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0224 - Satan mit vier Armen

0224 - Satan mit vier Armen

Titel: 0224 - Satan mit vier Armen
Autoren: Jason Dark
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Dämonen auf Ceylon«, las Bill halblaut vor. »Er war in Sri Lanka. Das muß auch das Buch sein, ich sehe einfach keine andere Möglichkeit.«
    Wir nickten, als Bill es aufschlug und im Inhaltsverzeichnis nachschaute.
    Würden wir das Rätsel jetzt lösen?
    Bills Finger fuhr die einzelnen Kapitelspalten entlang und stoppte plötzlich, so daß wir das Wort Affenmagie lesen konnten.
    »Das muß es sein«, sagte auch Suko.
    Der Reporter schlug die Seite 58 auf. Er klappte beide Buchhälften auseinander, und sofort sahen wir das Bild, das sich für uns schon zu einem Alptraum entwickelt hatte.
    Es zeigte den Affendämon Sogg-Ra in grellen Farben. Täuschend echt war er nachgemalt worden, und in seiner Krokodilschnauze steckte ein weibliches Opfer.
    »Nimm mal die nächste Seite«, sagte ich. Bill schlug um. Dahinter begann die Erklärung. Gemeinsam lasen wir, was der Autor über die gefährliche Affenmagie geschrieben hatte…
    ***
    Der Butler war nicht überrascht gewesen, daß ihm die Polizei einen Besuch abgestattet hatte. Er trauerte auch nicht um Stan Willard. Der Butler dachte nur an den Job, den er verlor, und an das Geld.
    Er hatte es in dem Haus, das ihm von der Architektur her überhaupt nicht gefiel, nur ausgehalten, weil sein Brötchengeber sich des öfteren auf Reisen befand. Zudem brauchte er nicht in dem Haus zu wohnen. Er lebte in einem Bau, der am Rande des Grundstücks stand und früher ein Gartenhaus gewesen war. Man hatte es umgebaut, und die drei kleinen Zimmer reichten dem Mann.
    Selbstverständlich machte er sich seine Gedanken, als er das Haus ansteuerte. Er wußte nicht, wie Willard ums Leben gekommen war, doch mit rechten Dingen schien es dabei nicht zugegangen zu sein, sonst wäre die Polizei nicht gekommen. Zudem mußte es mit der seltsamen Trophäe zu tun haben, die Willard mitgebracht und vor der sich der Butler gefürchtet hatte. Sie war ihm nie geheuer gewesen, und war sie vielleicht der Grund für den Tod seines Arbeitgebers gewesen?
    Darüber dachte er nach, aber schon bald verscheuchte er die Mutmaßungen und Folgerungen wieder. Was ging ihn das überhaupt alles an? Willard war erledigt und damit fertig.
    Sein Haus war von der Grundstückseinfahrt nicht zu sehen. Es lag im Schatten hoher Bäume. Hier verirrte sich kaum ein Mensch hin, und wenn der Butler mal nachts über Telefon gerufen wurde, dann konnte er, um die Entfernung schnell zu überbrücken, ein Elektroauto nehmen, das ihm zur Verfügung stand.
    Der Butler glaubte daran, daß die Polizisten nichts mehr von ihm wollten. Deshalb hatte er beschlossen, schon in der Nacht zu packen, denn sicherlich mußte er so schnell wie möglich das Grundstück verlassen.
    Die Tür hatte er nicht abgeschlossen. Er stieß sie mit dem Gewehrlauf nach innen, trat über die Schwelle, war mit den Gedanken schon bei seiner Abreise und machte Licht.
    Unter der Decke strahlte die runde Lampe hell auf. Sie erleuchtete den rechteckigen Flur und die drei Türnischen, die an zwei Seiten abzweigten.
    In der rechten stand jemand.
    »Hallo, George«, sagte eine Männerstimme, die dem Butler sehr bekannt vorkam.
    Im ersten Augenblick wollte er schreien, dann glaubte er, sein Herz würde stehenbleiben, und eine Sekunde später verlor er sämtliche Farbe, denn vor ihm stand ein Toter.
    Stan Willard war zurückgekehrt!
    George, der Butler, war zum Denkmal erstarrt. Er vergaß sogar das Atmen. Nur seine Augen lebten, sie zeigten einen panikerfüllten Ausdruck.
    »Sie?« keuchte er.
    »Ja, ich.«
    »Nein!« flüsterte George. »Das ist nicht möglich. Sie sind tot. Sie können nicht hier stehen, Sir.« Sein Gesicht verzerrte sich, und er riß das Gewehr hoch, während seine zitternden Finger versuchten, den Abzug zu finden.
    »Nicht, George!«
    Der Butler hörte nicht und mußte erleben, wie sein Chef plötzlich reagierte. Auf einmal löste sich ein Arm von seinem Körper, machte sich selbständig und war gedankenschnell bei dem Butler, der nicht mehr abdrücken konnte, denn mit einer kurzen Drehung hatte der andere ihm das Gewehr entrissen und hielt es so hoch, daß George nicht mehr darankam.
    Den Butler packte das kalte Entsetzen. Er wagte kaum, der in der Luft schwebenden Waffe mit seinem Blick zu folgen, denn was er da zu sehen bekam war unglaublich und gehörte in ein Horrorkabinett, »Ich spinne!« flüsterte er. »Verdammt, ich drehe durch…« Er schlug die Hände vor sein Gesicht und wankte zurück, wobei er noch das leise Lachen seines Arbeitgebers
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