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0220 - Der Tod von den Sternen

Titel: 0220 - Der Tod von den Sternen
Autoren: Unbekannt
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sind sie im Heckteil untergebracht. Hier vorn wäre kein Platz."
    „Was sucht ihr denn?" fragte Gucky. Er war aufgewacht. „Kann ich helfen?"
    „Kaum, Gucky", sagte Ras. „Bleibe draußen und beobachte die Umgebung. Schalte den Orter ein. Auch wenn wir das Schiff gefunden haben, sollten wir nicht in unserer Wachsamkeit nachlassen. Unsere einzige Chance besteht immer noch darin, daß uns jemand findet." Die Tür zum eigentlichen Maschinenteil des Schiffes war geschlossen. Sie ließ sich nur mit dem seltsamen Spitzhammer öffnen. Wenn die Besatzung des Schiffes wirklich noch lebte und zurückkam, würde sie eine böse Überraschung vorfinden. Ras hoffte inbrünstig, daß sie nicht zurückkam.
    Die Antriebsaggregate wirkten im ersten Augenblick nahezu altmodisch. Übereinander an den Wänden angebracht, saßen längliche Behälter, die mit dünnen Leitungen verbunden waren.
    Maschinenblöcke fühlten den Boden aus. Die Schaltvorrichtungen waren unter der Decke angebracht, was Tako ein ungläubiges Kopfschütteln entlockte. „Unter der Decke...! Das habe ich auch noch nicht gesehen."
    „Unerklärlich", fügte Ras hinzu. „Vielleicht konnten sie fliegen. Dann wäre es egal, wo die Kontrollen sind."
    „In den Tanks ist der Treibstoff, vielleicht auch Atemluft. Wir müssen es herausfinden, ohne daß zuviel verlorengeht, bevor wir es analysieren können."
    „Wir bohren eine Leitung an, nicht den Tank", schlug Ras vor.
    Mit dem Spitzhammer war das kein Problem. Als eine winzige Öffnung in einer der Leitungen entstand, floß eine zähe, gelbliche Brühe heraus, die im Vakuum sofort zu verdampfen begann. Tako gelang es nur mit Hilfe einer Sonde, eine Probe zu entnehmen und in den Analysator zu bringen. Ras verstopfte das Loch in der Leitung inzwischen mit Dichtungsmaterial aus dem Werkzeugfach seines Anzugs. „Schwefel, Stickstoff, ein unbekanntes Element und eine Spur Wasserstoff", gab Tako enttäuscht bekannt. „Wieso das als Treibstoff dienen soll, ist mir schleierhaft. Vielleicht erzeugten sie damit ihre Atemluft."
    „Guten Appetit", sagte Gucky von draußen. „Müssen ja komisches Blut haben, wenn sie so etwas atmen." Tako grinste flüchtig.
    „Meine Theorie mit der Atemluft war übereilt. Warum verließen sie das Schiff, wenn sie noch genügend Luft hatten? Das Zeug muß einem anderen Zweck gedient haben. Oder sie hatten keine Lebensmittel mehr."
    „Probieren wir den nächsten Tank."
    Die anderen Behälter enthielten verschiedene Flüssigkeiten und Gase, aber nicht die geringste Spur von Sauerstoff. Es war, als hätten die Unbekannten überhaupt nicht gewußt, was Sauerstoff ist. Demnach mußte die Umwandlung des Treibstoffs in Energie auf einer anderen Basis beruhen, als das bei den Ras und Tako bekannten Verbrennungsmaschinen der Fall war. Es war durchaus möglich, daß Atomreaktoren diese Umwandlung besorgten.
    Ras setzte sich auf einen der Maschinenblöcke.
    „Nichts, Tako. Dabei hatte ich all meine Hoffnung auf dieses Schiff gesetzt." Er sah auf und Tako an. „Ich weiß jetzt keinen Ausweg mehr." Auch der schmächtige Japaner wirkte hilflos.
    „Es muß Sauerstoff an Bord des Wracks geben, Ras! Um ehrlich zu sein, jetzt wäre es mir fast lieber, die Besatzung lebte noch und kehrte zurück. Unsere Lage könnte sich kaum noch verschlechtern.
    Vielleicht gelänge uns eine Verständigung, und sie würden uns helfen."
    „Kaum. Wir sind nicht gerade freundschaftlich mit ihrem Schiff umgegangen."
    „Stimmt auch wieder." Talio sann vor sich hin. „Was ist mit dem Metall? Enthält es nicht mit Sicherheit mehr Sauerstoff als die Felsen des Planeten? Mit Hilfe des Spitzhammers können wir geeignete Stücke aus der Hülle lösen."
    Ras nickte ohne viel Enthusiasmus.
    „Versuchen können wir es ja."
    Es war einfach, aber die bittere Enttäuschung ließ nicht auf sich warten. Auch das Metall enthielt kein Sauerstoffmolekül.
    „Nahezu unwahrscheinlich", sagte Ras verbittert. „Sie müssen von einer Welt gekommen sein, auf der Sauerstoff unbekannt ist.
    Ein unbekanntes Element einfach. Das glaubt uns niemand, wenn wir das erzählen."
    „Wir werden kaum noch dazu kommen", eröffnete ihm Tako und schob den Spitzhammer vorsichtig in eine Außentasche des Raumanzuges. „Ich schlage vor, wir verlassen das Wrack. Begeben wir uns auf den höchsten Gipfel des höchsten Gebirges und nehmen wir Tasterortungen vor. Dabei entziehen wir noch einigen Gesteinsbrocken Sauerstoff, bis wir einen fünfzigstündigen Vorrat
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