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0213 - Colette und ihr Fallbeil

0213 - Colette und ihr Fallbeil

Titel: 0213 - Colette und ihr Fallbeil
Autoren: Jason Dark
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Da war einiges in. Unruhe geraten. Ich sah die Köpfe nicht mehr, hörte jedoch schreckliche Laute aus den ofenähnlichen Öffnung.
    Dort fand in der Dunkelheit eine grauenhafte Vereinigung statt. Köpfe und Körper fanden sich, um zu einer Einheit zu werden. Ein Bild, das wir nicht mitbekamen, dessen Folgen wir jedoch sahen, denn ganz in der Nähe kroch zuerst eine gekrümmte Hand aus der Öffnung, der ein Arm und dann einer dieser Schädel folgte.
    Die Hand wollte nach Bill greifen. Der Reporter zuckte zurück, und ich hörte das Lachen der beiden Frauen.
    Der Kopf saß schräg auf dem Hals. Aufgerissen waren die Augen, die Zunge hing aus dem offenen Mund, ein grauenhafter Zombie wollte unser Leben.
    »Nein!« schrie Manon. »Ihr gehört uns. Zuerst du, John Sinclair!«
    Diese Worte lenkten mich ab, und ich nickte entschlossen. »Gut, Manon Descartes, ich komme!«
    »John, bist du verrückt!«
    Ich kümmerte mich nicht um Bill Conolly, sondern schritt auf die beiden Frauen zu…
    ***
    Es war die gläserne Eingangstür, die Suko rettete. In ihr spiegelte sich die Bewegung des Wirts, und der Chinese sah auch die Waffe in den Händen des Mannes, die auf seinen ungeschützten Rücken zielte.
    Der Inspektor explodierte förmlich.
    Plötzlich befand er sich nicht mehr auf der Stelle, sondern hechtete flach über den Boden und hörte den ersten Schuß.
    Wie Donnerhall schallte es durch das Foyer. Grell blitzte es vor der Mündung auf, und dann fegte die erste mörderische Schrotladung aus dem Lauf.
    Auf kurze Entfernung kann Schrot tödlich sein. Das wußte auch Suko, und deshalb hatte er soviel Kraft in seinen verzweifelten Hechtsprung gelegt.
    Er kam gut auf, ähnliche Sprünge hatte er tausendmal geübt, aber er wußte auch, daß die Waffe eine zweite Ladung besaß und daß der andere nicht zögern würde, noch einmal abzudrücken.
    Während sich Suko mehrmals überrollte, um aus dem Gefahrenbereich zu gelangen, fluchte René Meier voller Wut, weil er beim ersten Schuß nicht getroffen hatte. Der Lauf der Schrotflinte folgte Sukos Bewegungen, der zusah, daß er hinter eine Sitzgruppe in Deckung gelangte.
    Der Schußwinkel wurde schlechter. Meier mußte sich weiter über die Theke beugen, um seinen Gegner zu treffen.
    Da peitschte ein Schuß.
    Gleichzeitig drückte auch der Wirt ab. Genau in dem Moment, als ihn das Geschoß traf und er hoch zuckte, wodurch er die Mündung aus der Richtung brachte.
    Abermals entlud sich die Waffe mit einem wahren Donnerhall. Das Schrot prasselte gegen die Wände, riß ein paar Zierpflanzen mitsamt ihren Töpfen um und hämmerte dann in die Eingangstür, wo es das Glas zerbrach.
    Auch Suko war von ein paar Körnern gestreift worden, doch seine Kleidung hielt das meiste ab. Zudem hatten sie nicht mehr viel Wucht, so daß sie Suko nicht einmal verletzten.
    Das Echo schwang noch durch das kleine Foyer, als es von einem dumpfen Geräusch übertönt wurde.
    Es war die Schrotflinte. Der Wirt hatte sie nicht länger halten können, denn tote Hände, die sind steif.
    Das Gewehr kippte nach vorn und blieb am Boden liegen, während René nach hinten fiel, hart aufschlug, liegenblieb und sich nicht mehr rührte.
    Suko erhob sich. Er fühlte sich mies, war blaß im Gesicht und dachte daran, daß er wahrscheinlich einen Menschen getötet hatte. Aber er wollte sich überzeugen.
    Der Chinese schritt hinter die Rezeptionstheke.
    Dort lag der Wirt.
    Tot.
    Sukos Kugel, in Notwehr abgefeuert, hatte ihn zufällig dort getroffen, wo bei einem Lebenden das Herz schlägt.
    Da war nichts mehr zu machen…
    Der Chinese wandte sich ab. Den Tod des Mannes konnte er nicht mehr rückgängig machen, das bedrückte ihn, aber er dachte auch an seine beiden Freunde. Daß René Meier ihn hatte aufhalten wollen, mußte seinen Grund gehabt haben.
    Und den wollte Suko herausfinden.
    ***
    Ich wollte auch etwas. Und zwar die Entscheidung. In diesem unheimlichen Keller, und ich wollte keine Sekunde länger zögern. Es gab für mich keine Alternative. Entweder Manon Descartes oder ich, deshalb ließ ich mich auch von Bill Conolly nicht aufhalten.
    Schritt für Schritt bewegte ich mich auf die beiden Gestalten zu.
    Da stand einmal Colette in ihrem roten Kleid. Sie hielt sich links der Guillotine auf.
    Rechts sah ich Manon Descartes. Ein Geistwesen?
    Wahrscheinlich. Doch dagegen gab es ein Mittel. Mein Kreuz. Noch hielt ich es verborgen, denn meinen größten Trumpf wollte ich zuletzt ausspielen.
    Ich hätte mir gern die Ohren
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