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0223 - Die Fünfte Kolonne

Titel: 0223 - Die Fünfte Kolonne
Autoren: Unbekannt
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gut. Aber ich bitte Sie, wenigstens einige Kampfroboter zu Ihrem Schutz mitzunehmen."
    Atlan lächelte. „Vielen Dank, daß Sie sich Sorgen machen. Aber Kampfroboter würden meine Aufgabe unmöglich machen."
    Der einsame Wächter, offenbar ein Ingenieur-Offizier, zuckte ergeben die Schultern.
    Fünf Minuten später verschwand Atlan mit dem geliehenen Gleiter in der trostlosen, staubigen Ebene im Vorfeld der Stadt.
    Der Wächter aber eilte zurück in die Kraftwerkskuppel und schaltete den Hyperkom ein.
    Die Funkzentrale des Superschlachtschiffes RASPUTIN meldete sich. „Ingenieur-Captain Movan", meldete sich der Wächter. „Ich muß unbedingt den Solarmarschall sprechen. Lordadmiral Atlan ist im Begriff, eine Riesendummheit zu begehen."
    Atlan wunderte sich, daß kein Bewohner der Stadt sich zeigte. Er hatte die erste Landung auf Quarta noch gut im Gedächtnis.
    Damals waren die sogenannten „Roten Dreier" den havarierten Terranern und ihm entgegengekommen.
    Nur ungern entsann sich Atlan dieses Verbrechertrios. Die Roten Dreier terrorisierten die Stadtbevölkerung, und daß sie das vermochten, war angesichts der rauhen Sitten in Bigtown schon genug Beweis ihrer Gefährlichkeit.
    Atlan sehnte sich nicht etwa nach einer Begegnung mit den Roten Dreiern. Er hoffte sogar, sie würden ihm nicht begegnen.
    Aber es beunruhigte ihn doch, daß sich scheinbar überhaupt nichts rührte.
    Hatten die Stadtbewohner sich etwa gegenseitig umgebracht?
    Er spähte hinüber zu den Gebäuden.
    Die Dächer flimmerten in der Sonne. Die Luft über der Stadt schien zu kochen. In wabernden Schlieren stieg die erhitzte Luft nach oben. Atlan legte schützend die Hand über die Augen.
    Er erkannte die Einmündungen zur Stadt. Dort begannen die Straßen. Aber dort wollte Atlan nicht hin. Die Straßen waren zu gefährlich für einen einzelnen Besucher.
    Endlich entdeckte er das, was er suchte.
    In einem Gebäude, das so aussah, als hätte jemand einen riesigen Zuckerhut mit der Spitze in den Boden geklemmt, klaffte eine Öffnung. Atlan konnte nicht genau erkennen, ob es sich um eine hochliegende Tür oder ein tiefliegendes Fenster handelte.
    Doch angesichts der Tatsache, daß dies das einzige Gebäude weit und breit war, in dem überhaupt etwas offenstand, beschloß er, die Gelegenheit zu nutzen. Er steuerte den Gleiter darauf zu.
    Direkt unter der Öffnung hielt er den Gleiter an. Immer noch rührte sich nichts. Kühner geworden, stieg Atlan auf das Verdeck des Gleiters. Von hier aus konnte er den unteren Rand der Öffnung bequem erreichen. Er vergewisserte sich, ob sein Impulsblaster griffbereit im offenen Halfter steckte, dann zog er sich hinauf.
    Die Außenwand des Gebäudes hatte aus der Nähe wie erstarrte Gummilösung ausgesehen. Atlan stellte fest, daß sie sich auch so anfühlte. Alles war irgendwie nachgiebig, hielt aber dennoch sein Gewicht mühelos aus.
    Auf dem Rand der Öffnung sitzend, schaltete er seine kleine, aber leistungsfähige Handlampe an. Sie bezog ihre Energie von einem Mikro-Fusionsgenerator und war nicht größer als ein Feuerzeug.
    Kaum stach der Lichtkegel in das graue Dämmerlicht des Raumes, als etwas zupackte und mit aller Kraft gegen Atlans Arm schlug. Die Lampe polterte zu Boden und ging aus. Atlan wollte sich zurückwerfen, wurde aber von der Wucht des Schlages aus dem Gleichgewicht gebracht. Er taumelte nach vorn.
    Geistesgegenwärtig stieß er sich an der Fensterbank, oder was immer es auch sein mochte, ab. Dadurch hoffte er aus dem Bereich seines immer noch unsichtbaren Gegners zu kommen. Er prallte auf den Boden, überschlug sich und rollte sich schnell einige Meter zur Seite.
    Dann lauschte er. Alles blieb still. Nur von dort, wo das grelle Quadrat des Eingangs leuchtete, kam das Winseln des Windes.
    Atlans Hand kroch millimeterweise zur Waffe. Er ärgerte sich darüber, daß er nur den Impulsblaster bei sich hatte. Falls der Raum, in dem er sich befand, sehr schmal war, würde das Abfeuern der Waffe einem Selbstmordversuch gleichkommen.
    Immer noch rührte sich nichts. Irgendwo in diesem Raum mußte der Gegner lauern, wußte Atlan. Er wartete sicher darauf, daß er ein Geräusch machte. Atlan war versucht, einen verzweifelten Sprung durch die Öffnung zu wagen. Doch sagte er sich, daß damit auch nichts gewonnen sei. Also blieb er liegen.
    Allmählich gewöhnten seine Augen sich an das Dämmerlicht. Die durch die Öffnung fallende Helligkeit reichte aus, die Umrisse der Wände zu erkennen.
    Um so mehr
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