Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0207a - Keine Chance für Gangster

0207a - Keine Chance für Gangster

Titel: 0207a - Keine Chance für Gangster
Autoren: Keine Chance für Gangster
Vom Netzwerk:
eine Stelle. Dann besteht noch die Möglichkeit, dass er sich bei Harry Clayton aufhält, das ist der Hauptabnehmer seiner Ware.« Als ich den Namen Clayton hörte, unterbrach ich ihn. »Meinst du den Clayton, der in der Bronx einen Laden hat?«
    Mullighan nickte. »Genau den meine ich. Der Betrieb ist nur ein Aushängeschild. In Wirklichkeit verdient er sein Geld mit dem Vertrieb des Rauschgiftes, das er vom Chef erhält.«
    »Weiter«, forderte ich ihn auf, »es fehlt immer noch die dritte Möglichkeit.«
    »Er kann sich auch bei seiner Freundin aufhalten. Sie heißt Carrol Stewart und arbeitet in Claytons Laden. Ich weiß allerdings nicht, wo sie wohnt. Das hat Mac Gregor keinen wissen lassen. Er befürchtete wohl, dass Peggy Corner davon erfahren könnte, und vor ihr schien er doch einigen Respekt zu haben.«
    Erschöpft schwieg der Gangster. Er sah uns erwartungsvoll an.
    »Haben Sie sonst noch etwas zu sagen?« fragte ich.
    Mullighan schüttelte den Kopf. »Nein, nein«, wehrte er ab, »ich habe Ihnen alles gesagt. Mehr weiß ich nicht. Bestimmt nicht.«
    Mr. High sah mich fragend an. Als ich ihm zunickte, ließ er Budd Mullighan durch einen herbeigerufenen Kollegen in seine Zelle zurückbringen.
    Phil und ich rückten näher an den Schreibtisch unseres Chefs heran.
    »Ich würde euch zwei zwar gern in die Federn schicken, aber nach Lage der Dinge kann ich auf euch nicht verzichten«, meinte Mr. High.
    »Meinen Sie im Ernst, Chef, wir würden jetzt, wo es zum Endspurt geht, nach Hause fahren, um ins Bett zu kriechen?« Phil schien ehrlich entrüstet.
    »Schon gut, Phil«, wehrte Mr. High lächelnd ab, »ich habe ja auch gesagt, dass ich auf euch im Augenblick nicht verzichten kann. Im Übrigen habt ihr schon so viel Mühe bei diesem Fall aufgewandt, dass es einfach unfair von mir wäre, wenn ich die endgültige Lösung anderen Kollegen übertragen würde. Was schlagt ihr vor? Wie wollt ihr die Sache anpacken?«
    Wir überlegten einige Augenblicke. »Wir haben nicht viele Möglichkeiten«, begann Phil, »Mac Gregor kann sich an jeder der von Mullighan genannten Stellen aufhalten. Da wir sowieso alle drei Orte auf suchen müssen, bleibt nur die Festlegung der Reihenfolge übrig.«
    »Genauso ist es«, stimmte ich ihm zu, »ich schlage vor, wir sehen uns zunächst die Wohnung am Morningside Park an. Wenn Mac Gregor dort nicht ist, würde ich gern Hariy Clayton besuchen. Wir sind alte Bekannte, obwohl er es bisher immer verstanden hat, seine schmutzigen Geschäfte zu verbergen. Er weiß, dass ich ihn gern hinter Gitter bringen würde. Wenn Mac Gregor auch dort nicht zu finden ist, dann können wir immerhin von Clayton oder seinem Personal die Adresse dieser Carrol Stewart erfahren.«
    Phil war inzwischen aufgestanden und strich sein Jackett glatt. »Dann wollen wir nicht unnötig Zeit verlieren, Jerry. Ich hoffe, dass Mac Gregor, wenn wir ihn finden, unseren Besuch zu so früher Stunde auch zu würdigen weiß.«
    »Sie können übrigens Ihren Jaguar benutzen, Jerry, ich habe ihn hierher schaffen lassen.« Ich nickte dem Chef dankend zu und folgte Phil, der inzwischen das Office verlassen hatte.
    ***
    Der Morningside Park wird im Süden durch den Cathedral Parkway, im Westen und Osten durch die Morningside Avenue und im Norden durch die 123. Straße begrenzt.
    Das Haus, in dem die Wohnung von Mac Gregor sein sollte, war ein sechsstöckiges Gebäude.
    Wir orientierten uns an den Namensschildern, die an der Seitenwand des Eingangs angebracht waren. Demnach bewohnte ein Mr. Joe Mac Gregor eine Wohnung auf der rechten Seite der vierten Etage.
    Da die Tür verschlossen war, drückten wir auf die Klingel, neben der ein Schild den Namen des Hausmeisters angab.
    Es dauerte zwei Minuten, bis innen schlürfende Schritte zu hören waren. Wir hatten den Mann wohl in seinem besten Schlaf gestört.
    Die Tür wurde aufgeschlossen, und vor uns stand in einem fadenscheinigen, dünnen Hausmantel ein kleines Männchen von vielleicht vierzig Jahren.
    »Was wollen Sie?« Er war ziemlich kurz angebunden.
    Ich ließ ihn meine Legitimation sehen, während Phil ihn nach Joe Mac Gregor fragte.
    »Wohnt in der vierten Etage«, knurrte das Männchen, »gleich die erste Wohnung rechts. Sie müssen aber die Treppe benutzen, der Lift ist seit gestern nicht in Ordnung. Sie wissen ja, wie schwer man heutzutage etwas repariert bekommt.«
    Doch wir waren schon auf der Treppe. »Ein Glück, dass der Kerl nicht im sechsten Stockwerk wohnt«, brummte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher