Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0203a - Wir standen auf der Abschußliste

0203a - Wir standen auf der Abschußliste

Titel: 0203a - Wir standen auf der Abschußliste
Autoren: Wir standen auf der Abschußliste
Vom Netzwerk:
weiter in die Höhe Jetzt konnte uns O’Brian nicht mehr entkommen, selbst wenn er zufällig in diesem Augenblick seine Wohnung verließ.
    Ich traf mich mit Phil vor O’Brians Wohnungstür. Ich nahm meine Dienstwaffe aus der Halfter und steckte sie entsichert in die äußere Jackentasche. Die Hand ließ ich gleich mit drin, denn unter Umständen mußten wir blitzschnell handeln. Auch Phil machte sich startklar. Als er kurz nickte, drückte ich auf den Klingelknopf und hörte drinnen ein gedämpftes Summen. Das war aber auch alles, denn weiter rührte sich nichts. Nach einer kleinen Weile drückte ich erneut auf den Summer und trat wieder neben den Türahmen zurück.
    Dabei verrutschte die Fußmatte und mit einem Schnappgeräusch sprang die Tür auf. Wir hatten vorher nicht bemerkt, daß die Tür nicht richtig zugezogen und das Schloß nicht ganz eingeschnappt gewesen war.
    Ich gab der Tür einen Stoß, daß sie ganz aufschwang. In dei Diele war niemand, und ich sprang durch die Tür und schwang mich direkt nach rechts herum Phil kam sofort hinter mir her, wobei er sich allerdings links hielt.
    Die Diele war tatsächlich leer. Ich verhielt einen Augenblick mit angehaltenem Atem, konnte aber kein Geräusch ausmachen: Und doch war es höchst unwahrscheinlich, daß O’Brian nicht in der Wohnung war.
    Mit den Lippen formte ich das Wort »Deckung«,. Phil nickte zum Zeichen, daß er mich verstanden hatte. Ich nahm an, der Wohnraum sei rechts von mir, denn die Tür war etwas breiter als die anderen. Den Raum wollte ich mir zuerst vornehmen. Ich schlich leise an die Tür und versuchte, möglichst geräuschlos die Klinke herunterzudrücken. Dabei stand ich hinten dem Türpfosten in Deckung, so daß mich ein Schuß aus diesem Zimmer verfehlen mußte.
    Es dauerte einige bange Augenblicke, bis die Klinke unten war. Dann ließ ich sie blitzschnell los und stieß dabei die Tür auf, daß sie bis zur Wand aufschwang.
    Alles blieb still, und die Stille wirkte unnatürlich. Aber dann hatte ich einen Überblick über das Zimmer, wenigstens über den größten Teil, und da sah ich auch, warum es so totenstill war.
    An der rechten Seitenwand war neben einem zur Seite geschobenem Bild ein geöffneter Tresor zu sehen, und genau darunter lag der Körper eines Mannes in einer seltsam unnatürlichen Lage.
    Und von meinem Platz aus konnte ich, deutlich den Griff eines Messers sehen, das zwischen seinen Schulterblättern stak.
    ***
    Ich sprang sofort auf die Gestalt zu. Niemand sonst war im Zimmer Phil durchsuchte die anderen Räume. Der Tote mußte nach meiner Schätzung vor über einer Stunde ermordet worden sein.
    An seinem Gesicht erkannte ich ihn. Es war O’Brian, Ich stand auf und ging zum Telefon, das auf dem Schreibtisch stand Bevor ich die Nummer der Mordkommision wählen konnte, kam Phil zurück und berichtete:
    »Alles leer, Jerry, auch keine auffällig verdächtigen Sachen zu sehen.«
    Während er die Leiche untersuchte, ohne ihre Lage zu verändern, wählte ich die Nummer unserer Mordkommission und gab die Details durch. Als ich auflegte, winkte Phil mich ran:
    »Fällt dir nichts an dem Messer auf, Jerry?«
    Ich konnte nichts Besonderes daran entdecken, höchstens, daß es offenbar ein sehr wertvoller Dolch war. Der Griff war prachtvoll eingelegt und hatte die gleichen Muster wie die Garnitur, die auf dem Schreibtisch stand.
    »O’Brian hat den Dolch wahrscheinlich als dekorativen Brieföffner benutzt, er paßt genau zu den anderen Sachen auf dem Schreibtisch«, meinte ich.
    »Das meine ich nicht, Jerry Schau dir doch mal die Stellung des Griffes an.«
    Und da merkte ich es auch: »O’Brian müßte von einem Linkshänder erstochen worden sein. Der Stich muß von rechts unten nach links oben geführt worden sein Wenn der Mörder mit der rechten Hand gearbeitet hätte, hätte er den Dolch hochziehen müssen.«
    Ich stieg über den Toten und warf einen Blick in den Tresor, dessen Tür weit aufstand. Der Tresor war vollständig leer Dann zog ich den Schlüsselbund ab, der am Tresorschloß steckte und ging zurück zum Schreibtisch Dessen mittlere Schublade war nicht zugeschlossen, aber ebenso leer wie der Tresor Lediglich ein paar Büroklammern rutschten mir entgegen und ein Bleistift, dessen Spitze aogebrochen war Ich steckte ihn trotzdem in einen Briefumschlag Später wollte ich ihn im Labor untersuchen lassen, denn am rückseitigen Ende sah ich, daß es ein roter Stift war, und die Farbe erinnerte mich lebhaft an die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher