seinen Augen drehte sich alles, weil sich in seinem Schädel das kochende Blut zu konzentrieren schien, und der Schweiß drang Lester aus allen Poren.
    Die Verwandlung zum Werwolf setzte ein.
    An den Händen begann es. Die Haare bekamen einen anderen Farbton. Sie wurden gleichzeitig dunkler und dichter.
    Fell wuchs.
    Der Schmerz im Gesicht glich einem gewaltigen Ziehen. Er wurde so heftig, daß Lester aufstöhnte, den Kopf schüttelte und sich zu Boden warf. Dort rollte er sich herum, schrie, keuchte und stöhnte, wobei ihn zwei kalte Augen beobachteten.
    Längst waren die Fingernägel zu Krallen geworden und die Hände zu Tatzen oder Pranken. Und der Kopf verformte sich, als würden unsichtbare Hände daran ziehen. Aus dem Mund entwickelte sich die Schnauze, die Zähne wuchsen, die Stimme verschwand, statt dessen konnte er nur noch fauchen, und der Schädel schien zu platzen.
    Nur ein Gedanke hatte darin Platz.
    Blut!
    Er mußte an Blut kommen, und er würde den Befehlen seiner Herrin gehorchen.
    Die Kleidung riß er entzwei. In der Nacht hatte er sie anbehalten, hier schaffte er es nicht mehr, auch die Schuhe schleuderte er weg, und aus seinem weit aufgerissenen Maul drang ein klagendes Heulen, das den Raum ausfüllte.
    Dann lag er still.
    Sekundenlang mußte er sich von dem gewaltigen Streß der Verwandlung ausruhen, bevor er die Kraft fand, einen Arm zu heben und seine rechte Pranke um den Rand des Pults zu klammern, hinter dem er vorhin als Mensch gesessen und seine Instruktionen gegeben hatte.
    Eine Bestie stemmte sich hoch.
    Schwarzbraun schimmerte das Fell. Kalt leuchteten die Augen. Er schüttelte sich, das Knurren wurde tief in seiner Kehle geboren, und er blähte seinen Brustkorb auf, wobei die letzten Hemdknöpfe raketenartig wegsprangen.
    Der Werwolf war fertig.
    Lupinas großer Plan trat in die zweite Phase. Er, Lester del Roy, hatte nun freie Bahn.
    Und zwar zur Queen!
    Als er daran dachte, wurde sein Körper vor Freude geschüttelt. Sie sollte nicht mehr als Mensch weiterleben, und er würde es sein, der sie biß.
    Das erfüllte ihn mit Hochgefühl.
    Luparo blieb an seiner Seite, als er auf die Tür zuging, die in diesem Augenblick aufgerissen wurde…
    ***
    Von seiner Mutter hatte Dean Lancaster das fuchsrote Haar geerbt, von seinem Vater den kompakten Körperbau und die Vergeßlichkeit, wie Dean immer sagte.
    Vergeßlichkeit insofern, daß er immer etwas auf die lange Bank schob und dann nicht mehr daran dachte. So war es auch, als er mit seinem Kumpel den Instruktionsraum verlassen hatte. Sie waren die letzten gewesen, schlenderten den Gang entlang, um in den Teil des Palastes zu gelangen, den sie zu überwachen hatten. Auf nicht einmal halber Strecke stoppte Dean plötzlich und schlug sich gegen die Stirn.
    »Was ist los?« fragte sein Kumpel.
    »Verdammt, ich habe etwas vergessen und muß noch einmal zurück.«
    »Wieso?«
    »Da ist eine Kamera ausgefallen, das will ich Lester sagen. Du weißt doch, wie empfindlich er reagiert, wenn er nicht über alles informiert ist.«
    »Soll ich solange warten?«
    »Kannst du machen.« Dean drehte schon ab. Über den blank geputzten Boden lief er mit schnellen Schritten zurück. Die kahlen Wände fingen das Echo auf und gaben es hallend zurück.
    Dean ärgerte sich mal wieder über seine Vergeßlichkeit. Gleichzeitig lächelte er auch. Eben wie der alte Lancester, daran konnte er nun nichts ändern.
    Anzuklopfen brauchte er nicht erst, aber er hörte, als er vor der Tür stehenblieb, seltsame Geräusche dahinter aufklingen. Die paßten überhaupt nicht in den üblichen Ablauf.
    Lancaster schüttelte den Kopf. Er gab
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