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0232 - Plutons Zauberbuch

0232 - Plutons Zauberbuch

Titel: 0232 - Plutons Zauberbuch
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Aber… ich will es nicht. Keine Anzeige. Keine Polizei.«
    »Sie werden Ihre Gründe dafür haben«, sagte Ted schulterzuckend. »Ratsam wäre es dennoch. Wie heißen Sie übrigens?«
    Sie sah ihn an.
    »Ute Enkheim«, sagte sie.
    ***
    »Tschort was mi«, fluchte Pjotr Wassilowitch. »Warum ich? Was habe ich mit diesem verdammten Buch zu schaffen!«
    Taskanoff lächelte ihn katzenfreundlich an. »Wir brauchen es«, sagte er. »Wir haben den Auftrag, es zu besorgen, und wenn wir es dem Chinesen aus dem Kreuz schlagen müssen! Also kümmerst du dich darum. Verstanden, Towarischtsch?«
    Seine ganze Autorität lag in dieser Anweisung. Pjotr Wassilowitch zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen.
    Aber seine Augen funkelten leicht.
    »Und wozu? Hirngespinste«, sagte er. »Plutons Zauberbuch! Magie? Unsinn ist das!«
    »Ganz wie du meinst, Genosse Wassilowitch«, sagte Taskanoff. »An höherer Stelle ist man anderer Ansicht. Du weißt von den Versuchen in Sachen Parapsychologie?«
    »Nicht mehr als das, was jeder andere auch weiß«, sagte Pjotr. »Unsereiner erfährt ja nichts…«
    »Du weißt natürlich auch, daß jemand, der einmal für uns arbeitet, immer für uns arbeitet - bis er seinen letzten Atemzug getan hat.«
    Wassilowitch nickte. Er kannte dieses ungeschriebene Gesetz eines jeden Geheimdienstes, ob westlich oder östlich.
    Wer einmal für einen Geheimdienst arbeitete, blieb dabei - ob er wollte oder nicht…
    »Schön. Aber was hat das eine mit dem anderen zu tun?« wollte Wassilowitch wissen.
    »Parapsychologie und Magie liegen ebenso dicht nebeneinander wie Magie und Scharlatanerie«, erläuterte Taskanoff. »Und wir besaßen vor einiger Zeit eine Agentin, die… hm. Die über interessante übersinnliche Fähigkeiten verfügt, könnte man sagen. Tanja Semjonowa. Sie nahm eigenmächtig ihren Abschied, und bis heute hat man ihren Aufenthaltsort nicht herausfinden können.«
    »Zu ihren interessanten übersinnlichen Fähigkeiten scheint das Verstecken zu gehören«, sagte Wassilowitch spöttisch.
    »Du wirst mich auslachen«, erklärte Taskanoff, »wenn ich dir sage, daß man sie als Vampirin bezeichnet. Diese Bezeichnung kommt übrigens nicht von mir, sondern von den hohen Chefs. Kurzum, man glaubt, mit Hilfe dieses Zauberbuches die liebe Genossin Semjonowa ausfindig machen und für ihre Eigenmächtigkeiten bestrafen zu können. Niemand verläßt unsere Abteilung ungestraft, und es gab damals einige böse Geschichten, als sie spurlos verschwand.«
    Wassilowitch zuckte mit den Schultern. »Deshalb also sollen wir uns um diesen Hokuspokus kümmern. Wenn du mich fragst, Genosse Kapitän…«
    »Ich frage dich aber nicht«, sagte Taskanoff. »Der Wagen wartet draußen. Hotelzimmer sind gebucht, wir rücken noch heute aus und fangen an. Verstanden?«
    »Ja«, sagte Tamara.
    Pjotr Wassilowitch sagte nichts.
    ***
    »Pluton«, sagte Nicole. »Werden wir denn diesen Dämon niemals ganz los?«
    Zamorra legte den Arm um ihre Taille und zog sie zu sich auf die Sitzfläche.
    »Pluton hat viele Jahrtausende lang sein Unwesen getrieben«, sagte er. »Und er hat seine Spuren hinterlassen. Dieses Buch ist eine dieser Spuren oder Hinterlassenschaften des Dämons. Ich glaube, wir werden noch des öfteren damit zu tun haben. Denk an die Blaue Stadt.«
    Nicole nickte. Sie entsann sich der Erlebnisse und des Kampfes gegen die blauen Skelette in der Dschungelstadt, die seit Jahrtausenden verlassen war. Die Skelette hatten sie darauf hingewiesen, daß es noch viele andere versteckte Stützpunkte des Dämons überall im Universum gab. Und Zamorra erinnerte sich daran, wie lange er gebraucht hatte, um Pluton unschädlich zu machen. Immer wieder waren sie aneinander geraten. Pluton war stark und zäh gewesen…
    »Ich muß dieses Buch bekommen«, sagte der Meister des Übersinnlichen. »Es ist eine Auktion, ich werde mich also daran beteiligen.«
    »Und wenn du es hast, was dann?« fragte Nicole.
    »Dann hat es kein anderer«, sagte der Parapsychologe. »Ich kann es aus dem Verkehr ziehen. Ich fürchte nämlich, daß es eine ganze Menge Leute gibt, die so wie ich das Siegel Plutons erkennen und versuchen, das Buch zu bekommen und Unfug damit anzustellen. Da ist es besser, ich ersteigere es.«
    Nicoles Zeigefinger berührte sanft seine Stirn, strich über den Nasenrücken und berührte seine Lippen. »Und dann?«
    »Dann… werde ich es, glaube ich, zerstören«, sagte er. »Bücher, die von Dämonen geschrieben werden, bringen
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