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0207a - Keine Chance für Gangster

0207a - Keine Chance für Gangster

Titel: 0207a - Keine Chance für Gangster
Autoren: Keine Chance für Gangster
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ermordeten, sich in Chicago befand.
    Aber ebenso sicher würden die beiden Gorillas ihrem Brötchengeber über den Verlauf ihres Besuches bei mir Bericht erstatten wollen, und gerade das hätte ich mir zu gerne angehört.
    Ich glaubte zu wissen, wo Mac Gregor sich auf hielt und lenkte meinen Jaguar in Richtung 42. Straße, wo der Gangster einen gut gehenden Spielclub unterhielt.
    Der Barmixer hinter einem Bollwerk von Chrom und Glas sah mir abschätzend entgegen.
    »Presse oder Polizei?«, fragte er leise und beugte sich über die Theke zu mir herüber.
    »Scheinst einen guten Blick zu haben.« Ich lächelte ihn an. »Sag deinem Chef, dass ich ihn sprechen will. Cotton vom FBI.«
    Der Knabe hinter der Theke zuckte bei meinem letzten Satz zusammen, und die rhythmischen Bewegungen, mit denen er den Shaker durch die Luft wirbelte, stockten.
    »Einen Augenblick, G-man, ich will nachsehen, ob Mr. Mac Gregor im Hause ist«, murmelte er.
    »Tu das, mein Junge«, sagte ich, »aber beeil dich, ich mag es nicht, wenn man mich allzu lange warten lässt.«
    Ich hatte noch gar nicht ausgesprochen, da hatte der Jüngling schon das Feld geräumt. Es dauerte auch nur wenige Minuten, bis er in Begleitung Joe Mac Gregors wieder zurückkam.
    Der große, vierschrötige Mann mit dem Gesichtsaudruck eines Boxers kam mit breitem Lächeln und weit ausgestreckten Armen auf mich zu.
    »Hallo, G-man, welche Ehre, Sie hier zu sehen. Was verschafft mir das Vergnügen? Sie sind doch nicht etwa dienstlich hier?«
    »Hallo, Mr. Mac Gregor, ich soll Ihnen Grüße von unserem Freund Dave Torke ausrichten«, antwortete ich langsam und ließ sein Gesicht keinen Moment aus den Augen.
    Das breite Lächeln um Mac Gregors Mund gefror. Aber sofort hatte sich der Gangster wieder in der Gewalt.
    »Tut mir leid, G-man. Sie scheinen sich in der Adresse geirrt zu haben. Ich kenne niemanden, der sich Dave Torke nennt.«
    »Dachte ich mir schon.«
    »Kommen Sie, G-man, ich glaube, hier ist nicht der richtige Ort für eine Unterredung. Wollen Sie mich bitte in mein Büro begleiten?«
    In dem riesigen Raum, den Mac Gregor als sein Büro bezeichnet hatte, traf ich alte Bekannte. An einem kleinen Tisch vergnügten sich zwei Männer mit einer Whiskyflasche. Sie wurden in unseren Akten unter dem Namen Ted Bumer und Hank O’Brian geführt. Diese beiden hatten mir mit Sicherheit den Besuch abgestattet.
    Wirkte der rothaarige Ire auf den ersten Blick wie ein bis auf den letzten Muskel durchtrainierter Boxer, so hatte man bei Ted Burner den Eindruck, jeden Augenblick würden seine Fettmassen die Nähte seines Anzuges bersten lassen. Er war wirklich eine widerliche Type von Mensch, mit gelben, strohigen Borstenhaaren. In seinem Gesicht verschwanden die kleinen, ausdruckslosen Augen beinahe hinter dicken Fettwülsten.
    In einem der vielen Sessel saß Peggy Corner und blätterte in einem Magazin. Der Mann, der sich bei meinem Eintreten von dem Platz hinter dem riesigen Schreibtisch Mac Gregors erhob, konnte nur Budd Mullighan sein.
    Ich hatte ihn selbst noch nie gesehen, wusste jedoch aus unseren Akten, dass dieser, nach der letzten Mode gekleidete, schmächtige Mann die rechte Hand Joe Mac Gregors war.
    Budd Mullighan war auch der Einzige, der von mir Notiz nahm. Für die anderen drei schien ich gar nicht zu existieren.
    »Kommen wir zur Sache, Mac Gregor, zunächst möchte ich wissen, was Ihre beiden Schläger heute bei mir wollten. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass diese beiden Figuren mir Angst ein jagen können.«
    Ich strich vorsichtig über meinen immer noch schmerzenden Kopf.
    »Wenn ich auch zugeben muss, dass zumindest O’Brian eine gute Handschrift hat, so können Sie mir doch eines glauben, ein zweites Mal lasse ich mich nicht überraschen. Was soll das ganze Theater?«
    »Es muss ein Irrtum sein, Cotton«, antwortete Mac Gregor spöttisch, »oder Sie sind einer Verwechslung zum Opfer gefallen. Bumer und O’Brian sind mir in den letzten fünf Stunden nicht von der Seite gewichen. Wenn Sie es genau wissen wollten, seit meiner Ankunft aus Chicago waren sie ständig in meiner Nähe.«
    Seine Stimme triefte vor Hohn, als er sich an seine Männer wandte: »Habt ihr heute eine Auseinandersetzung mit Mr. Cotton gehabt?«
    Hank O’Brian grinste mich nur an.
    »Kein Gedanke, Chef, wüsste nicht, was das bedeuten soll. Könnte nur eine Verwechslung sein.«
    So etwas Ähnliches hatte ich erwartet.
    »Also nicht«, lächelte ich, »lassen wir die Formalitäten. Sie
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