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0233 - Blitzgespräche mit dem Tod

0233 - Blitzgespräche mit dem Tod

Titel: 0233 - Blitzgespräche mit dem Tod
Autoren: Blitzgespräche mit dem Tod
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Gesicht bekannt vor, aber wir haben unter unseren Gästen wohl kaum eine Kammerzofe.«
    »Wieso? Wenn diese Kammerzofe einen Freund hat, der bei Ihnen wohnt und sie mitbringt, so ist sie eben keine Kammerzofe mehr, sondern eine junge Dame.«
    »Da haben Sie recht, aber ich habe im allgemeinen einen scharfen Blick für solche Mädchen und bemerke sofort, wenn eine davon nicht hierherpaßt. Ich denke, sie wäre mir aufgefallen.«
    Während wir an unsren High Balls nippten, betrachtete er immer wieder Janets Bild, schüttelte den Kopf und meinte zum Schluß:
    »Vielleicht fällt es mir noch ein. Im Augenblick jedenfalls komme ich nicht darauf.«
    »Sollte es Ihnen wirklich einfallen, so rufen Sie mich bitte an«, sagte ich und gab ihm meine Karte.
    Er warf einen Blick darauf und spitzte die Lippen, als ob er pfeifen wolle.
    »Hat die Kleine etwas ausgefressen, oder warum beschäftigen sich die G.-men mit ihr?«
    »Ich kann es Ihnen ruhig sagen. Sie werden es sowieso in den Morgenblättern lesen. Das Mädchen wurde heute nacht auf dem Weg zum Briefkasten von zwei Männern entführt.«
    »Wahrscheinlich ein abgewiesener Verehrer oder ein Liebhaber, den sie zum Narren gehalten hat«, grinste er. »Die wird schon wieder kommen.«
    Wir ließen ihn bei seinem frommen Glauben, zahlten und verzogen uns.
    Jetzt war es endgültig zu spät für den Rest unserer Schachpartie. Als ich Phil vor seiner Wohnung ablud, ermahnte er mich, die Figuren bis zum folgenden Abend stehen zu lassen.
    ***
    Am nächsten Morgen, dem 3. September, erhielten wir einen negativen Bericht der Stadtpolizei von Trenton.
    Es gab dort zwölf Personen mit dem Namen Roberts, und man hatte alle zwölf gefragt, ob sie einen Verwandten in New York hätten. Alle hatten verneint. Auch in den Hotels war niemand dieses Namens abgestiegen.
    Nun konnten ja die Großmutter und der Vetter anders heißen und Roberts bei einem von beiden wohnen. Wer aber sollte das herausbekommen?
    Ich überlegte noch, ob wir es mit einem Aufruf in der »Daily Trenton Mail« versuchen sollten, als Leutnant Crosswing anrief.
    »Hallo, Jerry! Sie haben doch eine Fahndung nach einem gewissen Paul Roberts veranlaßt. Diesen Roberts haben wir, aber zu meinem Bedauern muß ich Ihnen mitteilen, daß er tot ist. Ein Polizist fand ihn heute morgen um drei Uhr fünfundvierzig am Central Park West, genau vor dem ›Alden Hotel‹. Er hat unzählige Knochenbrüche, und es sieht so aus, als sei er im Hotel aus dem Fenster gefallen oder gesprungen. Allerdings kennt man ihn dort nicht, weder dem Namen nach noch von Ansehen.«
    »Wir kommen sofort«, sagte ich und rief Phil, der gerade beim Erkennungsdienst etwas erledigte.
    »Das ist eine merkwürdige Angelegenheit«, sagte er, während wir nach unten fuhren. »Janet hat die Telefonnummer des ,Alden‘ mit sich herumgetragen, und Robprts soll dort aus dem Fenster gefallen sein. Findest du einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Dingen?«
    »Ja, sogar einen sehr auffälligen. Roberts wurde von seinem angeblichen Vetter und dessen Freund abgeholt, also von zwei Männern, und ist seitdem verschwunden. Janet wurde gestern abend ebenfalls von zwei Männern entführt. Wenn ich diese beiden Tatsachen miteinander koppele und das ,Alden Hotel' als Mittelpunkt nehme, so müßten diese beiden Männer dort zu suchen sein.«
    »Eigentlich ist das ein recht kühner Schluß, denn Roberts und Janet hatten ja nichts miteinander zu tun.«
    »Aber sie könnten beide mit den gleichen Leuten zu tun gehabt haben.«
    »Dann müßten diese Leute sowohl für den Bankeinbruch als auch für den Juwelenraub verantwortlich sein…« Ich überlegte angestrengt, während ich meinen Jaguar startete. »Eigentlich ist das gar nicht so abwegig. Beide Male wurde eingebrochen, ohne daß auch nur ein Schloß mit Gewalt geöffnet wurde, beide Male ging es um Millionenbeträge…«
    »Und beide Male spielten dabei die Tresore der Armour Plating & Sal'ety Key Cy. eine Rolle.«
    »Das dürfte wohl Zufall sein«, widersprach ich. »Die Gesellschaft ist über jeden Verdacht erhaben.«
    Es war tatsächlich Roberts, wie wir an Hand seines Fotos feststellen konnten. Vorsichtshalber ließen wir den Personalchef der Hanover Bank kommen, der ihn sofort identifizierte. Er hatte noch den recht erheblichen Betrag von fünftausend Dollar in der Tasche gehabt und außerdem eine Fahrkarte nach Detroit.
    Die Sache mit der Großmutter in Trenton war also ein Märchen gewesen.
    Wir sprachen mit dem Arzt, der
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