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0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

Titel: 0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
Autoren: »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
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Feind. Ich zerrte einen Kerl von Phil herunter. Ich warf ihn kurzerhand von der Brücke.
    Der zweite Knabe, den ich mir kaufte, war schon massiver. Als meine Faust ihn zum ersten Mal traf, knurrte er ein »Verdammt«. Am Knurren erkannte ich Andy Rysk. Ich konnte nicht sehen, ob Andy eine Pistole hatte, und es war mir auch völlig gleichgültig. Ich riss ihn von Phil herunter, warf mich auf ihn, verpasste ihm einen linken Haken und schlug rechts nach. Der Gummiknüppel traf. Rysk streckte sich.
    Phils letzter Gegner, wiederum ein Mann der Quaribo-Mannschaft, türmte. Er riss sich von Phil los und sprang mit einem Satz von der Brücke.
    Das alles hat nur Sekunden gedauert. Die Verwirrung in Brandleys Streitmacht war so groß, das bis auf einzelne ungezielte Schüsse noch niemand versucht hatte, ernsthaft mit uns Schluss zu machen. In Anbetracht der Dunkelheit auf dem Schiff war das auch ziemlich schwierig.
    Ich fühlte Phils Arm um meine Schulter.
    »Jerry!«, rief er, noch völlig außer Atem. »Junge, Jerry, jetzt werden wir es ihnen zeigen. Zum Henker, warum bringen Dean und Fred den Kahn nicht in Gang?«
    Brandley brüllte von irgendwoher: »Stürmt die Brücke! Knallt sie ab!«
    »Hast du eine Kanone?«, fragte ich Phil.
    »Ja.« Er gab sie mir.
    Der Krach auf dem Deck hatte sich gelegt. Brandleys Befehle setzten sich durch.
    »Tom und Wendy, ihr greift die Brücke von der Steuerbordseite an. Ich komme von Backbord. Verdammt, wo ist Rysk?«
    »Der liegt oben und rührt sich nicht mehr«, rief ich zum Deck hinunter. »Kommt der Brücke nicht zu nahe! Wir sind bewaffnet!« Um es ihnen zu beweisen, gab ich zwei Schüsse ab.
    Brandley antwortete mit einem Urlaut der Wut. Er schrie etwas auf Spanisch, das ich nicht verstand, und dann auf Englisch: »Worauf wartet ihr? Schießt sie ab!«
    Sie eröffneten ein zielloses Pistolenfeuer auf die Brücke, aber der Kommandostand der Yacht war aus massiven Stahlblechplatten gebaut, eine Deckung, wie sie einem armen G-man nur alle zwanzig Jahre einmal geboten wird. Alles, was die Kanonade der Brandley-Leute erreichte, war, dass die Scheiben in Stücke gingen.
    Und dann stockte das Feuer wie abgeschnitten, denn durch die »Zanzarra« lief ein Zittern. Die Maschinen sprangen an. Das Schiff nahm Fahrt auf. Die Bugwelle hob sich und rauschte, und die Kraft der Schraubte teilte sich dem Körper der Yacht mit.
    Phil stieß ein »Ypeeh« aus. Er kurbelte am Ruder. Die Zanzarra drehte die Nase. Die Richtung war klar. Die Lichter der Leuchttürme an der Küste leuchteten sie an, wenn auch der Strahl des Scheinwerfers nicht bis zu uns reichte.
    Nagaras Stimme drang aus dem Sprachrohr: »Läuft der Kahn?«
    »Auf Hochtouren. Gib ihm alles Gas«, rief Phil zurück.
    Steven Brandley war der erste, der den Bann abschüttelte. »Runter mit dem Anker.«
    Ich verstehe nicht viel von Schiffen, aber soviel wusste ich, dass der Anker unweigerlich fallen würde, wenn es einem der Männer gelang, den Bremspflock aus dem Zahnkranz zu schlagen.
    »Wir schießen jeden ab, der nach vorne geht«, rief ich, aber das war eine leere Drohung, denn bei der Dunkelheit konnte ich nicht treffen.
    »Sie sollen das Licht einschalten«, schrie ich Phil zu.
    »Licht!«, sagte Phil in das Sprachrohr.
    »Verrückt?«, fragte Nagara zurück, aber Phil tobte: »Licht! Rasch! Meinetwegen die ganze Festbeleuchtung.«
    Ich weiß nicht, wie viele Hebel sie unten im Maschinenraum umlegten, wahrscheinlich alle, die sich auf der Schalttafel für die Schiffsbeleuchtung befanden. Jedenfalls flammten an allen Ecken und Enden Lampen jeder Größenordnung auf. Die Zanzarra verwandelte sich aus einem dunklen Gangsterkahn plötzlich in irgendetwas, das ungefähr so strahlte, wie ein orientalischer Märchenpalast anlässlich einer Sultanhochzeit.
    Ich stand ganz vorne an der Brücke, Phils Smith & Wesson in der Faust. Im Licht sah ich zwei Quaribos, die zum Bug sprinteten, um das Ankerspill zu lösen.
    Ich setzte ihnen eine Kugel vor die Füße. Der eine verstand die Warnung und warf sich flach hin, aber der andere erreichte den Anker. Ich zielte auf das Spill. Die Kugel traf den Stahl unmittelbar vor seiner Nase. Sie schlug Funken und jaulte als Querschläger mit einem hässlichen Quietschen durch die Nacht. Der Mann erschrak zu Tode und warf sich mit einem verzweifelten Satz in die Deckung hinter einen Poller.
    Phil lachte auf. Er stand am Ruder.
    »Wir zeigen es ihnen«, wiederholte er. »Hölle, ich hätte nicht gedacht, dass es so
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