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0223 - Die Fünfte Kolonne

Titel: 0223 - Die Fünfte Kolonne
Autoren: Unbekannt
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einnehmen. In dreißig Sekunden werden wir vom Transmitter aufgenommen. Noch Fragen?"
    Nein, niemand hatte noch eine Frage.
    Son-Hao war noch nicht fertig mit seiner Meldung, da verschwand Imar Arcus bereits im Polschacht des Antigravlifts, um wenige Sekunden danach in der Feuerleitzentrale wieder zu erscheinen.
    Sörlund und Harper schlossen ihre Druckhelme und schnallten sich da an, wo sie saßen.
    Sergeant Hegha hinkte zum Eingabesektor der Schiffspositronik und ließ sich in den Sessel davor fallen. Der große Panoramabildschirm zeigte die flammende Hölle des Transmitterzentrums.
    Ein Raumschiff, das ausgeschickt worden war, um für Terra zu spionieren, schickte sich zur Rückreise an. Die fünf Männer in ihm waren identisch mit fünf Agenten, die Allan D. Mercant für den Todeseinsatz ausgewählt hatte.
    Nur das Ziel ihres Denkens hatte sich gewandelt. Eine winzige Umpolung im Duplikator während der Reproduktion des betreffenden Hirnsektors, und die fünf vollkommenen Duplikate terranischer Agenten waren zur Fünften Kolonne der Maahks geworden.
    Die erste Phase eines genialen Planes lief an ...
    Provisorisch aufgehängte Glühbirnen warfen gelbliche Lichtflecken. Dazwischen lagen graue Schattenzonen, in denen die toten Kontrollampen und Armaturentafeln geisterhaft und drohend blinkten.
    Ein unablässig ratternder Notgenerator verbreitete penetranten Treibstoffgeruch in der Hauptzentrale der ANDROTEST III.
    Die grobknochige Gestalt Pawel Kotranows warf einen verwaschenen Schatten über das Pult des Chefmathematikers.
    Izza Koto wandte sich um. Sekundenlang wurde das raubvogelartige, schmale Profil seines Gesichts hell erleuchtet. Die bronzebraune Samthaut schimmerte golden und bildete einen reizvollen Kontrast zu Kotos schwarzem, grünlich überhauchtem Haar, das im Nacken zu einem Knoten gebunden war. Captain Izza Koto war Liailaner der sechsten Generation und bereits von der fremdartig schönen Kolonialwelt Liaila modelliert. Sensibilität und Härte kontrastierten in seinem Wesen, In Kotos Gesicht zuckte es.
    „Weshalb sehen Sie mich so an, Kommandant? Wundern Sie sich darüber, daß ich zusammengezuckt bin? Ich nicht! Lassen Sie doch die Atomaggregate anlaufen, statt sich zu wundern, daß ich mich in diesem zweifelhaften Licht und dem Dunst chemischer Verbrennungsprozesse nicht wohlfühle!"
    Kotranows blaue Augen blitzten zornig auf. Aber der hünenhafte Kommandant der ANDROTEST III beherrschte sich. Er wußte, wie empfindlich der Liailaner reagieren konnte. Er wußte aber auch, daß Izza Koto ein überdurchschnittlich fähiger Mathematiker und Kybernetiker war.
    Kotranow räusperte sich verhalten.
    „Sie wissen, Koto, daß für uns alles darauf ankommt, nicht geortet zu werden. Das wäre aber augenblicklich der Fall, wenn wir eine einzige Atomkraftmaschine laufen ließen. Im Horror-System wimmelt es von Schiffen der Maahks."
    „Entschuldigen Sie, Kommandant!" Koto senkte den Kopf. Dann blickte er Kotranow prüfend ins Gesicht. „Sie scheinen der ALTAI wenig Chancen einzuräumen, wie?"
    „Überhaupt keine!" Kotranow hielt erschrocken inne. Wieder einmal fühlte er sich von Koto überrumpelt. Der Liailaner schien einen sechsten Sinn für Gefühle zu haben. „Vergessen Sie das!"
    sagte er. „Es spielt überhaupt keine Rolle, wie wir darüber denken.
    Wir haben einzig und allein die Aufgabe, vier Lichtjahre vom Horror-Transmitter entfernt auf ein Kodesignal zu warten, ohne entdeckt zu werden." Er strich sich verlegen über sein in Unordnung geratenes blondes Haar. „Was ich von Ihnen wissen will, Koto, ist folgendes: Wie sind die maahkschen Flottenbewegungen zu deuten? Besteht die Möglichkeit, daß die Schiffe zu rein defensiven Zwecken im Horror-System zusammengezogen werden? Oder müssen wir mit der Gefahr rechnen, daß sie ausschwärmen und uns dabei entdecken?"
    „Ich möchte behaupten: weder noch, Sir."
    „Ihre persönliche Meinung interessiert mich überhaupt nicht!"
    polterte Kotranow ungehalten. Er zog einige Ortungsdiagramme hervor und legte sie auf Kotos Pult. „Hier! Füttern Sie damit Ihre Positronik und melden Sie mir, was die Maschine darüber denkt!"
    „Oh, ihr Sonnen Liailas!" Koto seufzte und schüttelte betrübt den Kopf. „Wie soll eine empfindliche Positronik arbeiten können, wenn sie mit der unausgeglichenen Energiezufuhr eines Brennstoffaggregats gespeist wird?"
    Kotranow wurde der Antwort auf Kotos wehleidige Klagen durch das Rasseln des Visiphon-Weckers enthoben.
    Er
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