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0216a - Fahrgast im Höllen-Express

0216a - Fahrgast im Höllen-Express

Titel: 0216a - Fahrgast im Höllen-Express
Autoren: Fahrgast im Höllen-Express
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womit du einer Bank imponieren kannst, dann bleibt eben nur der Weg zu Nardson. Natürlich ist es happig. Pump dir heute hundert Dollar von dem Halsabschneider, und er wird nach Ablauf von vier Wochen auf den Cent genau 506,25 Dollar zurückverlangen.«
    »Das ist ja unmöglich!«
    »Glaub es mir. Ich muss es wissen.«
    »Um Gottes willen, Georgie. Du hast doch nicht etwa -?«
    »Genau! Ich habe! Und wenn ich ihm bis heute Nacht 4 Uhr nicht den ganzen Zaster auf den Tisch des Hauses blättere, kann ich was erleben. Also lass dein Brüderchen nicht in der Patsche sitzen, hörst du? Bring einen Scheck mit, wenn du heute Nacht nach Hause kommst.«
    »Du bist verrückt, Georgie!«
    »Okay, ich bin verrückt. Aber vergiss den Scheck nicht.«
    »Ich denke nicht daran.«
    »Na schön. Du kennst Henry Nardson nicht. Aber du kennst doch Dorothy Wyers?«
    »Die Frau vom Hausmeister?«
    »Ja. Die kam vor einer Woche ins Krankenhaus. Sie hatte vier Rippen gebrochen, wie du vielleicht gehört hast.«
    »Natürlich habe ich es gehört. Sie ist ausgerutscht und die Kellertreppe hinabgestürzt, die Arme.«
    »Dass ich nicht lache. Nardson wollte sein Geld holen, und die Wyers hatten es nicht. Er schlug den Mann zusammen, fesselte ihn ans Bett und knebelte ihn, damit er nicht schreien konnte. Und wenn einer von den beiden den Mund aufgemacht hätte, ginge es den beiden jetzt noch schlimmer.«
    Abrupt hakte er den Hörer ein und verließ die Telefonzelle. Ich müsste Mabel schlecht kennen, dachte er, wenn das nicht wirkt. Sie wird den Scheck bei sich haben, wenn sie gegen halb zwei vom Nachtdienst nach Hause kommt.
    ***
    Er setzte sich wieder in den gestohlenen Mercury, fuhr zu dem kleinen Platz, den er vorher beim Durchqueren der Stadt bemerkt hatte, und ließ den Wagen dort stehen. Belustigt registrierte er die Tatsache, dass die Polizeistation keine fünfzig Schritt entfernt lag. Bin gespannt, dachte er, wann diese Landcops merken, dass vor ihrer Nase ein gestohlener Wagen parkt.
    Zu Fuß marschierte er den ganzen Weg zurück, den er gekommen war. Die Endstation der Bushaltestelle erreichte er fast zugleich mit dem letzten Linienbus an diesem Abend. Er trat auf die andere Straßenseite und versteckte sich halb hinter einem breiten Baum. Zwei Frauen, vier oder fünf junge Mädchen, und zwei Männer stiegen aus.
    Georgie war zufrieden. Tony Scaropolous und Tibby Eagle hatten seine Anordnungen genau befolgt. Sie hatten auf der hintersten Bank gesessen und waren als Letzte ausgestiegen. Dei meisten Fahrgäste würden nicht einmal die Anwesenheit der beiden Burschen bemerkt haben.
    Georgie wartete, bis der silbergraue Bus, nunmehr ohne Fahrgäste, seine Fahrt fortgesetzt hatte.
    »Tibby!«, rief Georgie leise. »Kommt rüber!«
    Er wartete, bis die beiden die Straße überquert hatten. In der Finsternis konnte er ihre Gestalten nur als schemenhafte Umrisse erkennen.
    »War jemand im Bus, der euch kannte. Habt ihr eure Messer mit?«
    Alle beide zogen statt einer Erwiderung zweischneidige Messer.
    »Okay«, sagte Georgie mit einer Stimme, die plötzlich heiser war. »Okay. Heute Nacht werden wir die Dinger brauchen. Und diesmal wird’s kein Spaß sein.«
    ***
    »Er konnte nicht einmal wissen, dass wir G-men sind«, sagte ich kopfschüttelnd. »Meines Wissens hat er uns noch nie gesehen.«
    Detective Lieutenant Anderson von der Mordkommission war anderer Meinung als ich.
    »Sagen Sie das nicht, Cotton. Diese Leute riechen zehn Meilen gegen den Wind, ob ein Mann ein Detective ist. Und da Sie zu zweit kamen, fürchtete er vielleicht, verhaftet zu werden.«
    »Aber gegen Dollahan lag nichts vor, jedenfalls nicht, so viel wir wissen. Er ist seit Monaten schon ruhig geblieben. Also warum fängt er ohne jede Warnung gleich eine mörderische Schießerei an?«
    Anderson zuckte die Achseln.
    »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht war es einfach Panik. So was gibt es manchmal. Aber den wirklichen Grund werden Sie vorerst wohl kaum erfahren, Cotton.«
    »Das will ich nicht unbedingt sagen, Chef«, mischte sich in diesem Augenblick ein Mitarbeiter des Lieutenants ins Gespräch. Er hielt eine Pistole in der Hand und sagte, als wir ihn fragend anblickten: »Deutsches Modell, Lieutenant. Kaliber Sieben-Fünfundsechzig. Wir fanden sie in Dollahans Zimmer.«
    Der Detective-Lieutenant runzelte die Stirn.
    »Wollen Sie sagen, es könnte die Waffe sein, mit der vergangene Woche der Kassierer der Bankfiliale in Harlem erschossen worden ist?«
    »Ich kann es
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