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022 - Der Sarg der tausend Tode

022 - Der Sarg der tausend Tode

Titel: 022 - Der Sarg der tausend Tode
Autoren: A.F.Morland
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ihr Opfer zu verletzen.
    Doch das sollte sich ändern. Plötzlich fegte etwas durch die Luft.
    Ein neuer Zauber. Über Fystanat bildete sich eine graue Ellipse, und ehe der Mann aus der Welt des Guten reagieren konnte, zerplatzte das Gebilde mit einem dumpfen Knall.
    Schwarzer Regen klatschte auf Fystanat. Zischend erlosch das Elmsfeuer. Er wollte die Flammen sofort wieder aktivieren, und er hätte das auch geschafft, wenn er nur ein paar Sekunden mehr Zeit gehabt hätte.
    Die ließen ihm die Monsterratten jedoch nicht. Ihre Wut, ihr aufgestauter Haß ließ sie förmlich explodieren. Von allen Seiten stürzten sie sich auf ihn.
    Er trat nach ihnen, schlug mit den Fäusten nach den durch die Luft fliegenden Leibern, schleuderte einige weit zurück, aber dann gruben sich lange Nagezähne tief in sein Fleisch.
    Er stöhnte auf. Lähmende Magie raste durch seine Glieder. Noch ein Tier biß zu, und eine weitere Ratte schlug ihm die Zähne in den Körper. Höllenqualen durchpulsten ihn.
    Er schaffte es nicht mehr, auf den Beinen zu bleiben. Seine Bewegungen wurden matt. Er brach ächzend zusammen. Da flitzte ein weiteres Tier heran und biß ihn in den Nacken.
    Dann war es vorbei.
    ***
    Ich fuhr so schnell, wie ich es vor meinem Gewissen verantworten konnte. Angespannt saß ich hinter dem Steuer, den Blick starr nach vorn gerichtet. Rattenmonster! Eine riesige Herde! Ich sah Fystanat vor meinem geistigen Auge mit diesen schrecklichen Nagern kämpfen.
    Wenn es wirklich so viele waren, wie Ernest Fitzpatrick gesagt hatte, würde der Mann aus der Welt des Guten wohl kaum ohne Hilfe auskommen. Halte durch, Fystanat! dachte ich. Nur noch ein paar Augenblicke, dann sind wir bei dir.
    Ich bog in die Straße ein, die Fitzpatrick genannt hatte. Meine Nerven vibrierten. Mr. Silver saß neben mir und wirkte wie eine große zusammengedrückte Sprungfeder, die jeden Augenblick hochschnellen konnte.
    Gleich nachdem der Peugeot um die Ecke gerollt war, gab ich wieder tüchtig Gas. Wir erreichten die Stelle, wo der Rattenüberfall stattgefunden hatte, in Rekordzeit.
    Jeden Formel-1-Piloten hätte ich auf dieser Strecke abgehängt.
    Nun bremste ich kraftvoll, und kaum stand der Peugeot, da sprangen Mr. Silver und ich schon aus dem Fahrzeug.
    Weit und breit war keine Monsterratte zu sehen. Leider war aber auch Fystanat verschwunden, und das bescherte uns bange Minuten. Der Mann aus der Welt des Guten mußte um sein Leben gekämpft haben.
    Ich hätte viel dafür gegeben, um zu erfahren, wie dieser Kampf ausgegangen war. Mr. Silver lief die Straße ein Stück entlang. Er suchte nach Spuren, konnte aber keine finden.
    Ich entdeckte schwarzen, rußigen Staub auf der Fahrbahn. War hier etwas verbrannt? Da es sich um keine gewöhnlichen Ratten gehandelt hatte, die das Taxi stoppten, konnte ich auch nicht sagen, was für eine Wirkung ein einziger Biß von ihnen hatte.
    Konnten sie damit jemanden verschwinden lassen? Oder hatten sie Fystanat innerhalb weniger Augenblicke zerrissen und verschlungen? Woher kam dann aber der rußige Staub? Bestimmt nicht aus einem Fabrikschlot. Konnte es sich um den Rest von verbrannten Ratten handeln?
    Oder um das, was von Fystanat noch übrig war?
    Mr. Silver machte kehrt und trabte zu mir zurück. »Bist du sicher, daß das die richtige Stelle ist, Tony?«
    »Diesen Ort hat Fitzpatrick beschrieben«, erwiderte ich. »Kannst du nicht mal deinen magischen Geigerzähler einschalten?«
    »Wozu? Willst du mich ticken hören?«
    »Ich möchte, daß du diesen Staub untersuchst.« Ich wies auf den Boden. Da fegte plötzlich eine Sturmböe um unsere Beine und blies den schwarzen Staub fort.
    Hatte jemand dafür gesorgt, daß der Ex-Dämon sich den Staub nicht genauer ansehen konnte? Oder war der Wind nur zufällig durch die Straße gefegt? Ich gebe zu, ich war in diesem Augenblick übermißtrauisch. Alles weckte sofort meinen Argwohn, und das war gut so, denn so hatte es die Gegenseite schwerer, uns zu überfahren.
    »Was nun?« fragte Mr. Silver.
    »Wir können die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Fystanat hat endlich London erreicht, und die schwarze Macht hat sich sofort gegen ihn gestellt. Wir müssen herausfinden, was aus dem Mann aus der Welt des Guten geworden ist.«
    »Du meinst, wir müssen diese Gegend nach ihm absuchen.«
    »Hast du eine bessere Idee?« fragte ich.
    »Leider nein«, sagte Mr. Silver.
    Wir beschlossen, getrennt zu suchen, teilten das Gebiet in zwei Bereiche auf und marschierten los. Wenn
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