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0217 - Gefahr aus der Vergangenheit

Titel: 0217 - Gefahr aus der Vergangenheit
Autoren: Unbekannt
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sein.
    Perry und Wuriu Sengu waren ebenfalls erwacht. Auch sie mußten die Qualen voll auskosten. Als ich Sengu wimmern hörte, schlug mein Extrahirn Alarm. Seit wann war es üblich, daß der empfindliche Mutant zusammen mit uns munter wurde? Etwas stimmte nicht!
    Dieser Verdacht verstärkte sich, als die Schmerzen rasch nachließen und dann abrupt verschwanden. Ich sah mich verblüfft um.
    Tolot beendete soeben seine Zellumwandlung. Aus einem stahlharten Klotz ohne jedes Leben wurde wieder der reaktionsschnelle Haluter. Er sprang auf und stieß einen Laut aus, den ich nie vergessen würde.
    Da bemerkte ich erst, daß wir in einer Kraterlandschaft lagen. Die Maschine war verschwunden. Oder ...?
    Zehn Sekunden später wußten wir, was geschehen war. Die Festung hatte sich in ihre normale Zustandsform zurückverwandelt, und wir waren geblieben, was wir gewesen waren: Mikrowesen!
    Das bedeutete, daß wir plötzlich in eine Welt versetzt worden waren, die anscheinend nur vorübergehend dem tausendfachen Verkleinerungsfaktor unterlag, um nach einer gewissen Zeitspanne wieder die vorher gültigen Dimensionen anzunehmen.
    Die Kraterlandschaft war eine optische Täuschung. Solange die Festung noch der Schrumpfung unterlag, waren die Relationen gleichartig gewesen. Ein glatter Bodenbelag war tatsächlich glatt gewesen.
    Nun sahen wir die vielen Poren, Risse, Erhebungen und Verschleißstellen wie durch ein tausendfach vergrößerndes Mikroskop. Alles war ungeheuerlich geworden.
    Ein Brüllen, das kaum noch menschlich zu nennen war, brachte mich auf die Beine. Melbar Kasom hieb in rasender Wut mit einem aufgelesenen Metallsplitter auf ein gigantisches Gebilde ein, das sich vor uns erhob.
    Das Gebilde war eine dicke Schweißnaht, durch die die unbekannte Maschine mit dem Sockel verbunden war.
    Ich schrie Kasom an, aber es dauerte eine Weile, bis sich der Ertruser beruhigt hatte. Für meine Begriffe war er so groß und stark wie zuvor. Wenn uns jetzt allerdings nochmals einige Maahks begegnet wären, hätten sie den ertrusischen Meister aller Klassen wohl kaum noch gesehen, es sei denn, sie hätten den Boden mit Lupen abgesucht.
    Unsere Umgebung war ins Gigantische angewachsen. Wir konnten ohnehin die sehr große Hangarhalle nicht mehr überblicken. Obwohl der Boden nach Normalbegriffen völlig eben war, wirkte er auf uns wie die Oberfläche eines Planeten. Unser Sichthorizont war winzig. Die ehemals dreitausend Meter hohe Deckenwölbung war nun hinsichtlich der für uns gültigen Größenordnung dreitausend Kilometer entfernt. Das galt auch für den Durchmesser der runden Halle, mit dem wir uns nun abzufinden hatten.
    Die stolze CREST füllte den Raum nicht mehr zur Hälfte, sondern nur noch die Fläche einer Bodenplatte.
    Ich kämpfte mit allen Willenskräften um meine Beherrschung.
    Icho Tolot war auffallend ruhig. Er rechnete wieder. Sengu sah sich mit stumpfglänzenden Augen um; Kasom lehnte schluchzend an der Schweißnaht, die viel höher war als sein Körper, und Rhodan unterdrückte jede Gefühlsäußerung.
    Er konnte sogar noch lächeln.
    „Na und - daran sollten wir doch allmählich gewöhnt sein! In den Etagen der Hohlwelt haben wir gleichartige Dinge erlebt. Kasom, fangen Sie sich. Vielleicht ist die plötzliche Rückverwandlung der Festung unser Glück. Auf alle Fälle weiß ich nun genau, warum die Maahks nach dem Betäubungsbeschuß die CREST nicht betreten haben. Das hatten sie nicht mehr nötig. Sie wußten, daß sie ihre normale Größe zurückerhalten würden, sobald sie sich mit ihrem Schiff aus dem Einflußbereich des südpolaren Potentialverdichters zurückzogen. Wenn wir wüßten, wie das gemacht wird, sähe die Situation anders aus. Leider haben wir keine Ahnung. Da ist aber noch etwas ...!"
    Er unterbrach sich und sah sich nach Tolot um. Der Haluter rührte sich noch immer nicht.
    Ich kniff die Augen zusammen und blinzelte nach oben. Die vorher beobachteten Energiebahnen, zwischen denen der Traktorstrahl-Projektor schwebte, strahlten nun ein schmerzhaft grelles Licht aus. Wir konnten kaum noch etwas erkennen.
    „Was?" stöhnte Kasom, ohne aufzublicken.
    „Wir hatten uns etwa achthundert Meter vom Schiff entfernt. Aus dieser geringen Entfernung sind nun achthundert Kilometer geworden! Wenn wir das Schiff nicht in dreiundzwanzig Stunden erreicht haben, werden wir ersticken. Länger reicht unser Luftvorrat nicht."
    Mir war, als hätte der Haluter nur auf dieses Stichwort gewartet.
    Er ging jedoch nicht
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