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0203a - Wir standen auf der Abschußliste

0203a - Wir standen auf der Abschußliste

Titel: 0203a - Wir standen auf der Abschußliste
Autoren: Wir standen auf der Abschußliste
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Drohbriefe mit dem springenden Panther als Unterschrift.
    Als ich die rechte Tür des Schreibtisches mit dem passenden Schlüsse] geöffnet hatte, sah ich, daß die Hausbar hier untergebracht war Hier und auch in den anderen Fächern konnten wir nicht einen Fetzen Papier oder sonstwas finden, was uns einen Fingerzeig hätte geben können.
    »Nimm schon mal das Schlafzimmer genau unter die Lupe, Phil. Vielleicht können wir doch noch was finden, bevor die Mordkommission kommt.«
    Ich selbst machte in dem großen Wohnraum weiter, nachdem Phil verschwunden war. Aber was ich auch untersuchte, zu finden war nichts Aber auch rein gar nichts. Es schien ganz die Wohnung eines ehrenwerten Bürgers zu sein. Was mich allerdings stutzig machte war, daß auch nicht ein Fetzen Papier oder Briefe zu finden waren. Aber bevor ich dafür eine Erklärung gefunden hatte, läutete es, und ich ging an die Tür.
    ***
    Ich begrüßte Leutnant Keary, wir hatten schon des öfteren zusammengearbeitet. Hinter ihm standen seine Leute, bepackt mit all den Geräten, die man bei der ersten Untersuchung braucht.
    »Haben Sie Arbeit für uns?« fragte mich Keary und steckte sich eine schmale Zigarillo an.
    Ich ging voran in das große Wohnzimmer, Keary folgte mir mit seinen Leuten. Dann lief die übliche Untersuchung ab Der Arzt kümmerte sich zuerst um das Opfer, während der Fotograf seine Apparate aufstellte. Dazwischen liefen noch zwei Mann herum, die die Spuren sicherten.
    Nachdem der Doc die erste Untersuchung vorgenommen hatte, winkte er dem Fotografen, und er schoß eine Aufnahme Keary fragte:
    »Haben Sie schon etwas gefunden, Cotton?«
    »Nein, Keary Leider nicht.«
    Ich wollte mich drinnen nicht weiter als Zuschauer betätigen und ging ins Schlafzimmer zu Phil.
    »Sieht fast so aus, als wäre der Fall für uns erledigt Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß O’Brian der Kopf der Panther-Bande war, aber sieht so aus. Jetzt, wo er ermordet wurde, hängen wir ganz in der Luft.«
    Statt einer Antwort kramte Phil weiter in dem großen Kleiderschrank herum und untersuchte die Anzüge, die dort hingen. Er fuhr mit seiner Hand in sämtliche Taschen und nahm sich auch die Krawatten vor, die an einer Tür baumelten.
    »Laß, Phil! Es dürfte ziemlich zwecklos sein, was du da machst«, sagte ich, und es klang wohl recht mutlos, denn ich wußte wirklich nicht, wie es nun weitergehen sollte.
    Aber er wirkte wie eine Tante, die auf Besuch kommt und den Kindern eine Überraschung mitgebracht hat. Er reichte mir wortlos ein kleines, zusammengeknülltes Stück Papier.
    Während ich es vorsichtig entfaltete und glattstrich, klärte er mich auf:
    »Das steckte da in der Tasche des Hausmantels, der über dem Sessel liegt.«
    Das Papier war ein halber Briefbogen, ziemlich schweres Büttenpapier, und doch trug es keinen gedruckten Kopf. Ich las:
    »Harry, Deine Extratouren gefallen mir gar nicht. Es wäre gut, wenn wir uns mal darüber unterhielten. Mittwoch werde ich abends im Klub sein und erwarte Dich. Solltest du auch dazu nicht aufgelegt sein, müßte ich Jimmy mal wieder was zu tun geben. Daß er mit einer Waffe besser umgehen kann als Du, wirst du ja wissen. Vergiß auch nicht, die letzten Einnahmen mitzubringen.«
    Als Unterschrift entzifferte ich die Initialen J R., die mir zwar nicht viel sagten, wohl aber O’Brian einiges bedeutet haben mußten.
    ***
    Phil guckte mich an, als habe er den Fall bereits gelöst und könne nun mit Fug und Recht erwarten, daß man ihn lobt.
    »Prima, mein Lieber«, gratulierte ich, »jetzt sieht die Geschichte schon anders aus. Hast du vielleicht noch was in der Hinterhand?«
    Phil zog mich zu dem Schrank und öffnete eine Tür, die bis jetzt geschlossen gewesen war. Es waren mehrere Fächer da, und im untersten lagen ein paar Decksschuhe und auch eine Art Borddreß, wie sie beim Segeln oder Angeln getragen werden.
    »Dürfte wohl irgendein Jachtklub mit dem Brief gemeint sein«, folgerte Phil. »Bloß ’ne Mitgliedskarte hat er nicht bei den Sachen, auch nicht hier bei dem anderen Kram.«
    »Sonst hast du nichts gefunden?« fragte ich noch mal.
    »Nichts, Jerry. Und der Zettel da ist wohl nur durch einen Zufall in der Tasche des Hausmantels geblieben. O’Brian hat ihn wahrscheinlich vergessen, oder er hat das Ding nicht mehr angezogen, bis Jimmy zu Besuch gekommen ist.«
    Ich steckte den zerknüllten Zettel in die Tasche und meinte: »Keary sollten wir darüber unterrichten. Wir wollen mal sehen, ob er und seine
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