Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0206 - Das Vampirnest

0206 - Das Vampirnest

Titel: 0206 - Das Vampirnest
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
normalen menschlichen Daseins eine ausgezeichnete Schulung als Kämpferin bekommen. Sie beherrschte die Nahkampftechnik und wendete sie auch an, denn vergessen hatte sie nichts.
    Lady X ließ ihre Gegnerin kommen. Sie duckte sich sogar noch zusammen, und Mabel rechnete schon damit, einen Teilsieg errungen zu haben, als der weibliche Vampir explodierte. Er stieß plötzlich in die Höhe, tauchte wie ein drohender Schatten vor Mabel auf, und zwei Fäuste hämmerten von oben nach unten.
    Mabel wurde rechts und links auf der Schulter getroffen. Wie Hammerschläge wirkten diese Treffer, und sie schüttelten die Frau durch. Mabel verlor zwangsläufig die Übersicht, denn sie war keine geübte Kämpferin. Bevor sie sich zu einer Gegenwehr entschließen konnte, wurde sie von Lady X gepackt und in die Höhe gestemmt. Sie wunderte sich noch, woher die Untote die Kraft nahm, sie wie ein Leichtgewicht hochzubringen, als Lady X sie schon losließ.
    Mabel Jenkins krachte zwischen die Särge. Dumpf schlug sie mit Kopf und Armen auf das Holz, rutschte weiter und krachte mit dem Rücken gegen die Bordwand.
    Normalerweise wäre sie liegengeblieben, um sich zu erholen, doch hier ging es um ihr Leben. Wenn sie aufgab, hatte die dunkelhaarige Blutsaugerin gewonnen. Und solange noch ein Funken Leben in ihr steckte, wollte sie auch kämpfen.
    Mabel hob den linken Arm, ihre Hand faßte die obere Flüche des Sargdeckels, und auf ihm stemmte sich die Frau in die Höhe. Einige Stellen an ihrem Körper schmerzten, auch wenn sie sich nicht bewegte, doch Mabel biß die Zähne zusammen. Sie mußte das durchstehen, sie durfte einfach nicht aufgeben, obwohl sie sich selbst wunderte, daß sie die Kraft noch besaß.
    Über einen Sarg kletterte sie hinweg und stürzte Lady X entgegen. Die empfing ihre Gegnerin mit einem Konterschlag. Ihr machte es Spaß, einen Menschen erst kommen zu lassen und dann richtig zuzuschlagen.
    Mabel wehrte ab. Der Hieb traf nur ihre hochgerissenen Arme, allerdings drückte ihr der zweite die Luft aus den Lungen. In der Körpermitte hatte es sie erwischt.
    Mabel stöhnte. Dabei klappte sie zusammen und preßte beide Hände gegen die getroffene Stelle. Sie hörte das Lachen der Scott, dann wurde sie hochgerissen und quer über die Särge geschleudert. »Du verdammtes Biest!« fluchte Lady X in das Poltern hinein, das entstand, als Mabel Jenkins mit wirbelnden Armen und Beinen gegen die Totenkisten dröhnte.
    Der Kampf war natürlich nicht unbemerkt geblieben. Auch die anderen Vampire, die in den Särgen lagen, fühlten sich in ihrer Ruhe aufgeschreckt. Sie wollten sehen, was außerhalb ihrer makabren Ruhestätten geschah und drückten von innen gegen die Sargdeckel, die nicht verschlossen waren.
    Mabel schrie gellend!
    Bisher hatte sie den Anblick noch einigermaßen verkraften können, doch als jetzt die Deckel in die Höhe schwangen, bleiche Gesichter in den Spalten erschienen und Klauenhände sich um den Rand der Unterteile klammerten, war es mit ihrer Beherrschung vorbei.
    Die Vampire kamen.
    Auch Mabel, die halb auf einem Sarg lag, wurde hinuntergestoßen. Sie rutschte von der Totenkiste und blieb neben einer anderer liegen. Mrs. Forman, die Frau mit den rötlichen Haaren, erschien.
    Ihr Gesicht sah schaurig aus, wie eine schreckliche Clownsmaske, in der die Schminke verlaufen ist, aber da waren noch die beiden spitzen Zähne, die nicht zu einer Larve des Frohsinns gehörten.
    Sie gierten nach Blut.
    Bevor Lady X die blonde Mabel erreicht hatte, griff die andere Frau schon zu.
    Ihre Krallen verfingen sich in Mabels Kleidung. In den Fingern steckte eine unheimliche Kraft, der auch Mabel nichts mehr entgegenzusetzen hatte, einfach weil sie zu geschwächt war.
    »Ich will dich!« kreischte die Forman. »Ich will dich!«
    »Laß sie los!«
    Von der Tür her peitschte die Männerstimme. Wie ein rächender Geist war dort jemand aufgetaucht.
    Ein Mann ein Chinese.
    Suko war gekommen!
    ***
    In der rechten Hand hielt er die Beretta, in der linken die ausgefahrene Dämonenpeitsche. Die Schreie hatten ihn alarmiert. Suko hatte das Schiff erst nicht betreten wollen, weil John Sinclair nicht da war, dann jedoch merkte er, daß sich jemand in Lebensgefahr befand, und da hatte er nicht mehr warten können.
    Die Vampire gehorchten tatsächlich. Sie blieben in ihren offenen Särgen stehen oder hocken und starrten auf den Mann mit der Pistole und der seltsamen Peitsche.
    Lady X stand breitbeinig auf zwei Särgen und hatte sich mit dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher