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0228 - Die Rache des Mutanten

Titel: 0228 - Die Rache des Mutanten
Autoren: Unbekannt
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Major."
    „Ich will es versuchen", betonte der Mutant „Ich will zu den Maahks und ihnen die Rolle ihres eigenen Agenten vorspielen."
    Nardini lehnte sich weit zurück, ohne dabei seine Blicke von Woolver abzuwenden.
    „Sie werden von einem animalischen Instinkt getrieben", stellte er fest. „Sie wollen den Tod Ihres Zwillingsbruders rächen."
    „Ja", bekräftigte Rakal. „Die Maahks haben ihn getötet Sie haben einen Teil meines Ichs vernichtet."
    Nardini wußte, daß zwischen den Zwillingen ein geheimnisvolles seelisches Band bestanden hatte. Ohne telepathische Gaben zu besitzen, hatten die beiden Woolvers miteinander gefühlt. Schmerz und Freude des einen hatten sich immer auf den anderen übertragen.
    „Ich würde Sie gern begleiten", eröffnete Nardini dem verblüfften Woolver. „Ich habe mir schon oft gewünscht, einmal an einer Auseinandersetzung zwischen den Angehörigen zweier verschiedener Sternenvölker teilzunehmen." Er stieß den Zigarettenrauch zwischen seinen weißen Zähnen hervor und grinste. „Bestimmt bin ich ein fürchterlicher Snob, Major."
    Woolver versuchte sich vorzustellen, wie Nardini in seinem Modellanzug gegen eine Horde von Maahks kämpfte, die riesige Zigarettenspitze lässig im Mundwinkel.
    „Es würde unwirklich aussehen", meinte Woolver.
    „Jedermann hält mich für einen Salonlöwen", gestand Nardini traurig. „Vielleicht habe ich schon zu viele psychiatrische Fälle behandelt, daß ich selbst einen Tick bekommen habe."
    „Keineswegs, Doc!" beeilte sich Woolver zu versichern.
    „Bestimmt hätte man Sie in einem solchen Fall nicht zur Solaren Abwehr versetzt."
    Mit einem Ruck schob Nardini die Tasse von sich.
    „Es gibt eine bessere Art, einen Abschied zu feiern", rief er aus.
    Seine Hände glitten über die Wählscheibe. Gleich darauf standen vier schimmernde Gläser auf dem Tisch.
    Woolver schaute sich um. „Erwarten Sie noch Gäste?"
    Nardini zog die halbgerauchte Zigarette aus der Spitze und drückte die Glut im Ascher aus.
    „Nein", sagte er. „Ich bin ein ungewöhnlich schneller Trinker."
    Rakal nippte vorsichtig an seinem Glas. Das Getränk brannte auf der Zunge. Als er einen Schluck nahm, setzte sich das Brennen bis in den Rachen fort und raubte ihm fast den Atem.
    Mit unbewegtem Gesicht leerte Nardini sein Glas.
    „Ich kann leider nicht mithalten, Doc", entschuldigte sich Woolver. „Ich muß jeden Augenblick damit rechnen, abgerufen zu werden." Er klopfte bedeutungsvoll gegen den kleinen Sender in seiner Tasche. Ein Techniker kam an den Tisch, stützte sich mit den Armen auf und schnupperte genüßlich.
    „Was trinken Sie da, Doc?" erkundigte er sich.
    Woolver, der Nardini für einen ruhigen und bescheidenen Mann hielt, zuckte zusammen, als der Arzt erwiderte: „Einen Nardini- Cocktail."
    „Irgendwie kommt mir das bekannt vor", meinte der Techniker.
    „Vielleicht verrate ich Ihnen gelegentlich das Rezept", machte ihm Nardini Hoffnung.
    Die Abschiedsfeier wurde zu einer sehr einseitigen Angelegenheit. Während der Arzt seine Cocktails schlürfte und versuchte, Woolver in Gespräche zu verwickeln, wartete der Mutant schweigend auf das verabredete Signal.
    Nach dem sechsten Cocktail begann Nardini Entwürfe für einen neuen Modestil auf die Tischplatte zu zeichnen. Dabei sank sein Kopf immer tiefer auf seine Kreationen hinab.
    „Die Achselstücke sind das Entscheidende", setzte er Woolver auseinander. „An den Achselstücken erkennen Sie, ob Sie Qualitätsarbeit vor sich haben."
    Mit einem kühnen Strich demonstrierte er Woolver ein qualitativ hochstehendes Achselstück.
    „Ein besonders tragisches Kapitel sind auch die Hemden", sagte er. Resignierend ließ er die Schultern hängen. „Wissen Sie, Major, was auf dem Gebiet der Hemdenkultur gesündigt wird? Was tragen die Männer doch für zerknautschte, formlose, ungestärkte und unmodische Hemden. Es ist eine Schande."
    Nardini ließ den Kopf auf die Tischplatte sinken und bejammerte laut sämtliche Hemdenmuffel des Universums.
    Woolver winkte einen Sergeanten herbei.
    „Sorgen Sie dafür, daß Dr. Nardini unbeschadet in sein Quartier gebracht wird", ordnete er an.
    „Gewiß, Major." Der Sergeant zögerte einen Augenblick, als sei er sich nicht schlüssig, wo er Dr. Nardini am besten festhalten sollte. Wider Erwarten kam Nardini aus eigener Kraft auf die Beine und stand schwankend neben dem Tisch.
    Woolver hörte, wie der Sender in seiner Tasche das vereinbarte Signal durchgab. Schwerfällig stand
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