Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

Titel: 0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
Autoren: »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
Vom Netzwerk:
mehr wert.«
    Brandley beachtete den Einwand nicht.
    »Wir starten in zwei oder drei Tagen, und wir bleiben drei Tage auf See. Bis dahin könnt ihr euch eure Haltung überlegen.«
    »Wird eine hübsche Höllenfahrt werden«, sagte ich. »Für uns, aber sicherlich auch für dich.«
    Yvonne Boos mischte sich ein.
    »Binde diesem Burschen eine alte Autofelge an die Füße und wirf ihn endlich über Bord, Steven«, keifte sie.
    Ich grinste. »Hast du Angst, dass ich deinem Geldgeber erzählen könnte, wie sehr du versucht hast, mich ein wenig gegen ihn aufzuwiegeln?«
    Brandley machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Niemand kann mir über Yvonne Neues erzählen. Ich weiß genau, was ich von ihr zu halten habe.«
    »Das ist nicht wahr, Steven«, kreischte sie auf. »Ich liebe dich. Nur darum will ich, dass du es aufgibst, die alten Klamotten aus dem Museum mit aller Gewalt an dich zu bringen. Wozu brauchst du den Kram?«
    Brandley sagte ihr auf eine unfeine Art, sie solle den Mund halten, und er setzte giftig hinzu: »Es könnte passieren, dass du mit den Haien früher Bekanntschaft machst als die Bullen.«
    Sie sah ihn mit einem Blick an, in dem sich Angst und Hass mischten. Dann drehte sie sich um und verschwand.
    Der Chef der Zentrale ließ die Zigarre fallen, trat sie aus und verließ die Kajüte, gefolgt von Farmer und Rysk.
    »Was ist mit dem Metropolitan-Schatz?«, fragte Gordon.
    Ich unterrichtete ihn über den Raub in dem Chicagoer Museum. »Brandley sammelt mit Leidenschaft alten Schmuck, Krönungsjuwelen, Gold- und Silbergeschirr, kurz alle Kostbarkeiten, die rar und selten sind. Er organisierte von Cascarez aus die Beraubung eines Chicagoer Museums. Die Kostbarkeiten befinden sich in den Händen der Leute, die er dafür bezahlte. Jetzt ist er wild darauf, die Beute in seinen Besitz zu bringen. Die Grenzen sind hermetisch abgesperrt, als dass er die Beute auf dem Landweg aus den Staaten herausbringen könnte und auch der Luftweg scheidet aus. Es bleibt also nur der Weg über die See. Ursprünglich war geplant, das Unternehmen von Chestport aus zu starten, aber das wird er natürlich geändert haben. Jedenfalls scheint er entschlossen zu sein, mit der Zanzarra von der amerikanischen Küste vor Anker zu gehen und auf irgendeine Weise den Metropolitan-Schatz zu übernehmen.«
    »Eine Chance für uns dabei?«
    Ich zuckte die Achsel. »Offensichtlich verwahrt er uns für den Fäll auf, dass er Ärger mit dem FBI oder Küstenpolizei bekommt. Ein paar Tage lang dürfen wir uns noch unseres Lebens freuen.«
    Gordon reckte sich, so gut es seine Fesseln erlaubten.
    »Ich wüsste nicht, was an dieser Lage Erfreuliches ist«, ächzte er.
    Die Lage besserte sich nicht. Zwar erhielten wir im Laufe des Tages Essen und Trinken. Wir durften uns auch waschen, aber immer wurden nur einem von uns die Fesseln gelöst und mindestens vier Leute achteten mit gezogenen Pistolen darauf, dass wir keine falschen Bewegungen machten. Die Kanonen in den Händen der Männer ließen Gordon und mir keine Möglichkeit, außer der, gegebenenfalls schnell zu sterben, aber das sparten wir uns für den allerletzten Augenblick auf.
    Eines Nachts weckte uns ein Zittern, das durch den Schiffsrumpf lief. Ein leises Dröhnen ließ die Wände der Zanzarra erbeben. Dann erhob sich ein Rauschen.
    Ich begriff, dass die Yacht Fahrt aufnahm und den Hafen von Cascarez verließ.
    ***
    Der FBI-Ausweis ersparte mir die Zollkontrollen auf dem La Guardia-Flugfeld New Yorks. Ich stürzte mich in das nächste Taxi und ließ mich zum FBI-Hauptquartier fahren.
    Mister High saß hinter seinem Schreibtisch. Er gab mir die Hand.
    »Gut, dass Sie so schnell gekommen sind, Phil. Ich habe eine Sonderkommission Zentrale gebildet. Dean Worrey und Fred Nagara gehören der Gruppe an und sind schon nach Washington abgeflogen. Für Sie steht ein Sonderflugzeug bereit. Wir arbeiten mit der Spionage-Abwehr zusammen. Die Luftwaffe unterstützt uns und von der Marine können wir nötigenfalls jedes Schiff bis zu einem Kreuzer haben.«
    Ich riss die Augen auf. »Führen wir einen privaten Krieg gegen Brandley?«
    »Sie können es so nennen«, antwortete der Chef lächelnd. »Aber wir haben nicht die Absicht, die Zanzarra zu bombardieren oder sie in Grund zu schießen. Das wäre ein glatter Akt der Piraterie. Die Luftwaffe hilft uns, die Zanzarra im Auge zu behalten. Ihre Bewegungen werden von Radar überwacht, seit sie den Hafen von Cascarez verlassen hat. Zurzeit schwimmt sie im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher