Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
keinen Zweifel«, erwiderte
Larry. Sein ruhiges, energisches Gesicht spannte sich.
    »Wenn man sie
jetzt fragen würde, was sie an ihrem 20. Geburtstag erlebt hat – sie wüßte es
nicht mehr.«
    »Was siehst
du, Ann?« fragte der Hypnotiseur. »Erzähl uns, was du siehst, womit du spielst,
berichte uns über deine Spielsachen, die du in deinem Zimmer hast.«
    Ann Turner
nickte. Wie ein verlegenes kleines Mädchen erhob sie sich plötzlich, faltete
die Hände vor dem Bauch und spielte mit der imaginären Schleife eines Kleides. »Ich
habe gerade Onkel Toms Hütte gelesen. Ich bin traurig. Sie haben den Neger
geschlagen. Warum haben sie ihn geschlagen?«
    Der
Hypnotiseur erklärte ihr die Zusammenhänge, führte sie aber dann von diesem
Pfad herunter und ließ sich die Umgebung schildern, in der die Zehnjährige
aufwuchs. Mit mädchenhafter, reiner Stimme schilderte Ann bereitwillig all das,
was man von ihr verlangte.
    Mit der
Gestik und den Bewegungen eines zehnjährigen Kindes.
    Der
Hypnotiseur ging einen Schritt weiter. Es war so ruhig in dem kleinen Raum, daß
man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Die Demonstration stieß auf
allergrößtes Interesse.
    »Du bist drei
Jahre alt, Ann, hörst du mich?«
    Das Gesicht
von Ann Turner machte einen ungeheuerlichen Wandel durch. Sie öffnete plötzlich
die Augen, schloß sie aber sofort wieder, ihr Gesicht schien die Spannkraft zu
verlieren. Es wurde fast rundlich, trotzig, und dann schrie sie und trampelte
auf den Boden.
    »Bäh… bäh…«
    Der
Hypnotiseur, der auf diese Reaktion vorbereitet war, griff hinter sich. Er
reichte Ann Turner einen großen bunten Ball, und drückte ihn in ihre Hände. Die
Miene des Mädchens veränderte sich. Freude und Erleichterung spiegelten sich
darauf, und wieder rief Ann: »Mein Ball, mein Ball! Du hast ihn gefunden!« Sie
drückte ihn an sich und liebkoste ihn.
    Die Männer
der PSA waren eigentümlich berührt von dem Schauspiel, das sich ihren Blicken
bot.
    Der
Hypnotiseur trat zwei Schritte vor, er sprach zu den Anwesenden, und Ann Turner
stand in diesen Sekunden da wie eine schöne, große, verlassene Puppe.
    »Es ist mir
gelungen, Menschen in der Tiefhypnose bis in frühe Kindheitsstadien
zurückzuführen«, sagte der Hypnotiseur. Er war ein stattlicher, älterer Mann,
Professor der Medizin. Die Energie und die Intelligenz des Mannes waren
äußerlich sichtbar an dem markanten Kinn, der hohen Stirn und den klugen,
aufmerksamen Augen, denen nichts entging und die tiefer in die Seele eines
Menschen geblickt hatten, als sich ein Außenstehender vorstellen konnte.
    Die Agenten
der PSA hatten während ihrer Dienstausübung schon manches Unwahrscheinliche
erlebt. Das, was ihnen jedoch in diesem Augenblick geboten wurde, sprengte ihre
Vorstellungskraft. X-RAY-1 hatte sich bewußt zu dieser Demonstration
entschlossen.
    »Ann Turner
ist ein solcher Fall. Ich werde Ihnen eine ungeheuerliche Tatsache
demonstrieren, und danach werden Sie Gelegenheit haben, Fragen an mich zu
richten und…«
    Da blinkte
das rote Alarmlicht in der vordersten Ecke des Raumes auf.
    Die Blicke
der sechs anwesenden Agenten schweiften sofort ab.
    Eine ruhige,
sympathische Stimme klang durch das Dunkel. »Demonstration sofort unterbrechen!
Neue Anweisung abwarten! X-RAY-3 bitte sofort in Ihr Einsatzbüro!«
     
    ●
     
    Larry Brent
brauchte keine zwei Minuten, um in den Raum zu gelangen, der mit seinem
Decknamen gekennzeichnet war.
    Das
Hauptquartier der PSA befand sich mitten in Manhattan, unmittelbar unter dem
berühmten Tanz- und Speiserestaurant Tavern-on-the-Green im Central Park.
    Unter den
Kellerräumen lagen zwei Etagen, die der geheimnisvollen Abteilung zur Verfügung
standen. Hier arbeiteten die Computer Tag und Nacht und werteten Berichte aus
aller Welt aus.
    Bei seiner
Anwesenheit im Hauptquartier stand jedem PSA-Agenten ein eigener Raum zur
Verfügung. Von hier aus konnte jeder Agent mit seinem direkten Vorgesetzten,
dem rätselhaften X-RAY-1, den niemand kannte, Kontakt aufnehmen.
    Larry
aktivierte sofort die Sprechanlage.
    Die Stimme
von X-RAY-1 klang aus dem Lautsprecher. »Die Computer haben Sie ausgewählt, den
Fall zu übernehmen, an dem sich der Geheimdienst offenbar bereits die Zähne
ausgebissen hat, X-RAY-3! Sie fliegen nach Hongkong! Während des Fluges werden
Sie in alle Details eingeweiht. Eine Stewardeß überbringt Ihnen die Unterlagen.
Wenn man Sie fragt, ob Sie ein Fisch- oder ein Fleischgericht zum Essen
wünschen, dann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher