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0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

Titel: 0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
Autoren: »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
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Sprachrohr zum Maschinenraum.
    »Fred! Dean!«, schrie ich hinein. »Werft die Maschine an! Beeilt euch, sonst…«
    Auf dem Schiff brach die Hölle los! Sie kamen von allen Seiten!
    ***
    Von dem Augenblick an, da die Zanzarra ihre Maschinen stoppten, wussten Al Gordon und ich, dass Brandley sein Ziel erreicht hatte. Die Yacht musste irgendwo vor Amerikas Küste liegen. Wir wussten beide, dass es Nacht war, und ich hielt es für sicher, dass Brandley sich nur diese eine Nacht in den für ihn gefährlichen Gewässern aufhalten würde. Wenn wir diese Nacht nicht nutzten, war es endgültig um uns geschehen.
    Um neun Uhr entschloss ich mich, einen letzten verzweifelten Befreiungsversuch zu unternehmen, und seit diesem Zeitpunkt versuchte ich, mit Hilfe der Zähne Gordons Handfesseln zu lösen. Es war eine scheußliche Sache. Innerhalb einer Stunde hatte ich mir die Lippen und das Zahnfleisch aufgescheuert, ohne dass sich der Knoten auch nur gelockert hatte. Gordon, der sich auf das Gesicht gelegt hatte, damit ich besser an die Fesselung herankonnte, knurrte, als er in einer Atempause mein Gesicht sah.
    »Sie halten das nicht durch, Cotton.«
    »Unsinn«, antwortete ich verbissen. Zwei Stunden später musste ich aufgeben. Die Fesselung war so sorgfältig angelegt, dass ohne ein Messer an eine Befreiung nicht zu denken war.
    »Hören Sie, Al«, sagte ich. »Ich bin sicher, dass die Zanzarra nur ein paar Meilen von der amerikanischen Küste liegt, und ich will lieber bei einem letzten Versuch ersaufen, als ruhig darauf zu warten, dass Brandley uns killt. Trauen Sie sich zu, mit dieser Fesselung zu schwimmen?«
    Er grinste ein wenig kläglich. »Ich traue mir zu, mich damit einige Zeit über-Wasser zu halten. Von Schwimmen kann wohl keine Rede sein, auch bei Ihnen nicht, Jerry. Aber ich weiß nicht, wie Sie in diesem Zustand bis an Deck kommen wollen, ganz abgesehen davon, dass wir uns bei einem Sprung über Bord sämtliche Knochen an der Schiffswand brechen werden.«
    »Ich weiß, dass es fast unmöglich ist, aber es gibt auf alle Fragen nur eine Antwort: Wir haben einfach keine andere Wahl!«
    Ich rollte mich bis zu der Stahltür. Al folgte mir. Wir schoben uns zurecht, bis wir Rücken an Rücken lagen, zogen die Beine an und richteten uns gleichzeitig auf, wobei einer den anderen stützte und im Gleichgewicht hielt.
    Den oberen Hebel zu lösen machte keine Schwierigkeiten. Er lag in der richtigen Höhe. Ich konnte den Kopf darunter ansetzen und ihn hoch drücken. Beim unteren Hebel, der nur wenige Handbreit über dem Fußboden an der Tür angebracht war, gab es Komplikationen.
    Das Problem des unteren Hebels lösten wir schließlich dadurch, dass Gordon sich auf die Knie niederließ. Ich produzierte über ihm eine Rumpfbeuge rückwärts, verlor dabei natürlich das Gleichgewicht, aber Gordons Rücken fing mich auf. Mit den gefesselten Händen griff ich den Hebel. Dann richtete sich Al Gordon auf, wobei er den Kopf gegen die Tür stützte. Er hob mich auf diese Weise mit hoch und ich konnte den Hebel lösen. Als der Verschluss aus der Halterung sprang, flog die Tür nach außen auf. Al verlor die Stütze, fiel flach auf das Gesicht, und ich stürzte selbstverständlich über ihn.
    Es knurrte ein leises »Verdammt! Das hat mich mindestens einen Vorderzahn gekostet.«
    Wir unternahmen die Aufrichtungsprozedur ein zweites Mal. Al starrte auf die Türschwelle, die, wie häufig bei Schiffstüren, besonders hoch war.
    »Ich fürchte, ich werde mir gleich beim ersten Sprung über diesen lächerlichen Zaun das Genick brechen«, flüsterte er bitter. »Ich sage Ihnen, Cotton, wir werden so dröhnend gegen die Wände oder auf die Planken fallen, dass die gesamte Besatzung aufmerksam wird.«
    »Versuchen wir es«, schlug ich mit einem Achselzucken vor und duckte mich, um über die Schwelle zu springen, alle Gedanken darauf gerichtet, dabei das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Der Gang, in den der Ausgang mündete, war dunkel bis auf den scharfen Ausschnitt, den das Licht aus unserem Gefängnis warf.
    Ich sprang - Im Grunde genommen war dieser Sprung nicht mehr als ein Hüpfer, aber er genügte, um mich gegen die Wand des Ganges stürzen zü lassen. Ich konnte den Sturz mit dem Schädel und dem Oberkörper abfangen, sodass ich auf den Knien landete. Im gleichen Augenblick sprang mich aus der Dunkelheit eine Gestalt an. Ganz instinktiv ließ ich mich auf den Rücken fallen. Ich sah über mir den nackten Körper eines Mannes, einen
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