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0242 - Werwolf-Terror in Soho

0242 - Werwolf-Terror in Soho

Titel: 0242 - Werwolf-Terror in Soho
Autoren: Jason Dark
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zu einer Königin führen.
    Sie verschwendete keinen Blick an die anderen Akteure dieses Dramas, Lupina hatte ihr Ziel genau ins Auge gefaßt.
    Es war die Tür, die sie noch von den Privatgemächern der königlichen Familie trennte.
    Vor ihr blieb sie stehen. Langsam hob sie den mit Fell bedeckten Arm und legte ihre Hand auf die schwere, gebogene Klinke…
    ***
    Lupina ahnte nicht, daß sie zwei Beobachter hatte.
    Suko und ich waren gekommen. Wir hatten den Rest des Dramas miterlebt, hielten uns in Deckung einer Säule auf, die dort stand, wo der Gang in den großen Saal mündete. Und wir waren bisher von den anderen noch nicht bemerkt worden.
    Wir lauerten…
    Luparo hockte auf einem Menschen. Er hatte nicht zugebissen, drückte ihn nur mit seinem Gewicht zu Boden und schaute dorthin, wo sich seine Mutter befand.
    Nicht weit entfernt und rechts von ihm stand in sprungbereiter Haltung ein anderer Werwolf. Ihn hatten wir bisher noch nicht zu Gesicht bekommen, ich konnte mir aber vorstellen, daß es die Bestie war, deren Erscheinen den Alarm ausgelöst hatte.
    Der Werwolf hatte seine Schnauze geöffnet, auch er ließ keinen Blick von seiner Herrin. Die kalten Augen blieben starr auf ihren Rücken gerichtet. Aus dem Maul troff Geifer.
    Und Lupina wollte es zu Ende bringen.
    Ich hätte schießen können. Und wirklich, es hätte mir wohl in diesen Augenblicken auch nichts ausgemacht, ihr eine Kugel in den Rücken zu jagen, aber schon einmal hatte sie es verstanden, den Kräften der geweihten Geschosse zu widerstehen.
    Damit konnte ich sie nicht töten.
    Ich hoffte auf mein Kreuz. Wenn es meiner Ansicht nach eine Waffe gab, die ich einsetzen konnte, dann war es das von dem Propheten Hesekiel in babylonischer Gefangenschaft hergestellte Kruzifix.
    Dazu mußte ich jedoch an sie heran. Ein Wurf war mir einfach zu unsicher. Suko würde mir den Rücken decken. Das hatte ich ihm mit ein paar Zeichen erklärt.
    In diesem Augenblick legte Lupina die Hand auf die Klinke. So lange hatte ich gewartet.
    Noch in der gleichen Sekunde war es meine Stimme, die durch den Saal hallte.
    »Halt!« brüllte ich und startete…
    ***
    Ich kam sehr gut weg, rutschte auch nicht aus, mein Befehl schwang als Echo durch die Halle, aber er war nicht nur von Lupina, sondern auch von Lester del Roy und Luparo gehört worden.
    Der Vierbeiner wußte, welch einen Feind er vor sich hatte. Del Roy ahnte es zumindest und reagierte dementsprechend.
    Er stand sehr günstig zu Lupina und mir und konnte mir den Weg zu ihr abschneiden.
    Die nächsten Vorgänge spielten sich in Sekundenschnelle ab, wobei es nicht einfach ist, in chronologischer Reihenfolge alles zu berichten.
    Der zweibeinige Werwolf startete einen Moment früher als sein vierbeiniger Artgenosse. Gleichzeitig kreiselte Lupina herum, denn sie hatte meine Stimme natürlich erkannt. Ich konnte sogar die Enttäuschung auf ihrem Gesicht lesen und sah auch den Haß, der mir aus ihren Augen entgegenstrahlte.
    Ihre Stimme wurde zu einem wilden Kreischen, und dieser Urlaut war gleichzeitig der Befehl für die anderen.
    Der Zweibeiner war schneller.
    Er hatte auch nur die kürzeste Distanz zurückzulegen. Wie ein Sturmwind kam er von der rechten Seite heran, um sich gegen mich zu wuchten.
    Ich hielt nicht nur die Beretta in der Hand, sondern auch mein geweihtes Kreuz. Zeit, eine Entscheidung zu treffen, besaß ich nicht mehr. Ob Beretta oder Kreuz, was ich nahm, mußte die augenblickliche Situation ergeben.
    Das Kreuz!
    Nach rechts streckte ich meinen Arm aus. Der Werwolf hatte sich bereits abgestoßen, befand sich in der Luft und konnte seine Sprungrichtung nicht mehr ändern.
    Mein Kreuz mußte ihm wie ein Mahnmal des Todes vorkommen!
    Wir prallten zusammen.
    Auch ich hatte nicht mehr ausweichen können, aber ich vernahm einen gellenden Schrei.
    Es klang dicht vor meinem Gesicht auf, und er drang aus dem Maul des Werwolf es.
    Dann krachte ich schon zu Boden.
    Ein schwerer Körper fiel auf mich, nahm mir die Sicht, und ich spürte nur, wie meine rechte Hand mit dem Kreuz tief im Fell der Bestie steckte.
    Suko deckte mir den Rücken. Ich hatte mein Kreuz als zusätzliche Waffe hervorgeholt, er aber die Dämonenpeitsche. Einmal einen Kreis über den Boden geschlagen, und schon fuhren die drei aus der Haut des Dämons Nyrana geflochtenen Riemen aus der Öffnung.
    Diese Peitsche war eine sehr starke magische Waffe. Die meisten Schwarzblütler konnte Suko damit erledigen, und er hoffte, jetzt auch Lupina und
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