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0226 - Tokatas Erbe

0226 - Tokatas Erbe

Titel: 0226 - Tokatas Erbe
Autoren: Jason Dark
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Bruder und gleichzeitig auch ein Feind der Sonnengöttin Amaterasu war, der der Goldene wieder- um diente und deren Fächer er vor dem Zugriff Tokatas gerettet hatte.
    Das war mir bekannt. Mehr allerdings nicht. Ich hatte weder Susanoo noch die Göttin Amaterasu zu Gesicht bekommen und war, ehrlich gesagt, auch nicht scharf darauf. Wir hatten es mit so vielen Gegnern zu tun, daß mir die Gestalten aus der japanischen Mythologie eigentlich gestohlen bleiben konnten. Aber durch Tokata war ich mit ihnen zwangsläufig in Berührung gekommen, und konnte die Suppe nun auslöffeln, die ich mir selbst eingebrockt hatte.
    Mutterseelenallein stand ich in der Geisterbahn. Die Fahrgäste zählten nicht, ich mußte zusehen, wie ich hier herauskam, und das war gar nicht so einfach, wie ich aus langer Erfahrung wußte.
    Ein paarmal drehte ich mich um und suchte nach einem Ausgang. Vielleicht einer Seitentür, einem Notausgang, denn so etwas mußte es geben, aber die herrschenden Lichtverhältnisse waren katastrophal. Ich sah nur eine Chance, diesem Wirrwarr zu entkommen. So weit wie eben möglich, mußte ich mich in unmittelbarer Nähe der Schienen halten, die zum Ausgang führen mußten.
    Früher konnte man in diesen Geisterbahnen noch Angst bekommen. Da gab es noch nicht die Sicherheitsanlagen wie heute, und man konnte leicht mit irgendwelcher gefährlichen Elektrizität in Berührung kommen. Heutzutage waren die Vorschriften strenger und auch besser geworden.
    Hätte ich noch erst einen Höhenunterschied überwinden müssen, wäre es schon schwieriger gewesen, so aber konnte ich auf ebener Erde weiterlaufen und wurde permanent von den kleinen Wagen überholt.
    Ich sah auch die große Kurve und nahm an, daß hinter ihr der Ausgang lag. Ein paar Schritte weiter konnte ich dann mehr erkennen. Immer wenn die beiden Türhälften aufgestoßen wurden, fiel Licht in die Geisterbahn.
    Und da wurde ich gepackt. Bevor ich noch eine Abwehrbewegung machen konnte, waren die Arme da, umklammerten von hinten meinen Hals und rissen mich zurück…
    ***
    Bill wußte nicht, ob seine Frau den halbleeren Wagen ebenfalls gesehen hatte, er reagierte sofort. Wie ein Sprinter startete er, stieß zwei Halbwüchsige aus dem Weg, die hinter ihm herschimpften, und rannte auf den auslaufenden Wagen zu, der mit seinem Vorderteil gegen die Rückseite des vor ihm stehenden Wagens stieß. Der Zusammenprall war nur minimal.
    Sofort war auch einer der Angestellten da, um Johnny aus dem Wagen zu helfen, doch Bill beeilte sich sehr und zog seinen Sohn vor dem Mann aus dem kleinen Gefährt. Der Reporter lief ein paar Schritte zurück und behielt Johnny weiterhin auf den Armen.
    »Kind!« flüsterte er.
    »Mein Gott, Kind, was ist denn geschehen? Wo ist Onkel John?«
    »Ich weiß nicht, Dad.«
    Diese Antwort hatte auch Sheila verständen, denn sie war schnell herbeigeeilt.
    »Ist was passiert?« Ihre Stimme klang aufgeregt.
    »John ist verschwunden.«
    Sheila blieb die Antwort im Hals stecken. Sie drehte den Kopf, schaute zur Geisterbahn hin, doch da war nichts zu sehen. Kein John Sinclair kam aus der Doppeltür.
    »Weißt du, wo Onkel John ist?« fragte Sheila.
    »Er war plötzlich nicht mehr da.«
    Bill stellte den Kleinen auf den Boden.
    »Kannst du dich denn daran erinnern, wie es geschehen ist?«
    Johnny nickte.
    »Ja, natürlich, Daddy. Wir… wir fuhren schon nach unten, und da waren richtig tolle Geister, du. Ungeheuer mit solchen Mäulern.«
    Der Kleine breitete die Arme aus, »und wir sind sogar in die Mäuler reingefahren, aber es ist nichts passiert.«
    »Da war Onkel John noch bei dir?«
    »Klar. Er hat mir ja immer gesagt, daß ich keine Angst zu haben brauchte. Die hatte ich auch nicht.«
    »Und wann ist Onkel John ausgestiegen?«
    Da überlegte Johnny. Er schaute dabei zu Boden und trat von einem Fuß auf den anderen.
    »So genau kann ich das auch nicht sagen. Bei der großen Figur.«
    »Welcher denn?«
    Der Kleine hob seinen Kopf und schaute den Vater an. »Die war ganz golden.«
    »Richtig aus Gold?«
    »Ja, ehrlich, Dad. Und die stand mitten auf den Schienen, bis wir fast bei ihr waren. Dann ist sie zur Seite gegangen und hat ihren Arm ausgestreckt. Danach war Onkel John verschwunden.«
    »Hast du denn nachgeschaut?«
    »Nein, der Wagen fuhr ja.«
    Bill stöhnte auf und wischte über seine Stirn. Er und Sheila warfen sich einen Blick zu. In beiden Gesichtern stand die Sorge um den Freund zu lesen. Sheila hob die Schultern.
    »Glaubst du
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