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0210 - Drei Leichen im Garten

0210 - Drei Leichen im Garten

Titel: 0210 - Drei Leichen im Garten
Autoren: Jason Dark
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vorn.
    Serge wischte an mir vorbei, hieb mit dem Schädel gegen die Decke, wurde ein wenig gebremst, doch nicht aufgehalten, und so wuchtete er in die mit Schwarzer Magie angefüllte Nische, die eigentlich für Suko und mich gedacht war.
    Serge drehte sich!
    Selten in meinem Leben habe ich solche Schreie gehört. Der Körper klemmte förmlich in der Nische, und plötzlich wurde es dort hell.
    Unheimliche Kräfte weiteten sich aus, sie rissen Serges Arme hoch, seine Beine wurden auseinandergezogen, und er stand in der Magienische wie ein menschliches X.
    Sein Gebrüll hallte durch den Keller. Plötzlich glühte sein Körper. Ein schwarzroter Schein strahlte von innen ab, aber er verlöschte sofort, denn ein anderer Gegenstand kam voll zur Wirkung.
    Mein Kreuz!
    Ein grausamer Vorgang bot sich unseren Augen. Wir konnten durch den Mann schauen und sahen auch das Kreuz, das in seiner Tasche steckte.
    Es war zu einem silbernen Lichtmeer geworden, und es kämpfte mit der Macht des Guten gegen die Magie an.
    Serge geriet zwischen die Pole. Er wurde förmlich zerrissen. Beide Kräfte konzentrierten sich auf ihn und zerstörten ihn.
    Plötzlich war von ihm nichts mehr zu sehen. Nur eine flirrende Staubfigur stand noch in der Nische, dann war es vorbei.
    Wir schauten gegen eine leere Wand, vor der mein Kreuz, der Dolch und die Beretta lagen.
    Ich stürzte auf die Waffen zu, um sie an mich zu nehmen. Kaum hatte ich sie berührt, als ich einen markerschütternden Schrei vernahm.
    Ich wirbelte herum.
    Auf der obersten Treppenstufe stand Lady Clarence. Allerdings keine Frau mehr, sondern ein Monstrum.
    Da die Magie, die sie am Leben gehalten hatte, zerstört war, wurde auch sie von dem Sog gepackt. Ihr Recht zu leben war verwirkt.
    Wie eine Wilde drehte sie sich auf der Stelle im Kreis. Wir hörten ein Jaulen und Kreischen, liefen näher und blieben entsetzt auf halber Treppe stehen.
    Das Heulen wollte fast unsere Trommelfelle zerstören, und die Frau drehte sich immer schneller. So schnell, daß wir sie fast nicht mehr erkennen konnten, sondern nur eine tobende, sich rasend um ihre eigene Achse drehende Windhose, die die Hexe regelrecht verschlang und sie aus dem Leben zog.
    Sekunden später fiel auch der magische Wirbel in sich zusammen.
    Zurück blieb nichts.
    ***
    Ich lag auf der Couch. Lady Sarah kümmerte sich um meinen Fuß. Sie kannte sich im Haus aus, wußte, wo Verbandsmull lag und auch Pflaster.
    »Das Pflaster reicht«, sagte ich.
    »Ruhig, mein Junge, ich bin hier die Krankenschwester.«
    Ich warf Suko einen gequälten Blick zu. Der Chinese grinste nur. Er kannte ja die Horror-Oma.
    Sie hatte uns ansonsten auch gut bedient, schließlich war sie hier als Haushaltshilfe angestellt. Suko trank Wasser, ich ein kleines Bier.
    Während sie meinen Fuß behandelte, erzählte sie die ganze Geschichte.
    Endlich erfuhren wir die Zusammenhänge. Suko tat es nachträglich leid, daß er das Skelett zerstört hatte.
    »Vielleicht war es besser so«, sagte ich.
    »Bestimmt«, erwiderte Lady Sarah, obwohl gerade sie daran schwer zu knacken haben mußte.
    »So, John, Sie können den Schuh wieder anziehen.«
    »Wenn er noch paßt.«
    Er paßte, allerdings konnte ich ihn nicht mehr zuschnüren.
    Der Chinese war von Lady Sarah auch behandelt worden. Er hatte bei dem mörderischen Kampf einige Blessuren abbekommen.
    Als ich mein Glas leerte, fragte ich: »Wollen oder werden Sie irgendwann noch einmal Hausgehilfin spielen, Lady Sarah?«
    »Nein, das ist vorbei.«
    »Wieso, John ist doch Junggeselle.« Suko grinste. »Wenn Sie mal Langeweile haben, könnten Sie seine Wohnung putzen.«
    »Soweit kommt es noch«, beschwerte sich die Horror-Oma. »Ich unterstütze doch nicht die Faulheit der Männer.«
    Im Prinzip hatte sie recht. »Da ihr gerade von Faulheit sprecht«, sagte ich: »Es gibt bestimmt jemanden, der sich auf unseren Anruf freut.«
    »Sir James!« sagte Suko.
    »Und wie.«
    Ich ging zu einem Telefon. Auftreten konnte ich, das war die Hauptsache. Sir James mußte wie ein Rabe auf seine Beute neben dem Telefon gelauert haben, denn er schnappte den Hörer, kaum daß es einmal richtig durchgeläutet hatte.
    »Guten Morgen, Sir«, sagte ich.
    »Sinclair«, knurrte er und nannte mich beim Nachnamen, was bei ihm auf schlechte Laune hindeutete. »Wo haben Sie sich eigentlich die ganze Zeit über herumgetrieben?«
    »Wir waren hier und dort, haben einige Dämonen erledigt und sitzen nun in Hampstead zusammen mit Lady Sarah Goldwyn.«
    »Und
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