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0204 - Das Drung

Titel: 0204 - Das Drung
Autoren: Unbekannt
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Seite zu schleudern. Bevor der Leutnant die Strahlwaffe in Anschlag bringen konnte, hatte Tolot sie ihm aus der Hand geschlagen.
    Der dunkelhaarige, stämmige junge Terraner riß den Thermostrahler aus seinem Futteral. In seinen Augen stand der Wahnsinn. Mit Leichtigkeit entwaffnete ihn Tolot ein zweites Mal.
    Seine für Gefahr geschärften Sinne ließen ihn ahnen, daß er hinter seinem Rücken bedroht wurde.
    Oberst Cart Rudo, Kommandant des Flaggschiffes des Solaren Imperiums, griff ihn an!
    Das Drung begann seine Macht jetzt voll auszuspielen. Es wollte seinem gefährlichsten Gegner beweisen, daß es stärker war als er.
    Ich kann doch nicht alle leitenden Offiziere der Zentrale zu Boden schlagen, dachte Tolot. Wieder schaffte er sich mit allen vier Armen Luft, setzte dann zum Sprung an und landete dicht vor dem Schott der Zentrale.
    Es sprang auf. Ein zweiter Satz brachte Tolot weit aufs Hauptdeck hinaus.
    Von ihnen heraus griff der Schmarotzer ihn an. Er dachte wütend: „Noch ein Versuch, Drung, und ich vernichte dich wieder!"
    Im gleichen Moment war er wieder schmerzfrei.
    Er vergeudete keine Minute. Über einen Nebenschacht fuhr er hinauf zum Gazellenhangar. Auf halbem Weg geriet er in Strahlfeuer. Er wurde nur deswegen nicht getroffen, weil alle seine Angreifer sich in einer anomalen körperlichen wie geistigen Verfassung befanden. Sie schossen auf ihn, ohne zu zielen.
    Er wechselte wieder seine Struktur. An das jämmerliche Schreien des heimtückischen Parasiten hatte er sich schon gewöhnt. Ohne weitere Zwischenfälle erreichte er das Deck, das zum Gazellenhangar führte. Als er im Antigravschacht auf der Höhe des Decks war, nahm er erneut seine ursprüngliche Form an.
    Er ließ sich auf alle viere nieder und raste den breiten Gang entlang Drei Männer, die sich ihm in den Weg stellen wollten, wirbelte er zur Seite. Am großen Schott zum Hangar mußte er warten. Es dauerte Sekunden bis es sich öffnete.
    Nur seiner schnellen Beweglichkeit hatte er es zu verdanken, von dem konzentrierten Strahlfeuer, das ihm entgegenschlug, nicht verletzt zu werden. Die im Hangar Wache haltende Besatzung war vom Drung ebenso verhetzt worden wie jene Männer, die ihm auf dem Weg hierhin den Garaus machen wollten.
    Er wußte, daß sein Schmarotzer durch Direktschaltung an sein Hauptnervensystem über seine Augen alles sah. Doch wie schon so oft in seinem bewegten Leben vertraute er auf seine Schnelligkeit und sein hervorragendes Reaktionsvermögen.
    Viermal mußte er scharf vorgehen. Als er den vierten Mann kampfunfähig machte, entdeckte er an dessen Waffengürtel einen Hypnostrahler. Die Waffe wirkte in seinen Händen wie ein Spielzeug. Aber der Strahler nahm ihm dann die Arbeit ab, sich mit den beiden letzten Männern im Hangar herumschlagen zu müssen.
    Auch die übrigen vier erhielten eine ziemlich starke Strahldosis, die sie für einige Stunden außer Gefahr setzte.
    Die Behandlung hatte dazu den Vorteil, daß sie von den Qualen, die vom Drung in ihnen entfesselt worden waren, nichts mehr spürten.
    Er hatte sie aufs Deck zu schaffen, bevor er daran denken konnte, mit einer Gazelle von der CREST II zu fliehen. Wieder trat sein erbeuteter Hypnostrahler in Tätigkeit, als das große Schott meterweit geöffnet war. Dann waren auch die Männer die ihn aus dem Hangar holen wollten, außer Gefecht gesetzt. Sie lagen auf dem Deck, als ob sie gemütlich schliefen.
    Als das Schott sich wieder knallend schloß, war er allein in dem großen Raum. Acht Gazellen standen hier startbereit. Er ging auf diejenige zu, die der Außenschleuse am nächsten stand.
    Unterwegs entfaltete er aus dem Ringkragen seiner dunkelgrünen Kampfkombination den foliendünnen durchsichtigen Raumhelm. Er bestieg die Gazelle, ließ deren Triebwerke warmlaufen, verließ sie wieder und trat an das riesige Außenschott.
    Als an der Steuerkontrolle zum Schott das Rotlicht aufflackerte, befand er sich schon wieder in der Gazelle. Die aus dem Hangar in den Raum explosionsartig entweichende Luft konnte ihm nichts mehr anhaben; daß die Schutzschirme um das Flaggschiff noch standen, war belanglos. Sie wurden vom geöffneten Schott her gesteuert und brachen für wenige Sekunden zusammen, wenn die Gazelle im Anflug auf sie war.
    Icho Tolot startete.
    Es enttäuschte das abenteuerlustige Wesen, daß sich das Drung in seinem Innern nicht mehr meldete und auch keinen Versuch mehr machte ihn an der Flucht von der CREST II zu hindern.
    Mit unerhörter Beschleunigung
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