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0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

Titel: 0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen
Autoren: Der Boß kennt kein Erbarmen
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nahm meine Umwelt wieder scharfe Konturen an.
    Als ich mich herumwälzte, sah ich gerade, wie Cohags Arme weit auseinander flogen. Er krachte gegen die Flurwand und rutschte an ihr zu Boden. Faloire musste ihn mit einem mörderischen Schlag getroffen haben.
    Ich stemmte mich hoch. Meine Knie waren wie aus Gummi, aber es gelang mir, auf die Beine zu kommen. Gerade als ich den Kopf hob und nach Faloire Ausschau halten wollte, tauchte er vor mir auf. Seine Faust hatte bereits ausgeholt.
    Die einzige Möglichkeit, ihr noch auszuweichen, bestand darin, sich fallen zu lassen, einfach nach vorn fallen zu lassen. Ich tat’s und krachte mit der Brust hart auf den Boden. So weich und dick war der Teppich nun wieder nicht, dass er einen solchen Sturz wesentlich gedämpft hätte.
    Ich warf meinen Arm im Liegen nach vorn und erwischte Rdoires rechten Fuß. Meine Hände umklammerten das Gelenk. Ich drehte mich und riss den Fuß mit.
    Faloire krachte mit voller Wucht auf mich. Es war, als ob eine Schmiedepresse mir die Luft aus den Lungen quetschen wollte. Ich rollte keuchend weiter, so gut es ging. Ich kam halbwegs von Faloire frei. Aber als ich mich aufrichten wollte, trat er mir in den Rücken.
    Ich wurde nach vorn geschleudert. Ich überschlug mich zur Seite hin in einer Art Rolle und kam dadurch verhältnismäßig elegant auf die Füße.
    Faloire stand bereits. Er keuchte. Offenbar wollte er mich diesmal ankommen lassen. Ich ging ihm mit herabhängenden Fäusten entgegen. Er wich langsam vor mir zurück. Bis er nicht weiter zurückkonnte.
    Ich täuschte im Vorspringen eine Linke. Er riss den Kopf zur Seite, und ich hätte mir vermutlich sämtliche Finger gebrochen, wenn ich mit der Faust in vollem Schwung gegen die Wand gehauen hätte. Aber wie gesagt, es sollte nur ein Finte sein, und so saß nicht allzu viel dahinter: Den richtigen Schlag führte ich mit der Rechten aus. Er traf Faloire auf das linke Schlüsselbein. Er stieß einen schrillen Schrei aus und rammte mir das Knie in die Seite.
    Ob ich wollte oder nicht, ich musste zurück. Er war mir nachgesprungen und holte gerade wieder aus.
    Ich blockte seinen Schlag ab. Mein linker Unterarm drückte seine Rechte nach außen weg, meine rechte Faust dröhnte noch einmal auf sein linkes Schlüsselbein. Ich sah, wie seine Linke kraftlos an seinem Körper herabhing und baumelte.
    Ich nutzte meine Chance.
    Per Haken traf ihn genau auf den Punkt. Einen Augenblick sah es so aus, als würde er aus den Schuhen gehoben. Dann raste er rückwärts, davon, bis ihn die nächste Wand anhielt. Mit verglastem Blick rutschte er an der Wand zu Boden. Als er unten angekommen war, rührte er sich nicht mehr.
    Breitbeinig stand ich mitten im Flur und keuchte. Allmählich beruhigte sich meine Atmung. Meine Knöchel waren auf geschlagen und brannten. Die Handknochen taten mir weh. Aber das alles zählte nicht. Was einzig zählte, war, dass Faloire bewusstlos zu meinen Füßen lag. Der mehrfache Mörder Faloire.
    »Oh, brummt mir der Schädel«, grunzte jemand rechts von mir.
    Cohag kam mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder auf die Beine. Er wirkte noch ein bisschen unsicher, konnte aber ohne meine Hilfe stehen. Vorsichtig tastete er seinen Unterkiefer ab.
    »Halten Sie den Kopf unters kalte Wasser«, riet ich ihm. »In zwei Minuten müssen Sie wieder fit sein.«
    »Warum?«, krächzte er.
    »Weil wir zu Calhoone fahren«, sagte ich. »Wenn Faloire hier das Haus durchsucht, ist es ein Zeichen dafür, dass die drei anderen bei Calhoone sind. Mackinson, die Sekretärin und Phil.«
    »Welcher Phil?«, wollte Cohag wissen. Ich grinste:
    »Sie kennen ihn unter dem Namen Coster. In-Wahrheit heißt er Phil Decker und ist ein G-man wie ich. Mein Freund übrigens. Er kam auf Wunsch von Mister Mackinson. Der Alte war schlau genug, dass er sich sagen konnte, Sie allein würden zu seinem Schutz vielleicht nicht genügen, wenn er sich mit Calhoone anlegte. Phil hat uns angerufen, so dass wir genau im Bilde waren, als die Reportage lief. Hoffentlich kommen wir noch zurecht, um das Schlimmste zu verhüten!«
    Cohag wurde lebendig.
    »Brauch kein kaltes Wasser«, sagte er. »Los, wir fesseln diesen Gangster schnell und dann nichts wie ab!«
    Wir nahmen ein paar Gardinenschnüre, die wir uns rasch von den Vorhängen abschnitten, und verschnürten Faloire zu einem Paket. Ein paar Minuten später saßen wir bereits in meinem Jaguar. Mit heulender Sirene fegten wir durch die nächtlichen Straßen!
    ***
    Phil
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