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0230a - Tödliche Gier

0230a - Tödliche Gier

Titel: 0230a - Tödliche Gier
Autoren: Tödliche Gier
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machen.
    Fünf Minuten später bogen wir von der Hauptstraße ab, fuhren durch die winkligen Hafengassen von Jersey City und landeten schließlich vor einer Lagerhalle.
    Zwei Limousinen standen im Schatten des Gebäudes. Wir stellten den Jaguar dazu. Hier sollte ein Mann ermordet worden sein. Das hatte uns ein anonymer Anrufer gesagt. Wir suchten die Leiche und wollten die Verfolgung des Mörders aufnehmen.
    Die schmale eiserne Tür im Rolladen öffnete sich nicht, als ich dagegen drückte.
    »Hier gibt es bestimmt einen rückwärtigen Ausgang, Phil«, flüsterte ich. »Mach dich bereit für den Fall, daß ihn einer der Burschen benutzen will.«
    Phil stellte keine Fragen. Schließlich war er schon viele Jahre beim FBI, und wir waren aufeinander eingespielt.
    Wir wußten nicht einmal, ob dieses Verbrechen eine Angelegenheit des FBI war. Der anonyme Anrufer hatte sich zwar direkt an uns gewandt, aber den Ausschlag gab eigentlich die Adresse. Es war eine Lagerhalle von Duke Masters. Dieser hatte seine Hände im Rauschgiftgeschäft. Deswegen interessierte sich das FBI und die Rauschgiftbehörde in Washington ganz besonders für den Gangster.
    Duke Masters hatte sich immer im Hintergrund gehalten und die schmutzige Arbeit des Verteilens kleinen Ganoven überlassen. Dièse Pedlars, wie man die Rauschgiftverkäufer nennt, wagten es meist aus Angst nicht, ihre Hintermänner zu nennen. Oft kannten sie sie auch nicht. Angst regiert das Rauschgif tgeschäft!
    Duke Masters war keineswegs der Alleinbeherrscher des schmutzigen Geschäfts, wenn auch einer der großen.
    Erst als ich mir sicher war, daß Phil seinen Posten eingenommen hatte, klopfte ich mit dem Pistolenkolben energisch an die Rolltür.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sieh hinter der Tür etwas rührte.
    Endlich stieg Jock Henderson durch die schmale Öffnung und starrte mich wütend an.
    »Was soll denn der Radau?« beschwerte er sich, aber dann stutzte er, als er mich erkannte. »Ach, Sie sind's, Mr. Cotton. Was wollen denn die G.-men um diese Zeit von uns?«
    Ich kannte Jock Henderson. Er war nicht mehr der Jüngste. In der New Yorker Unterwelt war er bekannt. Er war der Vormann von Duke Masters. Bis jetzt war er noch nicht vorbestraft, eine Tatsache, die sein Boß zu schätzen wußte.
    »Ich möchte mich ein wenig mit dir unterhalten, Jock«, grinste ich.
    »Kommen Sie Schon ‘rein. Was wollen Sie?« brummte Henderson.
    Sehr vielversprechend sah es in der Lagerhalle nicht aus. In diesem Warenlager konnten wir lange suchen, wenn hier wirklich etwas versteckt war. Henderson benahm sich unauffällig.
    Als ich hinter ihm in das Büro trat, erkannte ich Louis Fisher, der mich nicht , gerade überschwenglich begrüßte.
    »Nanu, was habt ihr denn hier?« meinte ich. »Ihr bereitet wohl eine Weihnachtsüberraschung vor?«
    Dabei schnupperte ich herum. Zwischen dem schalen Zigarettenrauch nahm ich noch einen Ammoniakgeruch wahr.
    »Was will der Schnüffler?« fragte Louis Fisher, als existiere ich überhaupt nicht. »Will sich wohl eine Beförderung verdienen?«
    Ich antwortete ihm nicht, sondern ging zur Nebentür, die nach draußen führte, und riß sie auf.
    »Du kannst ’reinkommen, Phil«, sagte ich in die Dunkelheit hinein.
    Phils Gestalt löste sich aus der Dunkelheit. Als er näher kam, steckte er die Pistole weg und schüttelte den Kopf. Es hatte also niemand die Halle verlassen. Auch Phil schnupperte sofort.
    Ich grinste.
    »Die Burschen hier sind wohl vom Sauberkeitsfimmel angesteckt worden«, meinte ich. »Dabei möchte man annehmen, daß sie sich im Schiputz recht wohl fühlen.«
    »Treib es nicht zu bunt, Cotton«, knurrte Henderson. »Du hast keinen Durchsuchungsbefehl, und ich könnte auf die Idee kommen, dich vor die Tür zu setzen. Der Geruch stammt von ’ner Flasche Fleckenwasser, die ich umgestoßen habe.«
    »Willst wohl eine chemische Reinigung eröffnen. .Jock?« grinste ich ihn an. »Wer ist außer euch noch hier?«
    Jock Henderson blickte sich mit großen Augen um, marschierte dann zum Schreibtisch und sah darunter.
    »Wenn mich meine Augen nicht täuschen, dann ist sonst niemand hier«, meinte er frech.. »Was wollt ihr denn überhaupt.«
    Ich blickte auf den Flecken auf dem Teppich vor dem Schreibtisch. Ich sah sofort, daß hier jemand gründlich den Teppich gereinigt hatte. Das Märchen von der umgefallenen Flasche nahm ich ihm nicht ab.
    »Wir wollten nur einmal eure Pistolen ansehen«, sagte ich. »Und dumme Witze kannst du dir
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