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0232 - Sieben Siegel der Magie

0232 - Sieben Siegel der Magie

Titel: 0232 - Sieben Siegel der Magie
Autoren: Jason Dark
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Goldwyn Glück. Sie konnte die Tür öffnen.
    Ein Stein fiel ihr vom Herzen, während ein befreiendes Lächeln über ihr Gesicht huschte. Mit dem angewinkelten Finger wischte sie sich etwas Flüssigkeit aus den Augen, bevor sie ihren ersten Schritt in die kleine Kirche setzte.
    Es brannte kein elektrisches Licht. Nur die hohen, weißen Kerzen, die in schmiedeeisernen Haltern steckten. Durch das Öffnen der Tür war ein Luftzug entstanden, der wie ein Hauch über die Kerzen strich und Flammen zum Flackern brachte.
    Geisterhaft bewegten sie sich. Schatten entstanden, die über die Wände tanzten und dort einen gespenstischen Reigen bildeten.
    Sarah Goldwyn befand sich in einer großen Nische, die direkt hinter der Tür begann. Nach zwei Schritten hatte sie die Nische verlassen und stand nun in dem Hauptschiff. Vor sich sah sie die Breite der dunklen Bankreihe. Es gab nur eine Reihe in der Kirche, kein Mittelgang teilte sie, wie bei anderen Kirchen.
    Auf Zehenspitzen ging die alte Dame weiter. Sie geriet in den Schein der Kerzen, wobei ihr Körper als Schatten auf den Boden gezeichnet wurde.
    Es war hier ebenfalls kühl. Sogar noch kühler als draußen, und ein Frösteln lief über ihre Haut, das allerdings nicht nur durch die Kühle herrührte, sondern auch innerlich geboren war, denn der Innenraum der Kirche hatte keineswegs etwas Beruhigendes an sich, wie es eigentlich der Normalfall sein sollte.
    Die Horror-Oma fühlte sich unwohl. Sie war in der letzten Stunde übersensibel geworden. Unbewusst warf sie einen scheuen Blick auf das unter den linken Arm geklemmte Buch. Brisante Zeilen waren dort verewigt worden. Berichte, die eigentlich nicht in die Kirche hier passten, bis auf das Kreuz vielleicht.
    Bevor sie die Bankreihe erreichte, wandte sie sich scharf nach links und ging an der Reihe entlang. In der ersten nahm sie Platz und setzte sich.
    Vor ihr befand sich der Altar. Besonders ins Auge stach ihr ein großes, mächtiges Holzkreuz. Es stand auf einem marmornen Sockel, war sehr alt, und Lady Sarah hatte es schon des öfteren bewundert. Dieses Kreuz flößte ihr irgendwie Vertrauen ein, sein Anblick ließ sie den erlebten Schrecken vergessen.
    Das Buch hatte Lady Sarah auf die Knie gelegt. Stur schaute sie auf das gewaltige Kreuz, hinter dem sich – etwa fünf lange Schritte entfernt – der eigentliche Altar befand.
    Das Kerzenlicht schuf ein diffuses Dämmer. Kein Licht zum Lesen, das stellte die Horror-Oma sehr schnell fest, als sie das Buch aufklappte.
    Die Sprache war ihr unbekannt. Lady Sarah merkte es abermals, als sie die erste Seite lesen wollte. Das war nicht Latein und auch nicht Griechisch. Vielleicht war von beidem etwas vorhanden, lesen und verstehen konnte sie es jedenfalls nicht. Es gab auch keinerlei Hinweise über die oder den Verfasser, sie sah nur die Einteilung der einzelnen Kapitel.
    Nein, damit konnte sie nicht viel anfangen. Aber die Abbildungen interessierten sie. Der Teufel war oft zu sehen!
    Ihr rann ein Schauer über den Rücken, als sie ihn in seiner schrecklichen Gestalt sah. Im ersten Kapitel, im ersten Siegel also, stand er da als Sieger. Er triumphierte über die Menschen, die sich vor ihm zu Boden geworfen hatten.
    Lady Sarah schüttelte sich und blätterte rasch weiter. Das wollte sie gar nicht sehen. Es interessierte sie vielmehr das Kapitel, das sich mit dem Kreuz des John Sinclair befasste.
    Es war das vierte Siegel, wie Lady Sarah dem Inhaltsverzeichnis entnahm. Sie schlug es auf.
    Tief atmete sie ein, als sie die Worte buchstabierte, mit denen die Aufzeichnungen begannen. Beim zweiten Wort stutzte sie bereits. Das kannte sie, denn es stand dort der Begriff Makkabäer zu lesen.
    Es war lange her, dass Lady Sarah eine Schule besucht hatte, aber mit dem Begriff Makkabäer konnte sie sehr wohl etwas anfangen. Sie hatte von dieser Sekte gehört, einer christlichen Sekte, die sich damals von der eigentlichen Kirche abspaltete und im heutigen südlichen Russland und auch in Kleinasien eine neue Heimat fand.
    Und die Makkabäer hatten sich die Söhne des Lichts genannt. Die Verbindung war einfach, man musste nur darauf kommen. Allerdings stellte sich die Erklärung für Lady Sarah sehr kompliziert dar. Wie brachte sie die Makkabäer mit John Sinclair in Einklang? Welche Verbindung gab es zwischen ihnen beiden?
    Instinktiv spürte Lady Sarah, dass sie an einem Wendepunkt stand. Sie hielt die Lösung des Rätsels in den Händen. Sie musste nur begreifen und zupacken…
    Sie atmete
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