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0224 - Agenten gegen das Imperium

Titel: 0224 - Agenten gegen das Imperium
Autoren: Unbekannt
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Leutnants Brod, Schreiber und Stöwe lagen im spärlichen Gras neben der Landefläche des Raumhafens von Kahalo und genossen die Sonne. Der überschnelle Kreuzer SPILLWIGGE war frisch überholt worden und wartete auf einen neuen Einsatz. Oberst Winter hatte alle Sektionen inspiziert und seine Wut über die in allen Ecken herumliegenden Putzlappenreste der Mechaniker in der Bordbar abreagiert.
    In der Hauptsache ärgerte er sich darüber, daß man noch immer nichts Besseres als ausgerechnet Putzlappen zum Reinigen verölter Maschinenteile benutzte.
    „Der Alte war mal wieder herrlich in Fahrt", brummte Brod behäbig und reckte seine mächtigen Glieder. „Wenn man ihn dann so sieht, könnte man glatt meinen, er sei der Herr der Milchstraße."
    „Vielleicht meint er das selbst auch", vermutete Schreiber ironisch. Er hatte rötliche Haare und Sommersprossen. Da er schlank war, konnte er niemals seinen Neid über Brods athletische Figur verbergen. „Jedenfalls ist er Kommandant unseres Schiffes, du bist nur der Erste."
    „Habe ich nie abgestritten", gab Brod mürrisch zurück.
    Der Dritte im Bunde, Leutnant Stöwe, räkelte sich faul.
    „Von mir aus können die noch ein paar Wochen mit dem nächsten Einsatz warten", meinte er.
    Ohne seine Stellung zu verändern, sagte Brod: „Damit wirst du wohl Pech haben. Wenn mich nicht alles täuscht, kommt dahinten einer der großen Bosse höchstpersönlich, und zwar zu Fuß. Er steuert genau auf unseren Kahn zu."
    „Wer?" Stöwe richtete sich auf, und als er Atlan erkannte, sprang er auf die Füße und nahm unwillkürlich Haltung an. Dabei war Atlan noch gut fünfzig Meter weg.
    „Du könntest dir mehr Beherrschung angewöhnen". rügte Brod und drehte sich auf die andere Seite. „Wenn er etwas von uns will, wird er das schon sagen Vorgesetzten ist allzuviel Diensteifer immer unheimlich. „ Auch Schreiber war aufgestanden und sah Atlan neugierig entgegen. „Er kommt tatsächlich zu uns", meinte er. Seine Stimme zitterte etwas. „So?" knurrte Brod und stützte sich auf den Ellenbogen. „Tut er das? Hm, jemand sollte dem Alten Bescheid geben, damit man ihn nicht gerade in der Bar erwischt."
    „Dazu wäre wohl der Erste Offizier am besten geeignet", sagte Schreiber. „Zieh ab, ehe es zu spät ist."
    „Es ist schon zu spät", sagte Stöwe und grüßte stramm, als Atlan noch zehn Meter entfernt war.
    Brod wälzte sich auf den Rücken und richtete sich langsam auf.
    Als er Atlan erblickte, stand er sogar auf, machte eine lässige Ehrenbezeigung und meldete: „Offiziere der SPILLWIGGE bei Freizeitgestaltung, Sir."
    In Atlans Gesicht zuckte es unmerklich.
    „Gestalten Sie weiter, meine Herren", sagte er freundlich. „Hat der Kommandant eine ähnliche Beschäftigung?"
    Brod schluckte. „Er ist an Bord, Sir, wenn Sie das meinen."
    „Lachen Sie nicht, aber genau das meinte ich."
    Atlan grüßte zurück und schritt dann auf den Kreuzer zu, dessen Luken alle weit geöffnet waren. Eine Rampe war ausgefahren.
    Atlan verzichtete auf den Antigravlift und ging die Rampe hoch.
    Er wußte natürlich, daß er niemals das Schiff hätte betreten können, wenn er nicht eben Atlan gewesen wäre. Die drei Offiziere bei der „Freizeit" hatten nebenbei noch die Aufgabe, jeden Unbefugten am Betreten des Schiffes zu hindern.
    Oberst Winter war in der kleinen Bar, die es auf allen Kreuzern gab. Er kippte gerade den vierten Apfelsaft, als Atlan den Raum betrat.
    Winter hatte bereits weiße Haare, obwohl er noch nicht so alt war. Seine füllige Gestalt verdeckte die halbe Theke, hinter der es keinen Barkeeper gab. Von den Sitzen aus konnte man mit ausgestrecktem Arm die einzelnen Getränke erreichen und sich selbst bedienen.
    „Was wollen Sie?" fragte Winter, ohne sich umzudrehen. „Ich bin jetzt nicht zu sprechen."
    Atlan kannte Winter viel zu gut, um ihm sein etwas merkwürdiges Benehmen zu verübeln. Er gab keine Antwort, sondern stellte sich einfach neben den Oberst an die Theke. Mit der einen Hand griff er nach einer Flasche mit rotem Fruchtsaft.
    „Was fällt Ihnen...?"
    Weiter kam Winter nicht. Er hatte sich umgedreht und Atlan erkannt. Er verschluckte sich und rang nach Atem. Dann stotterte er: „Verzeihung, Sir...
    „Gewährt", lächelte Atlan und öffnete die Flasche. „Haben Sie was gegen einen Schluck?"
    „Aber, Sir...!"
    „Danke."
    Atlan trank. Dann setzte er die Flasche auf die Theke zurück und sagte: „Würden Sie mir einen Gefallen tun. Oberst?"
    „Jeden, Sir, das
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