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0230a - Tödliche Gier

0230a - Tödliche Gier

Titel: 0230a - Tödliche Gier
Autoren: Tödliche Gier
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ersparen.« Jock Henderson zögerte einen Augenblick. Dann zog er langsam den Revolver aus der Schulterhalfter und grinste.
    »Paß gut auf, daß er nicht losgeht, G.-man«, sagte er lachend. »Ich habe einen Waffenschein, denn ich brauche den Knaller, weil ich Mietgelder für Duke kassiere.«
    »Und noch einiges mehr«, fügte Phil trocken hinzu und streckte die Hand aus, um Louis Fisher den Revolver abzunehmen.
    Für einen Augenblick zögerte Louis, dann überlegte er sich es doch. Jetzt war mir allerdings schon klar, daß die beiden nichts zu befürchten hatten.
    Jocks Revolver war mit sechs Patronen geladen. Ich roch an dem Lauf. In letzter Zeit war bestimmt kein Schuß abgefeuert worden.
    Ich gab ihm den Revolver zurück.
    »Wo ist Pallo?« fragte ich.
    Diesmal verschwand das Lächeln aus Hendersons Gesicht. Der dritte im Bunde war also auch hier gewesen. Jetzt fehlte er allerdings.
    »Bei seiner Freundin wahrscheinlich«, sagte er. »Bis vor kurzer Zeit war er noch hier. Wir spielten Karten, aber er hat verloren. Wahrscheinlich will er sich dort neue Bucks holen, um weiterspielen zu können.«
    Ich blickte Phil an, der fast unmerklich mit dem Kopf auf den stählernen Aktenschrank deutete.
    Unauffällig drehte ich mich zur Seite. Jetzt sah ich es auch. Eine lange Schramme und ein Kugelloch.
    »Jemand rief das FBI an und behauptete, hier sei ein Mann erschossen worden«, sagte ich langsam und behielt die Gangster genau im Auge. »Gesehen habt ihr wahrscheinlich nichts?«
    Louis Fishers Augen flackerten kurz auf, dann hatte er sich gefaßt. Jock dagegen verzog sein Gesicht zu einem breiten Lächeln und schwieg eine Weile.
    »Nein«, sagte er dann grinsend. »Ich habe keine Leiche gesehen. Wir leben noch alle.«
    »Na, macht nichts«, sagte ich. »Wir gehen jetzt Zu Chet Pallos Freundin, um uns ein wenig mit ihr zu unterhalten. Vielleicht finden wir sogar Chet dort. Wir werden mal sehen, was er zu sagen hat.«
    Dann drehten wir uns um und gingen zur Tür.
    Wenn es hier eine Leiche gegeben hatte, dann war sie jetzt verschwunden, aber trotzdem wußte ich, daß ich ihnen einen empfindlichen Schlag beigebracht hatte. Wahrscheinlich würden sie jetzt versuchen, Pallo abzufangen, um ihm unseren Besuch zu melden. Ich hoffte nur, daß ich damit mein Ziel erreichte. Wir stiegen in den Jaguar und brausten ab.
    »Sorg’ schnell für einen Durchsuchungsbefehl, Phil«, sagte ich. »Die Kollegen vom Labor sollen sich bereithalten. Laß auch gleich einen von der Bereitschaft zu Pallos Freundin gehen. Er soll Pallo überreden, erst mit uns zu sprechen, bevor er wieder zu seinen Freunden geht. Wichtiger aber ist, wenn wir die Ursache des Fleckes feststellen und das Loch im Aktenschrank untersuchen können. Vielleicht haben wir dann genügend Beweise.«
    Phil nickte schweigend und griff nach dem Mikrophon der Funkanlage.
    ***
    Chet Pallo atmece erleichtert auf, als New York hinter ihm lag. Die Polizei hatte ihn nicht angehalten.
    Er scherte nach rechts aus, fuhr unter dem Eisenbahndamm durch nach Osten, zum Hudson.
    Hier, am unteren Hudson, steigt das westliche Steilufer des Flusses oft über hundert Meter nach oben und geht dann in ein dicht bewaldetes Gelände' über, das nur zum Süden, nach Hoboken hin, dünn bevölkert ist. Weiter im Norden ist die Gegend fast menschenleer. Es ist eine der wenigen Gegenden um New York, die von der Baukonjunktur unberührt geblieb'en sind, und die Straßen enden in sandigen Waldwegen. Es sind die Palisades.
    Für Chet Pallo war diese Gegend äußerst günstig. Nach einer halben Stunde hielt er in einer Lichtung. Niemand hatte ihn verfolgt oder gesehen.
    Zuerst holte er das kleine zusammenlegbare Motorrad aus dem Kofferraum des Buick und klappte es auseinander. Es war ein Rad, wie es die Fallschirmjäger der amerikanischen Armee benutzten. Räder dieser Art waren in letzter Zeit in New York sehr beliebt, denn sie halfen, das Parkproblem zu lösen. Pallo allerdings hatte sich seine Maschine für andere Zwecke angeschafft.
    Er rollte das Rad in sichere Entfernung und schaute nach, ob der Tank voll war. Er ging wieder zum Buick, nahm den ersten Kanister und schüttete Benzin in die Polsterung, goß dann auch noch eine große Menge über das Motorgehäuse. Aus dem zweiten Kanister schüttete er Benzin in den Kofferraum und benutzte ein paar Liter, um den Boden einige Meter lang in einem dünnen Streifen zu durchtränken.
    Dann horchte er noch einmal in die Dunkelheit, bevor er ein Zündholz anriß
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