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0205 - Der Tiefsee-Schrecken

0205 - Der Tiefsee-Schrecken

Titel: 0205 - Der Tiefsee-Schrecken
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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verschwunden war, vermochte die Meeghs nicht aufzuhalten. Sie waren da und stürzten der Erdatmosphäre mit atemberaubender Geschwindigkeit entgegen.
    Kalt funkelte der Mond und jagte ihnen sein bleiches Licht nach, das die Meeghs nie zu erreichen vermochte, denn sie waren zu schnell…
    ***
    Sie glaubte, sterben zu müssen.
    Feuer brannte in ihren Adern, in ihren Nervensystemen, in ihrem Knochengerüst. Der Schmerz überschritt die Schwelle des Wahrnehmbaren und machte aus ihrem Körper ein zuckendes Bündel, das um sich schlagend und wirbelnd durch das Nichts fiel.
    Sie vermochte nichts mehr zu erkennen. Nur noch der Aberwitz einer unfaßbar grell leuchtenden Schwärze stand wie eingebrannt vor ihren Augen und wollte sie aus seinem verheerenden Griff nicht mehr entlassen. Die Krallen des Bösen hatten sich in ihren Leib geschlagen und wühlten in ihrer Seele.
    Sie schrie.
    So wollte sie nicht sterben!
    Denn dies war nicht der Tod, der der Druiden harrte, nicht der Übergang in eine andere, vielleicht herrlichere Welt. Dies war der Abgrund, der sie zu sich herabzog. Das grenzenlose Nichts und der Atem der Hölle, der sie einhüllen wollte.
    Sie schrie.
    Wollte der Schmerz denn gar nicht nachlassen? Der Schmerz, der in ihr fraß seit jenem verhängnisvollen Augenblick, in dem sie an Bord des Spiders springen wollte?
    Sie hatte die Meeghs unterschätzt. Jetzt wußte sie es, aber ihr Wissen nützte ihr nichts mehr. Half ihr nicht mehr weiter, denn der Schattenschirm hatte zugeschlagen.
    Abwehr und Angriff in einem! Sara Moon fühlte, wie etwas von der unheimlichen Energie in sie übergeflossen war, als der Schirm sie zurückschleuderte, einfach abprallen ließ. Und diese schwarze Energie versuchte nun, ihren Körper zu zersetzen wie Säure, die Stein schmelzen läßt. Und alles in ihr kämpfte gegen diese furchtbare, zerstörerische Kraft an, und doch wußte sie, daß sie verlieren mußte.
    Sie trieb durch das All, ohne die Richtung zu kennen. All ihre verbliebene Kraft mobilisierte sie, und es war doch nicht genug.
    Sie schrie.
    Und ihr Schrei hallte durch die Unendlichkeit und kehrte als Echo zurück, doch in dieses Echo mischte sich etwas anderes.
    Kraft floß ihr zu, und im ersten Moment glaubte sie, es sei die Kraft Merlins. Doch sie kam aus anderem Geist und strömte in sie. Gierig griff sie danach, wie eine Ertrinkende, und schlang diese Kraft in sich hinein.
    Und da wußte sie, daß es noch eine Chance gab. Daß sie leben würde -vielleicht!
    Und sie konzentrierte sich auf den zeitlosen Sprung dorthin, wo ihr vielleicht geholfen werden konnte.
    Im Sprung schwand ihr das Bewußtsein…
    ***
    Kaum war Zamorra zu der bedrückenden Erkenntnis gekommen, daß er nicht helfen konnte, wurde alles anders.
    Die Frau mit dem gilbemen Haar half sich selbst!
    Jäh packte sie zu, griff nach dem, das helfend sich ihr entgegenstreckte. Zerrte an Kräften, die Zamorra entsprangen und die das Amulett verstärkte. Eine leuchtende Aura umgab den Parapsychologen und ließ das nackte Mädchen im Sessel neben ihm erschauern.
    Doch Zamorra erschauerte nicht. Eine tiefe Beruhigung erfaßte ihn, wissend, daß die Kräfte, die ihm entrissen wurden, halfen, eine verlorene Seele zu retten, ein fast verloschenes Leben.
    Etwas geschah weit draußen in den Sternenräumen zwischen den Planeten. Etwas lebte wieder auf, benutzte die Kräfte dankbar, die ihm zuflossen - und wechselte seinen Standort.
    Von einem Moment zum anderen war es fort. In Sicherheit. Vielleicht gerettet, dem Leben wiedergegeben.
    Tief atmete Zamorra durch und sank selbst in tiefen, traumlosen Schlaf. Er spürte nicht mehr, wie das Amulett seinen kraftlos werdenden Fingern entglitt, wie Nicole sich bestürzt über ihn beugte. Fühlte nicht mehr, wie die Ruhe auch auf sie Übergriff, ihren aufgeregten Geist besänftigte.
    Im Château Montagne trat Stille ein. Die Stille des Friedens.
    ***
    Merlin zögerte keine Sekunde. Er, den die Römer einst Ambrosius genannt hatten, griff ein. Vor ihm tauchte aus dem Nichts ein stiller Körper auf, in dem die schwarze Pest fremder Energien fraß. Der Zauberer von Avalon handelte sofort.
    Ohnmächtig lag Sara Moon in seinen Armen, nicht mehr fähig, die böse Kraft aus sich selbst abzuwehren. Noch während Merlin zuschlug, fühlte er, wie Sara Moon zu schwinden drohte.
    Doch sie schwand nicht.
    Denn Merlin tat den entscheidenden Schritt vorwärts, und der zeitlose Sprung brachte ihn in einen Teil der unsichtbaren Burg Caermardhin auf den
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