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0233 - Allein in der Drachenhöhle

0233 - Allein in der Drachenhöhle

Titel: 0233 - Allein in der Drachenhöhle
Autoren: Jason Dark
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Hand auf den Arm und sprach leise: »Reißen Sie sich nur zusammen, John, bitte! Wenn jeder von uns die Nerven behält, werden wir es schon schaffen.«
    »Danke, Sir.«
    Ich hatte ihn nicht oft so reden hören. Seine Worte bewiesen mir, dass auch an ihm die Vorgänge nicht spurlos vorübergegangen waren.
    Der Lift schoss in die Tiefe. Als wir in der Halle ausstiegen, bekamen die beiden Kollegen am Empfang große Augen. Sie wussten nicht, wo sie Kara und Myxin hin stecken sollten. Reinkommen hatten sie die beiden nicht gesehen. Allerdings sagten sie nichts, da sie sich in unserer Begleitung befanden.
    Der Bentley stand auf dem Parkplatz. Dort hatte Sir James seinen Wagen auch abgestellt. Wir mussten das Gebäude an der Rückseite verlassen.
    Suko hatte sich an die Spitze geschoben. Er öffnete auch die Tür. Kühle Nachtluft umfing uns.
    Auch bei uns wurde gespart. Keine Lichterflut erhellte den Parkplatz, es brannten nur wenige Laternen. Der größte Teil der asphaltierten Fläche lag im Dunkeln.
    Unser Bentley parkte weiter rechts. In der Nähe stand keine hohe Kugelleuchte. Der Wagen war nur als Umriss auszumachen. Suko ging bereits vor. Sir James folgte ihm, auch ich wollte gehen, doch Kara hielt mich zurück.
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Das riecht mir nach einer Gefahr, John. Gib höllisch acht! Ich habe hier ein sehr komisches Gefühl.«
    Myxin war schon vorgegangen. Er warnte Suko. Sir James hatte ihn ebenfalls gehört. Er stand bereits nahe seinem Wagen und drehte sich jetzt um.
    »Ist etwas?«
    »Kara wittert Gefahr« erklärte ich.
    »Wo?«
    »Ich weiß es noch nicht, Sir. Aber seien Sie auf der Hut!«
    »Sicher.« Er bückte sich und schloss seinen Wagen auf. Auch wir setzten uns wieder in Bewegung.
    Kreuz und Buch hielt ich in einer Hand, und zwar in der linken. Den rechten Arm hatte ich angewinkelt, um im Notfall schnell die Beretta ziehen zu können. War es nötig?
    Die Treppe lag hinter uns. Wir steuerten jetzt den Wagen an. Kara machte den Vorschlag, vorzugehen, ich hatte nichts dagegen und ließ sie.
    Sehr vorsichtig ging ich weiter. Suko war auch nicht mehr bei Myxin geblieben, sondern hatte sich nach links abgesetzt, damit weg vom Bentley.
    Karas Worte waren auf fruchtbaren Boden gefallen. Jeder von uns merkte, dass etwas im Busch war, der Feind musste irgendwo in einem Hinterhalt lauern.
    Sir James schloss als erster seinen Wagen auf. Die Innenbeleuchtung sprang an. Der Superintendent warf seinen Mantel auf den Beifahrersitz und wollte selbst einsteigen. Er hatte sich bereits gebückt, ich sah trotzdem noch sein Gesicht und dann bemerkte ich das Erstaunen, das blitzschnell in ein Erschrecken überging.
    Es schien mir so, als wollte er etwas sagen, doch er bekam keinen Ton hervor.
    Mein Kopf flog nach links. Da sah ich es.
    Ein gewaltiger Schatten raste mit ungeheurer Geschwindigkeit über den Parkplatz auf uns zu…
    ***
    Es war ein Tunnel, ein Trichter, eine sich rasend schnell drehende Spirale. Finster, unheimlich und prall gefüllt mit magischen Wirbeln. Die Spirale war schnell wie ein Gedanke, pfeifend saugte sie die Luft ein, die sich ihr in den Weg stellte, und raste unbeirrbar auf ihr eigentliches Ziel los.
    Das war ich.
    Wir hatten uns aufgelöst. Meine Freunde waren zu weit von mir entfernt, und ihnen blieb auch nicht die Zeit, um magische Gegenmittel einzusetzen.
    Ich war ebenfalls so überrascht, dass ich viel zu spät reagierte. Und womit hätte ich mich auch wehren sollen? Mit der Beretta? Wohl kaum. Über geweihte Silberkugeln würde eine solche Waffe, wie sie auf mich zustieß, nur lachen.
    Und dann war sie da.
    Ein hohles Pfeifen kreischte so grell in meinen Ohren, dass ich glaubte, mein Trommelfell würde platzen. Ich nahm die anderen Geräusche nicht mehr wahr, sondern wurde gepackt, vom Boden hochgeschleudert und von unsichtbaren Händen in die finstere Spirale hineingerissen, wo ich wie eine Feder verschwand und von meinen Freunden nicht mehr gesehen wurde.
    Dimensionsreisen möchte ich nicht mehr beschreiben. Zu oft schon habe ich sie mitgemacht, aber diese hier war anders. Ich befand mich auch nicht in einem Zeitschacht, sondern im Körper eines gewaltigen Dämons, der sich der Spuk nannte.
    Dass es so war, bekam ich sehr schnell bestätigt, denn ich vernahm die Stimme, die donnernd wie ein Gewitter an meine Ohren klang.
    »Kompliment, John Sinclair, ich musste zweimal einen Anlauf nehmen, um dich zu packen. Jetzt aber habe ich es geschafft. Im Land der Drachen wirst du
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