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0206 - Das Vampirnest

0206 - Das Vampirnest

Titel: 0206 - Das Vampirnest
Autoren: Jason Dark
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konnte.
    »Ich habe ihn. Ich habe ihn!« Seine Schreie waren gräßlich und sollten wohl Lady X mobil machen.
    Und sie kam.
    Ich hörte sie lachen, etwas polterte, und ich wußte, daß mir vielleicht noch eine Sekunde blieb.
    Mit dem Mute der Verzweiflung stemmte ich meinen Gegner weg. Die Knie bohrten sich in seinen Leib, er wurde hochgeschleudert, und bevor er nach hinten kippen konnte, hielt ich ihn an der Kleidung fest.
    Dann zog ich mich hoch.
    Genau im rechten Augenblick, in der Tür, durch die auch ich gekommen war, erschien Lady X.
    Schußbereit hielt sie ihre MPi. Und sie feuerte sofort, rücksichtslos.
    Die Garbe hätte mich nie verfehlt, nicht auf diese Entfernung, aber ich besaß noch einen Trumpf.
    Das war Dr. Easton.
    Als Lady X abdrückte, da schleuderte ich den Vampir vor, genau in die Schußrichtung hinein. Easton fing die Kugeln auf, die mir eigentlich zugedacht waren. Er wurde durchgeschüttelt, ich sah trotz der Dunkelheit Blut auf seinem Körper und hatte mich mit einem gewaltigen Sprung in relative Sicherheit gebracht, wobei ich mich überrollte und unter einem der festgeschraubten Tische liegenblieb.
    Die Schüsse waren natürlich gehört worden, und es geschah das, womit ich eigentlich schon lange gerechnet hatte. Etwa von der Flußmitte aus, wo zwei Boote der River Police lagen, wurde es hell. Zwei starke Scheinwerferstrahlen suchten sich ihren Weg über die Wasserfläche und nahmen sich das alte Ausflugsboot als Ziel.
    Auch Glas, ehemalige Restaurant trafen sie. Hier vereinigten sie sich sogar, und plötzlich stand Lady X wie auf dem Präsentierteller. Wenn ich jetzt schoß, konnte ich sie nicht verfehlen.
    Zwischen mir und ihr lag noch der Vampir. Obwohl aus zahlreichen Wunden blutend, lebte er noch. Er hatte sich sogar halb aufgerichtet, und ich sah rote Streifen über sein verzerrtes Gesicht laufen. Er wollte nicht aufgeben und war dabei, sich auf die Füße zu stemmen. So sah die Lage aus, als ich zum Gegenangriff übergehen wollte, um Lady X zu erschießen.
    Da halfen ihr meine Kollegen. Ein Scheinwerferstrahl wanderte im gleichen Augenblick, als ich schießen wollte. Durch dieses Herumzucken wurde ich geblendet, mußte die Augen schließen und verriß den Schuß.
    Er traf nicht die Scott, sondern Dr. Easton tödlich. Der Zufall hatte es so gewollt, und der Eichenbolzen war ihm in den Hals gefahren.
    Lady X verschwand.
    Als ich auf die Beine sprang, hörte ich das Röcheln des letzten Blutsaugers. Er kippte um, streckte sich ein letztes Mal und starb endgültig.
    Ich sprang auf. Lady X sollte nicht entkommen, das hatte ich mir vorgenommen. Die Druckluftwaffe steckte ich weg, zog die Beretta und verließ das ehemalige Restaurant.
    Ich hörte die Schritte der Untoten. Lady X lief um den Aufbau herum.
    Hoffentlich sah man mich von den Polizeibooten auch und schoß nicht aus Versehen.
    Meine Füße hämmerten auf die Planken. Wenn Lady X Nerven besaß, blieb sie stehen und schoß auf mich.
    Nein, sie wollte nur weg.
    Und sie sprang auch nicht über Bord oder auf den Steg, sondern verschwand über eine Leiter in den Bauch des Schiffes.
    Hatte sie noch einen letzten Trumpf? Suko fiel mir ein. Von meinem Freund und Kollegen hatte ich noch nichts gesehen, wobei fraglich war, ob er sich überhaupt auf dem Kahn befand.
    Ich konnte nicht an Bord stehenbleiben, sondern mußte ebenfalls in den Schiffsbauch.
    Wesentlich vorsichtiger als Lady X rutschte ich nach unten, wobei ich die gleißende Helligkeit zurückließ.
    Dämmer empfing mich, schon in Finsternis übergehend. Ich befand mich in einem langen, schmutzigen Gang. An der Decke baumelte eine Birne.
    Sie verbreitete ein trübes Licht, und ich sah auch, daß vom Gang her Türen abzweigten.
    Zwei mindestens.
    »Pamela Scott!« rief ich. »Komm raus aus deinem Versteck! Ich kriege dich doch!«
    Sie kam.
    Allerdings nur die Hand. Ein Arm drehte sich aus einer Türöffnung. Ich hörte ihr gellendes Lachen, und plötzlich flog etwas auf mich zu. Es tickte zu Boden, rollte weiter, und erst jetzt sah ich, um was es sich dabei handelte.
    Um eine Handgranate!
    Lady X hatte wirklich ihren allerletzten Trumpf ausgespielt. Der war tödlich.
    Vielleicht hätte ich noch schießen können, aber dann wäre noch mehr Zeit vergangen. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich umzudrehen, die Arme als Deckung über meinen Kopf zu stülpen und mich zu Boden zu werfen.
    Da explodierte das Höllenei.
    Mitten in das höhnische Gelächter der Lady X hinein. Es war
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