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0207 - Der Mann, der nicht sterben konnte

0207 - Der Mann, der nicht sterben konnte

Titel: 0207 - Der Mann, der nicht sterben konnte
Autoren: Jason Dark
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bleich.
    Ich preßte die Lippen zusammen. Mein Herz schlug plötzlich schneller. Dieser Mann, der dort so harmlos vor uns stand, war eine brandgefährliche Person. Man sah es ihm in der Tat nicht an, doch er war eiskalt und würde uns auch zu vernichten versuchen.
    Während ich bewegungslos stand, sah ich Suko aus den Augenwinkeln. Der Chinese versuchte, seinen Stab einzusetzen, wobei seine Hand in dem Jackettausschnitt verschwand.
    Rankin sagte nichts. Auch wir blieben stumm, aber ich ahnte, daß er etwas vorhatte.
    Er konnte die Materie manipulieren.
    Und das tat er.
    Ich sah nur seine Augen. Plötzlich bekamen sie einen silberfarbenen Glanz, als würde sich die Leuchtquelle dafür im Innern des Mannes befinden. Dieses Leuchten signalisierte für mich die große Gefahr.
    Ich rief meinem Freund eine Warnung zu, schoß selbst und sah auch, wie die Kugel einschlug. In die Brust hatte ich ihn getroffen, doch das Geschoß tat ihm nichts.
    Er grinste nur und blieb stehen.
    »Weg hier!« brüllte ich Suko zu.
    Der Chinese war nicht mehr dazu gekommen, seinen Stab hervorzuholen. Er sprang genau wie ich zur Seite.
    Das war gut so, denn die unheimlichen Kräfte des Russen kamen voll zur Geltung.
    Nicht direkt griff er an, sondern unsere Umgebung. Plötzlich lösten sich die Treppenstufen vor unseren Augen auf. Der harte Stein wurde weich und flüssig. Er nahm eine andere Farbe an, wurde dunkelrot und erinnerte mich an flüssige, heiße Lava.
    Aber nicht nur die Treppe wurde von seinen unheimlichen Kräften verändert, auch die Wand rechts und links der Stufen.
    Sie löste sich ebenfalls auf. Das Gestein verlor seine Dichte, es wurde flüssig und fiel in dicken roten Tropfen nach unten, wo er sich mit dem anderen Strom vereinigte.
    Dämpfe quollen auf. Dicke Schwaden zogen in den Keller und begleiteten den Weg des flüssigen Gesteins, das alles fressen und verbrennen würde, was sich ihm in den Weg stellte.
    Wir flohen.
    Es gab für uns keine andere Möglichkeit. Der Weg nach vorn war uns versperrt, wir mußten den durch die Garage nehmen und wußten dabei nicht, ob es uns unterwegs nicht doch noch erwischte.
    Suko rannte neben mir her. In unserem Rücken hörten wir die Stimme des Russen. Schaurig hallte sie durch den Keller.
    »Ich werde euch vernichten. Töten will ich euch – töten…«
    Wir rannten um unser Leben.
    Reichte die Kraft des Mannes, oder waren wir stärker?
    Zu beiden Seiten begannen sich die Steine zu verändern. Sie schmolzen ebenso dahin, wie vorhin die Treppe. Die Decke konnte dann nicht mehr gehalten werden, und für uns bestand die Gefahr, daß wir in diesem Keller unser Grab fanden.
    Hitze umgab uns.
    Wir rannten an den Weinfässern vorbei. Eins krachte auseinander. Es explodierte förmlich. In gewaltigen Strömen ergoß sich die Flüssigkeit aus dem zerstörten Faß, mich trafen einige Holzsplitter, und ich zog den Kopf in den Nacken.
    Endlich sahen wir die Treppe. Sie war noch heil. Mit Riesensätzen jagten wir die Stufen hoch, erreichten den schmalen Flur und hatten nur noch ein paar Schritte bis in die Garage zu gehen.
    Dort lehnten wir uns schweratmend an den Wagen. Wir hatte es geschafft. Vorläufig. Beide schauten wir zurück, aber der Verfolger war uns nicht mehr auf den Fersen.
    »Verdammt, den kriegen wir nicht!« keuchte Suko.
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir müssen, Suko. Der darf uns nicht entkommen. Stell dir vor, was der anrichten kann.« Mein Freund nickte.
    Beide dachten wir an die Menschen, die sich noch im Haus befanden. Wenn wir schon kaum eine Chance hatten, dann besaßen sie erst recht keine…
    ***
    Als Rankin die Schüsse hörte, blieb er in gebückter Haltung stehen.
    Seine Ohren schienen zu wachsen, so sehr strengte er sich an. Er lauschte, denn er wollte herausfinden, wo die Schüsse abgefeuert worden waren.
    Im Keller!
    Ja, deutlich zu vernehmen, als die nächste Schußfolge aufwummerte und als dumpfe Echos von den Anwesenden gehört wurden.
    Fjodor Rankin fuhr herum. Sein Gesicht war verzerrt. Er ahnte, daß ihm die Fäden des Spiels aus der Hand genommen wurden, und das konnte er nun gar nicht vertragen.
    »Was ist hier los?« brüllte er und eilte dorthin, wo der Boden aufgeweicht war, allerdings wieder hart wurde und nun noch Wellen davon zeugten, was mit ihm geschehen war.
    Lady Sarah, die neben dem verletzten Gaylord stand, zuckte zusammen, als sie die Stimme hörte. Der Kerl war rasend, er würde durchdrehen, eine Antwort konnte sie ihm nicht geben.
    »Ich weiß es
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