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0207 - Der Mann, der nicht sterben konnte

0207 - Der Mann, der nicht sterben konnte

Titel: 0207 - Der Mann, der nicht sterben konnte
Autoren: Jason Dark
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nicht…«
    ***
    Wir hatten Haus und Garage tatsächlich unbeschadet verlassen können. Die Anspannung legte sich ein wenig, und meine Befürchtung, der unheimliche Killer würde das Haus zerstören, war nicht eingetroffen. Tief saugten wir die kalte Luft ein. Erst jetzt merkte ich wieder meine Knochen. Wenn ich mich auf die Bewegungen konzentrierte, dann taten sie auch weh. In Streßsituationen jedoch kam ich nicht dazu, daran zu denken.
    Suko warf mir einen schrägen Blick zu. Er mußte bemerkt haben, was mich quälte. »Bist du okay, John?«
    »Ja, so einigermaßen.«
    Wir schauten uns kurz um. Viel Zeit blieb nicht, denn Fjodor würde sicherlich durchdrehen, denn auf seiner makabren Totenliste standen einige Personen.
    Auch wir.
    Der Park lag im Dunklen. Nur von der Vorderfront des Hauses schimmerte Licht. Dort brannten zwei Leuchten, so daß wenigstens die beiden Treppen zu erkennen waren.
    Suko wollte weiter, das merkte man ihm an. Auch ich konnte hier nicht anwachsen und nickte.
    Obwohl die Zeit drängte, blieben wir vorsichtig. Während wir auf den Eingang zuliefen, hielten wir uns immer nah an der Hauswand, so daß wir durch sie ein wenig gedeckt waren.
    Die Treppe wurde wirklich gut angeleuchtet, aber wir sahen keinen Menschen.
    Dafür hörten wir die Schreie.
    Die Tür oder ein Fenster mußte geöffnet sein, sonst hätten wir sie nicht so deutlich vernehmen können. Es waren gellende Rufe, geboren in verzweifelter Todesangst, und sie hallten wie der schrille Gesang einer Höllenfanfare über den Park.
    Es waren die Schreie eines Mannes, und Suko sprach das aus, was ich dachte.
    »Der Earl!«
    Fjodor Rankin drehte durch! Daß er uns nicht hatte stoppen können, mußte ihn derart angeheizt haben, daß er keine Rücksichten mehr kannte und seine mörderischen Kräfte voll ausspielte. Der Mann, der nicht sterben konnte, bewies es seinen Feinden.
    Wie sollten wir ihn stoppen?
    Suko, der besser in Form war als ich, lief vor. Er hatte sich auch mehr von der Hauswand entfernt und jagte schon auf die Treppe zu, deren Stufen seitlich an der Hauswand hoch zu dem kleinen Eingangspodest führten, wo sich auch die Tür befand.
    Da blieb er stehen, wie vor ein Hindernis gelaufen. Er mußte etwas entdeckt haben, wandte sich nach rechts, und ich lief zu ihm, wobei ich gleichzeitig registrierte, daß die Schreie des Mannes verstummt waren.
    Als ich Suko erreichte, kniete er bereits neben einem am Boden liegenden Mann.
    Ich blieb in gebückter Haltung neben ihm. »Verdammt!« flüsterte ich und schaute auf den jungen Gaylord Rankin, den wir im Gasthaus kennengelernt hatten.
    Er sah schrecklich aus. In seinem Gesicht steckten Splitter. Überall sahen wir die Blutperlen, und auch seine Kleidung war mit Glassplittern übersät.
    Aber er lebte.
    »Gütiger Himmel, was ist da passiert?« flüsterte Suko.
    Ich warf einen Blick an der Treppenmauer hoch. »Fjodor Rankin«, sagte ich nur.
    »Ja, genau.«
    Ich stellte mich aufrecht, zog die Beretta, hängte das Kreuz vor die Brust und lockerte auch meinen Bumerang am Gürtel. Mein Innerstes schien zu vereisen.
    Mit rauher Stimme sagte ich: »Los, Suko, wir holen uns den verdammten Mörder!«
    ***
    »Ein Traum!« flüsterte Rankin. »Ein irrer, böser Traum, alte Frau. Und du wirst sein Ende nicht erleben. Weil du tot bist. Tot, tot, tot.«
    Er kicherte wie ein Wahnsinniger und schüttelte dabei den Kopf.
    Ich muß ihn stoppen! Ich muß es versuchen! Lady Sarahs Gedanken überschlugen sich, während sie zurückging und an der hereinströmenden Kälte merkte, daß sie der Tür ziemlich nahe gekommen war.
    Aber hatte Flucht einen Sinn? Wohin sollte sie laufen? Der andere würde sie überall finden. Er war jünger, er war schneller, und er wurde von einem unheimlichen Haß angetrieben, der bei ihm wie ein Motor wirkte.
    »Mir gehört es, mir!« flüsterte er. »Ich habe alles erreicht, was ich wollte, ich bin hier der Herr, und die einzige, die mich stören könnte, bist du. Doch nicht mehr lange, alte Frau, meine Kraft wird dich zerschmettern. Wie willst du sterben, wie?«
    Die Horror-Oma gab keine Antwort. In ihrem Hals hatte sich ein Knoten gebildet, sie konnte nicht sprechen, die heiße Angst drückte ihr die Kehle zu.
    Dann stand sie auf der Schwelle. Rechts neben sich sah sie den noch geschlossenen Flügel.
    Würde der andere noch einen Schritt zulassen?
    Laut schrie Sarah Goldwyn auf. Allerdings nicht wegen des Unheimlichen vor ihr, sondern aus einem anderen Grund. Zwei Hände
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