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0232 - Plutons Zauberbuch

0232 - Plutons Zauberbuch

Titel: 0232 - Plutons Zauberbuch
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie es mit seiner Magie zu tun. Zamorra fragte sich, wie viele dieser Hinterlassenschaften es noch gab. Zumindest Gebilde wie die Blaue Stadt sollte es noch mehrere geben.
    Der Auktionator hob das Buch an, präsentierte es und legte es dann auf den Tisch. Aus einer flachen Aktentasche nahm er ein silbernes Hämmerchen und einige teilweise beschriebene Papierbögen. Er begann den Text vorzulesen. Es handelte sich zunächst um die Beschreibung des formellen Vorgangs, dann um einen Begleittext, der die Echtheit des Buches, sein Alter und dergleichen mehr bescheinigte.
    »Den ganzen Käse hat er gestern auch schon heruntergeleiert«, murmelte Ted Ewigk. Auch Zamorra und Nicole hörten nur halb hin. Versteigerungen dieser Art waren für sie nicht gerade Seltenheiten. Zamorra besaß eine umfangreiche Bibliothek.
    »Wenn ich dann…«, begann der Aukionator.
    Er verstummte jäh.
    Etwas geschah, womit auch Zamorra nicht gerechnet hatte. Mister G. wartete den Ausgang der Versteigerung erst gar nicht ab. Noch bevor es richtig los ging, verlor er bereits die Nerven.
    Er sprang auf und stürmte die vier, fünf Schritte vor.
    Die beiden Graugekleideten und der »schwarze Sheriff« reagierten zu spät. Sie konnten den Playboy nicht mehr zurückhalten, mit dem im gleichen Moment eine seltsame Veränderung vor sich ging. Auch die Beamten der Kripo waren Sekunden lang überrascht und fassungslos. Und dann verformte sich der Playboy, wurde zu einem häßlichen Gnom…
    Er streckte seine Hände nach dem Buch aus, erfaßte es und stieß den Tisch mit ungestümer Kraft von sich. Der Auktionator wurde zu Boden geschleudert.
    Einer sprang auf: der Chinese.
    »Vorsicht!« schrie er.
    Ted Ewigks Hand öffnete sich. Da lag tatsächlich ein Dhyarra-Kristall. Zamorra selbst aber hatte keine Zeit, darauf zu achten. Er schnellte sich ebenfalls von seinem Stuhl auf. Im gleichen Moment begann das Amulett mit dem Aufbau des magischen Schutzfeldes. Grünlich leuchtend floß es aus dem Drudenfuß im Zentrum der Silberscheibe hervor und hüllte erst Zamorra und dann auch Nicole ein.
    Mister G. lachte schrill. »Glaubst du, ich falle auf dein Märchen herein, Sheng? Jetzt ist das Buch mein! Siehst du…«
    »Nein!« brüllte der Chinese.
    Aber er konnte nicht mehr verhindern, daß Mister G. das Buch öffnete. Mit einem lauten Knall zerbarst das Siegel. Blitze zuckten nach allen Seiten. Zamorra warf sich zu Boden. Eine Flammenfront raste über ihn hinweg.
    Menschen schrien.
    Zamorra sah, wie der Gnom in dem Buch zu blättern begann. Er sah auch, wie der Chinese auf das noch immer nicht ersetzte, gestern zerstörte Fenster zulief.
    »Stehenbleiben!« schrie jemand.
    Ted Ewigk wirbelte herum. Er warf den Dhyarra-Kristall wie einen Stein, traf den Nacken des Dämons. Sekundenlang war Sheng nur eine blauglühende Silhouette. Dann schnellte er sich mit einem wilden Sprung ins Freie.
    Die Menschen, die in unmittelbarer Nähe des Buches standen, wurden von gewaltigen Kräften gepackt und gebeutelt. Das war etwas, was Zamorra hatte verhindern wollen. Aber er konnte auch nichts tun. Oder?
    Das Buch spie Feuer!
    Immer noch hielt der Gnom es in den Händen, aber sein schrilles Lachen wurde zu einem entsetzten Kreischen. Er versuchte das schwarze Buch fort zu werfen. Doch es klebte förmlich an seinen Händen. Und die Blitze, die heraus zuckten, wurden immer stärker und schneller.
    Zamorra verschob eines der Schriftzeichen auf dem äußeren Silberband des Amuletts.
    Die grüne Hülle, die Nicole und ihn umschloß, löste sich, ballte sich zusammen und raste wie ein Kugelblitz auf den Gnom zu. Dort verschmolzen die beiden magischen Kraftzentren miteinander: Buch und Kugelblitz.
    Das Kreischen des Gnoms verstummte.
    Zwischen seinen Fingern zerpulverte das Zauberbuch zu grauem Staub. Die Partikel sanken langsam, fast zu langsam zu Boden. Aber der Auflösungsvorgang setzte sich fort, griff auf Hände und Arme des Gnoms über…
    Zamorra wußte, daß er hier nichts mehr zu tun brauchte. Er mußte sich jedoch noch um den Chinesen kümmern. Kaum gedacht, spurtete er bereits los.
    Vor dem Fenster stoppte er. Vielleicht stellte der Dämon ihm draußen eine Falle…
    Vorsichtig beugte Zamorra sich hinaus. Da sah er das wirbelnde Etwas, das mit hoher Geschwindigkeit im Boden versank, sich einfach in die Tiefe schraubte, einem Bohrer gleich.
    Der Dämon…?
    Zamorra sprang nach draußen. Er fühlte die freiwerdende, ungeheure Hitze, die von dieser Stelle ausging, und spähte
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