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0206 - Das Vampirnest

0206 - Das Vampirnest

Titel: 0206 - Das Vampirnest
Autoren: Jason Dark
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Rücken gegen die Wand gedrückt. Sie schien zu einer Statue geworden zu sein, doch in ihrem Innern tobte der Haß. Nein, sie war nicht ausgeschaltet. Allerdings hatte sie auch Furcht vor den Silberkugeln.
    Wenn der Chinese schoß, war sie geliefert.
    Zum Glück wies die Mündung nicht auf sie, sondern auf Mrs. Forman, die Mabel Jenkins festhielt.
    Die Frau mit ihrer zerlaufenen Schminke im Gesicht hielt Mabel wie eine Puppe. Die blondhaarige Sprechstundenhilfe wagte nicht, sich zu rühren.
    Sie schien zu einem Eisblock geworden zu sein, aber die andere dachte auch nicht daran, ihre Beute loszulassen.
    Suko wiederholte seine Aufforderung.
    »Nein!« schrie die Bestie. Sie fühlte sich so sicher, daß sie zubeißen wollte.
    Mabel reagierte nicht, dafür Suko.
    Er feuerte.
    Der etwas hell klingende, peitschende Klang wurde zur Todesmelodie für den weiblichen Vampir. Zudem stand sie ziemlich günstig, auch in Nähe der Lampe, und das geweihte Silbergeschoß trieb sie zurück, als es ihre Brust traf.
    Sie ließ Mabel los und jaulte auf.
    Die anderen Vampire hatten gesehen, was mit ihrer Artgenossin geschehen war. Im Gegensatz zu Lady X, die ihre Chancen genau einzuschätzen wußte und sich im Moment zurückhielt, wollten sie es wissen. Allen voran die zweite Frau, die Mrs. Forman als ihre Freundin angesehen hatte.
    Sie nahm Rache.
    Suko ließ sie zwei Schritte weit kommen, dann schoß er gezielt. Wieder ein Treffer.
    Das Geschoß drang genau in die linke Brustseite, wo bei einem Menschen das Herz schlägt.
    Die untote Frau riß die Arme hoch und stieß einen klagenden Laut aus.
    Dann fiel sie zur Seite und brach über einem Sarg zusammen.
    »Und jetzt zu dir!« sagte Suko, wobei er sich drehte und die Mündung seiner Waffe auf Lady X zeigte. »Lange genug hast du Ärger bereitet. Jetzt ist es aus.«
    »Willst du mich töten?«
    »Ja.«
    Da passierte es. Suko hatte unbewußt einen Fehler gemacht. Er hätte den Kahn erst noch durchsuchen sollen. So hatte er Vampiro-del-mar nicht gesehen. Der Supervampir jedoch hatte Suko gehört und auch die Schüsse vernommen.
    Er schlich sich an. Es war schon ein Phänomen, daß er sich bewegen konnte, ohne einen Laut zu verursachen, und dies auf den knarrenden Schiffsplanken.
    Suko sah und hörte ihn nicht.
    Er bekam nur die Wirkung zu spüren.
    Als Waffen besaß Vampiro-del-mar seine langen Zähne und seine Arme.
    Die Zähne konnte er nicht einsetzen, es hätte zuviel Zeit gekostet, und Suko wäre doch zum Schuß gekommen.
    Bei den Fäusten nicht.
    Mit beiden schlug er zu, nachdem er sie ineinander gelegt hatte.
    Suko bekam den Hieb in den Nacken. Er hatte nicht einmal den Luftzug bemerkt, als die Fäuste nach unten flogen, nur der reißende Schmerz raste in seinen Schädel und brachte dort alles zur Explosion. Suko sah Sterne wie selten, seine Arme sanken nach unten. Er dachte nicht mehr an seine Dämonenpeitsche und vergaß auch die Beretta, die Welt ging einfach unter.
    Lady X richtete sich auf. Bei allen schwarzen Vampirseelen, da hatten sie noch einmal Glück gehabt. Dieser Chinese hätte geschossen und mit den geweihten Silberkugeln aufgeräumt. Jetzt lag er vor ihnen, zu ihren Füßen.
    Die Scott bückte sich. Für Mabel hatte sie keinen Blick mehr. Statt dessen winkte sie Dr. Easton zu. »Komm! Wir müssen ihn in einen Sarg schaffen.«
    »Aber warum? Er soll doch auch…«
    »Nein!« kreischte Lady X. »Nicht sofort. Glaubst du denn, er wäre allein gekommen. Wir suchen jetzt das Schiff ab. Irgendwo wird auch sein Busenfreund Sinclair stecken.«
    Easton lachte. »Der ist doch längst…«
    »Sinclair ist nicht längst«, erwiderte Lady X. »Er hat es geschafft, glaub mir.« Da hob Easton die Schultern.
    Sie hievten Suko in einen Sarg, drückten ihn hinein und legten den Deckel darauf.
    »Kommt mit«, sagte Lady X zu den anderen. »Wir durchsuchen das verdammte Schiff.« Dabei schaute sie Vampiro-del-mar fragend an. Der schüttelte nur den Kopf.
    »Warum du nicht?« flüsterte die Scott.
    »Weil ich hier unten bleibe und auf unsere beiden Freunde achtgebe.«
    Die schwarzhaarige Vampirin nahm ihre Maschinenpistole auf und verzog das Gesicht. »Du willst nur an das Blut der beiden.«
    »Vielleicht…«
    Da machte Lady X kehrt und ging mit den anderen. Sie konnte nichts sagen, denn Vampiro-del-mar hatte ihr schließlich das Leben gerettet.
    Sie hoffte nur, daß der Chinese nicht allein gekommen war und Sinclair ebenfalls in die Falle lief…
    ***
    Mir war es tatsächlich unter
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