Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
021 - Blutorgie in der Leichengrube

021 - Blutorgie in der Leichengrube

Titel: 021 - Blutorgie in der Leichengrube
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Gegend auf einen Hügel zu, auf dem ein schloßartiges altes Anwesen stand, von dem hinter Zypressen und anderen Bäumen nur ein paar Türmchen und Wetterfahnen zu erkennen waren. Ein Mann mit Baskenmütze und blauer Joppe kam ihr entgegen, offenkundig ein Einheimischer.
    Coco fragte: »Wem gehört das Schloß?«
    Der Mann bekreuzigte sich, musterte sie beinahe ängstlich, schien weitergehen zu wollen, besann sich dann aber eines anderen und erklärte: »Es ist kein Schloß. Es ist ein altes Anwesen, das einem enthaupteten Grafen gehört haben soll.«
    »Weiß man es denn nicht genau?«
    »Es gibt so viele Legenden, die sich um den Besitz ranken. Jeder hat seine eigene Geschichte beizusteuern, und am Ende weiß keiner mehr, was davon wahr und was erfunden ist.«
    »Kann man das Haus besichtigen? Ist es bewohnt?«
    »Ab und zu sind Sommergäste dort. Leute, die niemand kennt und die mit keinem sprechen. Hören Sie?« Er hob den Zeigefinger, legte den Kopf zur Seite und sah noch ängstlicher aus als vorher.
    Coco hörte seltsame Laute. Sie klangen wie das Heulen von Wölfen, doch diese Vorstellung erschien ihr in der goldenen Herbstlandschaft seltsam fremd und absurd. »Das sind Hunde, nicht wahr?«
    »Ja, Hunde.« Der Mann nickte und vermied es plötzlich, Coco in die Augen zu blicken.
    Sie sah, daß Sheldon, der sich inzwischen bis auf mehr als hundert Meter von ihr entfernt hatte, stehengeblieben war. Es gab keinen Zweifel, daß das wölfische Heulen ihn irritierte, aber dann gab er sich einen Ruck und ging entschlossen weiter.
    »Ist das Haus im Augenblick bewohnt? Oder gehören die Hunde dem Verwalter?«
    »Das weiß ich nicht, Madame. Entschuldigen Sie mich bitte. Ich muß weiter.«
    Coco blickte ihm hinterher. Ganz offensichtlich wußte er mehr über das Anwesen, als er zu äußern wagte. Vermutlich hatte er sie nicht erschrecken wollen; für ihn waren Touristen bestimmt heilige Kühe, die man um keinen Preis verunsichern durfte.
    Sie setzte ihren Weg fort und beeilte sich, um den Abstand zu dem entschlossen ausschreitenden Sheldon zu verringern. Der Weg führte jetzt steil bergan. Sie wunderte sich, daß nur ein Trampelpfad zu dem großen, rostigen Portal führte, das in die mannshohe Mauer eingelassen war. Möglicherweise existierte auf der anderen Grundstücksseite ein zweites Tor.
    Je näher Coco kam, um so deutlicher wurden die Verfallserscheinungen. Die tropisch wuchernden Pflanzen des Gartens schienen die rissige Mauer sprengen zu wollen. Wieder hörte sie den langgezogenen, klagenden Heulton. Sie holte tief Luft. Ihre Intuition sagte ihr, daß Sheldon sich in großer Gefahr befand. Sie wollte ihm eine Warnung zurufen, aber in diesem Augenblick hatte er das riesige, schwere Portal erreicht. Coco sah, wie er sich duckte, als müßte er eine schwere Last tragen; dann streckte er beide Hände aus und öffnete mit sichtlicher Anstrengung einen der quietschenden, knarrenden Torflügel.
    Es schien, als sei das alte Portal seit Jahren nicht mehr benutzt worden.
    Sheldon preßte die blaue Reisetasche an seine Brust und betrat das Grundstück. Im nächsten Moment war er verschwunden, wie verschluckt von den süßlich duftenden, wuchernden Pflanzen, die ein nahezu undurchdringliches Dickicht bildeten und kaum Raum für einen schmalen Kiesweg ließen.
    Coco begann zu laufen. Dann fiel ihr ein, daß Sheldon diesen Besuch nicht unvorbereitet angetreten hatte. Er trug einige Dinge bei sich, die ihm Schutz gewährten.
    Das Kläffen wurde lauter, eindringlicher; es war ein Heulen, das Coco erschauern ließ. Sie meinte zu wissen, welche unheimlichen Wesen sich in dem Park aufhielten. Es waren Kreaturen der Dämonen, reißende Bestien. Die höllischen, blutrünstigen Vierbeiner kannten sicher nur ein Ziel: Menschen zu zerfleischen, um ihr Blut trinken zu können. Die Sorge um Sheldon trieb Coco weiter.
    Sie rief nach ihm, doch es gelang ihr nicht, das Gekläff und Geheul der Bestien zu übertönen. Sie hastete durch das Portal und fühlte sich plötzlich wie gefangen. Es war, als griffen die Pflanzen nach ihr. Sie wurde eingehüllt von einem fauligsüßen Geruch. Zweige peitschten ihr ins Gesicht. Sie rannte weiter, hob schützend einen Arm vors Gesicht und schrie immer wieder: »Sheldon, Sheldon!«
    Es war sinnlos. Er konnte sie nicht hören. Das Bellen und Jaulen der Bestien verriet ihr, daß sie zum Angriff übergegangen waren. Sheldon konnte nur noch hoffen, mit Hilfe seiner Abwehrmittel der tödlichen Gefahr zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher