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0213 - Colette und ihr Fallbeil

0213 - Colette und ihr Fallbeil

Titel: 0213 - Colette und ihr Fallbeil
Autoren: Jason Dark
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Rauschgift?«
    »Nein.«
    »Um was dann?«
    Ofre zögerte mit der Antwort und schaute gegen die helle Decke.
    Schließlich verzog er die Mundwinkel. »Ist ja doch egal. Es geht bei diesem Deal um Waffen. Alles klar?«
    »Ja, natürlich.« Suko hatte es deshalb so genau wissen wollen, weil er nach einer Verbindung zwischen den beiden Männern und den unheimlichen Vorgängen suchte.
    Diese Verbindung schien es jedoch nicht zu geben. Es war ein Schuß ins Leere gewesen.
    Alles Zufall? Die Fakten deuteten daraufhin. Die Männer hatten sich hier eingefunden, um über ein illegales Waffengeschäft zu reden. In den Dunstkreis des Grauens waren sie rein zufällig geraten. Aber dafür richtig, denn einer hatte sein Leben verloren, daran gab es nichts mehr zu rütteln. Wie alles zusammenhing, das wollte und würde Suko erfahren. Seiner Ansicht nach mußte auch der Wirt, der sich so freundlich gab, mehr wissen.
    »Was ist mit René Meier?« fragte der Chinese. »Ist er eingeweiht worden?«
    »Nein, er weiß von nichts.«
    Ofres Antwort klang überzeugend. Suko glaubte dem Mann auch. Sie würden einen dritten kaum mit ihren schmutzigen Waffengeschäften konfrontieren.
    »Was geschieht mit mir?« fragte Ofre.
    Suko überlegte. »Tut mir leid, Mann, aber ich kann dich nicht laufen lassen, da ich noch einiges zu regeln habe. Ich muß dich hier ans Zimmer…«
    Da schnellte Ofre hoch. Suko hatte selten einen Mann kennengelernt, der soviel einstecken konnte und auch so rasch wieder fit war. Deshalb hatte der Chinese genau achtgegeben. Die beiden aneinandergelegten Fäuste des Mannes erwischten ihn nicht, sondern streiften vorbei und trafen nur den Bettrand.
    Mit dem Konter traf Suko voll ins Schwarze.
    Er hatte abermals die Handkante genommen. Ofre konnte dem Hieb nichts entgegensetzen. Er verdrehte die Augen, würgte einmal, wurde blaß und kippte zurück.
    Suko hob die Schultern. »Das, mein Junge, hättest du dir auch ersparen können.« Er bückte sich, löste eine Handschelle und fand dicht über dem Boden ein Rohr, das an der Wand entlanglief, etwa eine Handbreite über der Fußleiste.
    Daran fesselte er den Mann. Ofres Lage war zwar nicht bequem, er kippte fast vom Bett, aber er hatte sie sich selbst zuzuschreiben, wie Suko meinte.
    Mit einem letzten Blick auf Raul Ofre verließ er das Zimmer und betrat den leeren Gang.
    Eigentlich hätten John und Bill längst zurück sein müssen, wo sie sich nur die Köpfe anschauen wollten, und Suko wunderte sich ein wenig. Er wollte nachschauen.
    Leichtfüßig lief er die Treppe hinab, erreichte das Foyer und sah den Wirt hinter dem Tresen stehen, wo er kleine, bunte Hausprospekte aufeinander schichtete.
    Durch ein grünlich schimmerndes Glasfenster schien die Sonne und zeichnete einen breiten Streifen auf Boden und Teppich.
    »Wollen Sie jetzt speisen?« fragte der Wirt. Er wurde wohl sein Essen nicht los.
    »Nein, das hatte ich nicht vor…«
    Meiers Gesicht verschloß sich. »Aber Ihre beiden Freunde hatten mir gesagt, daß sie…«
    »Die beiden suche ich.«
    »Sind sie weggegangen? Kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein, obwohl ich sie auch nicht gesehen habe.«
    »Sie wollten sich das Haus ansehen.«
    René Meier lachte ein wenig unecht. »Das hätten sie sich sparen können. Hausprospekte besitze ich in genügender Zahl. Ich hätte ihnen gern welche überlassen.«
    »So meine ich das nicht.«
    »Wie denn?«
    »Meine beiden Freunde wollten sich Ihr zweites Haus anschauen. Sie wissen schon, das mit den hundert Köpfen.«
    »Verstehe ich nicht«, sagte Meier.
    Suko lächelte. »Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?«
    »Schon. Aber wollen sich Ihre Freunde das Haus von außen anschauen oder auch hineingehen.«
    »Kann man das denn?«
    »Es ist möglich.«
    »Dann werden es die beiden auch sicherlich getan haben, wie ich ihre Neugierde kenne. Ist das denn verboten?«
    René Meier hörte für einen Moment nicht zu. Sein Blick verschleierte und glitt an Suko vorbei, so daß der Inspektor seine Frage wiederholen mußte.
    »Verboten ist es nicht. Nur habe ich so etwas nicht gern. Man hätte mich informieren sollen. Es ist nicht ganz ungefährlich, das Haus zu betreten.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Das Haus ist alt. Da kann leicht etwas einstürzen. Wenn Ihren Freunden etwas geschieht, muß ich mich mit den Folgen herumschlagen. Versicherungen und so…«
    »Die geben schon acht. Solange ihnen keiner die Köpfe abschlägt, kann es nicht so schlimm sein.« Suko lachte, der Wirt
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