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0220 - Die Stunde der Ghouls

0220 - Die Stunde der Ghouls

Titel: 0220 - Die Stunde der Ghouls
Autoren: Rolf Michael
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Falle einer Gefahr keine Zeit mit einem Wendemanöver vergeuden wollte.
    Mit fliegenden Fingern verknotete er das Kabel, an dem Professor Zamorra hing, am Heck. Ein Sprung in den Wagen und ein Drehen des Zündschlüssels, der Motor sprang an.
    Langsam ließ Carsten Möbius den ersten Gang kommen.
    Der Mercedes rollte an…
    ***
    Der Schmerz ließ Professor Zamorra laut aufschreien. Ihm war, als sollten seine Beine abgerissen werden.
    Aber er wurde langsam zurückgezogen. Stück für Stück rutschte er in den Tunnel zurück, während die Ghouls in wahnsinniger Wut seine Kleidung zerfetzten.
    Mit dem Amulett konnte er gerade die Krallen abwehren, die sein Gesicht bedrohten. Dann war es geschafft. Langsam, aber stetig, wurde er durch den Schacht zurückgezogen.
    »Vergiß uns nicht!« hörte er Michael Ullichs Stimme verklingen.
    »Hilf uns! Bitte, bitte, hilf uns!« In Tina Berners Stimme schwang Furcht und Hoffnung.
    Er rief ihnen einige Worte zu, die beruhigend klingen sollten. Aber er mußte an sich halten, den Schmerz zu verbeißen, der in ihm hochraste, als er so unsanft über die rauhen Steine geschleift wurde.
    Dann endlich war es geschafft. Über sich sah er wieder den dunkelblauen Himmel und die gerade verblassenden Sterne.
    Keuchend nach Atem ringend, gönnte er sich einen Moment Ruhe.
    »Alles in Ordnung?« fragte Carsten Möbius, als er ihm auf die Füße half.
    »Alles o.k.«, sagte der Parapsychologe und murmelte bissig hinzu: »Nur, daß deine ägyptischen Abenteuer mir langsam etwas kostspielig werden. Das ist schon der zweite weiße Anzug innerhalb weniger Stunden!«
    »Wenn’s weiter nichts ist!« begütigte Möbius. »Zu unserem Konzern gehört selbstverständlich auch eine Kette exzellenter Boutiquen. Und weiße Jeansanzüge sind derzeit wieder groß in Mode. Vielleicht können wir ins Geschäft kommen. Da gibt es günstige Sonderposten, die du vielleicht en gros…«
    »… ich meine ja nur, weil du meist weiße Anzüge trägst, lohnt sich vielleicht eine Sammelbestellung!« antwortete Carsten auf das wütende Knurren Zamorras.
    »Wende dich mit solcher Art Angeboten mal an meine Sekretärin«, fauchte Zamorra. »Wenn es um Textilien geht…«
    »Ja, was glaubst du denn, wem wir bei unseren Boutiquen die Dividende verdanken?« fragte Carsten Möbius unschuldig.
    »Spaß beiseite! Ernst auf den Tisch!« beendete Zamorra das Thema. Und mit wenigen Worten hatte er Carsten Möbius die Situation geschildert.
    »Bleibt zu überlegen, wie wir die Festung am besten stürmen!« schloß er. »Die Ungeheuer schlafen am Tage. Aber mit Sicherheit werden sie in der Nacht wieder aktiv. Und dann ist es um Tina und Micha geschehen. Leider kommt immer nur eine Person durch das Loch. Ein konzentrierter Angriff scheidet damit aus.«
    »Sie fürchten das Licht«, sinnierte Carsten Möbius. »Man müßte ihnen Licht in die Grabkammer legen. Dann sind sie so gut wie blind. Vielleicht können wir in aufkommender Verwirrung die beiden befreien.«
    »Und wo nimmst du die Stromleitung her?« klang Professor Zamorras Stimme ironisch.
    »Richtig. Daran habe ich nicht gedacht!« Möbius war niedergeschlagen. »Man müßte es machen wie die Schildbürger mit ihrem Rathaus, wo sie die Fenster vergessen hatten. Die haben versucht, das Sonnenlicht mit Säcken ins Rathaus zu transportieren.«
    »Das Sonnenlicht… !« dehnte der Meister des Übersinnlichen. »Ja. Daâ ist auch die Waffe gegen sie. Sicherlich! Sie fürchten die Sonne. Denn ihre Strahlen bringen ihnen den Tod. Nur, wie können wir konzentrierte Sonnenstrahlen in die Grabkammer dringen lassen? Streng mal dein Hirn mit an, Carsten…«
    Beide konzentrierten sich, versuchten, eine Lösung zu finden. Aber es war gar nicht so einfach. Professor Zamorra kramte im Schatz seiner reichhaltigen Erfahrungen. Carsten Möbius knabberte an den Fingernägeln, bei ihm ein Zeichen höchster Konzentration.
    Nichts! Es kam einfach nichts!
    Die Lösung ihres Problems kam sprichwörtlich aus heiterem Himmel. Professor Zamorras Augen verengten sich zu kleinen Spalten, als ihn plötzlich der Strahl der Sonne traf, der vom linken Außenspiegel des Wagens in seine Richtung geleitet wurde.
    Auf diese einfache Lösung wäre er nun wirklich nicht gekommen.
    »Spiegel!« brüllte er. »Wir brauchen Spiegel!«
    Und mit wenigen Worten entwickelte er Möbius seinen Plan.
    »… wenn sie von den Strahlen der Sonne getroffen werden, dann vergehen sie!« schloß Zamorra. »Wir werden die Spiegel in
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