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022

Titel: 022
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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Braunen schwang. Ein verlegenes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er zu den beiden Männern hinuntersah, die er am meisten schätzte. „Ihr haltet mich für wahnsinnig, aber ich schwöre, das bin ich nicht." Er wandte sich Aubery zu und ließ sich seinen Handschuh geben.
    „Heilige Mutter Gottes!" Henry wollte noch immer nicht glauben, dass Roger wirklich vorhatte, seine Absicht in die Tat umzusetzen. „Du bist wahnsinnig, wenn du Belesme im Zweikampf besiegen willst."
    Roger trieb das Pferd an und schlug den Weg durch das Lager zu der Stelle ein, wo Courteheuse auf ihn wartete. Die Furcht des Herzogs vor einem Hinterhalt war durch die Tatsache offenkundig, dass er sich entschieden hatte, seine Rüstung zu tragen, obwohl er in sicherer Entfernung von Robert de Belesme zu Pferde sitzen würde. Zwischen den beiden Männern schien es nichts zu sagen zu geben, und langsam ritten sie zum freien Feld. Schließlich fragte der Herzog: „Du bist sicher, dass Belesme unbewaffnet kommt?"
    „Ich kann nichts mit Bestimmtheit sagen, rechne jedoch nicht mit Verrat." Roger hielt sein Pferd zum Galopp an und ritt dem Herzog voraus. Als er die Stelle erreicht hatte, von der er annahm, sie sei in der Mitte des vom Feuer geschwärzten Erdreichs, zügelte er das Pferd und wartete.
    Belesme hatte ihn vom offenen Tor seines Außenwerks her beobachtet, bis er sah, dass Roger sich von Courteheuse löste. Bedauernd schaute er hinter sich auf die leeren Bogenschießscharten und zuckte mit den Schultern. Falls er es für möglich gehalten hätte, Roger in Reichweite der Schützen locken zu können, dann hätte er das in Betracht gezogen. Langsam lenkte er sein Pferd vorwärts, um dem Feind zu begegnen, der zwischen ihm und Eleanor de Nantes stand. Roger näherte sich ihm, um ihn kurz hinter der Mitte des Feldes zu treffen.
    „Bastard!" spottete Belesme beim Näherkommen. „Nun, ich bin hier, um dich anzuhören."

    Schweigend hob Roger den Eisenhandschuh, der über seinem Sattelknauf lag, und warf ihn vor Belesme zu Boden. Roberts Augen verengten sich, und dann erschien ein triumphierendes Lächeln in seinem Gesicht. Kraftvoll schwang Robert sich aus dem Sattel, bückte sich und hob den Fehdehandschuh auf. Er ging die wenigen Schritte zu der Stelle, wo Roger wartete.
    Als er sich näherte, rief Roger laut und für Robert wie für Courteheuse vernehmlich:
    „Robert de Belesme, als Eleanors verschworener Streiter verlange ich auf dem Feld der Ehre Gerechtigkeit für sie. Ich fordere dich auf, deinen Anspruch auf sie durch einen Zweikampf vor Zeugen zu belegen. Möge Gott dem Richtigen helfen!"
    „Möge Gott dem Richtigen helfen, falls Ihm daran gelegen ist, Bastard", erwiderte Belesme. „Ja, so soll es sein." Und
    dann konnte er nicht widerstehen zu spotten: „Ich dachte, du hättest mehr Verstand, aber es sieht mir nicht ähnlich, ein Geschenk abzuweisen."
    Rogers Herausforderung hatte Courteheuse überrascht, und er war nicht erfreut.
    Dennoch ritt er näher, weit genug, um die Bedingungen zu klären. Er sah erst Roger an. „Wann willst du Belesme treffen?"
    „Morgen."
    „Ist das akzeptabel, Graf Robert?"
    „Ja, Sire, je eher, desto besser."
    „Dann setze ich als dein Souverän morgen die zehnte Stunde für den Zweikampf fest. Jeder von euch wird mit Streitkolben und Schwert bewaffnet herkommen, es sei denn, ihr bevorzugt die Streitaxt."
    „Nein, sie ist zu unhandlich", murmelte Belesme.
    „Und ihr werdet weitermachen, bis einer von euch der unbestrittene Sieger ist, was er sein wird, wenn einer von euch getötet wird oder sich ergeben hat. Falls der Besiegte es vorzieht, sich zu ergeben, darf der Sieger ihn nicht niederschlagen.
    Einverstanden?"
    „So soll es sein", verkündete Roger feierlich.
    „So soll es sein", stimmte Belesme zu.
    „Mein Herold wird die Regeln der Gepflogenheit nach aufstellen, und ihr werdet euch seinen Rufen, zu beginnen oder einzuhalten, unterordnen."
    „Ja."
    „Robert, du wirst die Eleanor de Nantes herbringen und sie in die Obhut des Erzbischofs von Rouen geben, bis die Angelegenheit erledigt ist", fuhr Courteheuse fort. „Gebe Gott, dass Gerechtigkeit zuteil wird."
    Belesme zögerte und furchte die Stirn. „Eleanor fühlt sich nicht wohl und steht knapp zwei Monate vor der Niederkunft. Ich möchte nicht, dass sie zusieht."
    Verständnisvoll nickte der Herzog. „Ja, wir werden ein Zelt errichten, wo sie bleiben kann, bis die Sache erledigt ist. Sie wird dem Sieger übergeben
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