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0203a - Wir standen auf der Abschußliste

0203a - Wir standen auf der Abschußliste

Titel: 0203a - Wir standen auf der Abschußliste
Autoren: Wir standen auf der Abschußliste
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auf dem Fahrersitz lag. Gerade als er sich aufrichtete, um es zu entfalten und zu lesen, hört er ein plötzliches Geräusch hinter sich und fuhr herum.
    Daher traf ihn der wuchtige Schlag nur auf die linke Schulter, und Morris ging sofort in Abwehrstellung und versuchte, seinen Gegner mit der Faust anzugehen. An die Möglichkeit, seine Dienstwaffe zu ziehen, dachte er gar nicht, er stürzte sich einfach nach vorne.
    Als man ihn zwei Stunden später fand, weil er sich nach Dienstschluß nicht im Revier zurückgemeldet hatte, lebte er noch, obwohl er eine Menge Blut verloren hatte. Eine Kugel hatte seinen Oberschenkel durchschlagen, und eine zweite war in die rechte Schulter eingedrungen. Seine rechte Hand hielt einen Fetzen Papier umkrallt, und erst im Polizeikrankenhaus gelang es, die Hand zu öffnen Der Zettel trug deutlich den Stempelabdruck eines Panthers, der zum Sprung ansetzt.
    ***
    Obwohl Phil und ich am nächsten Morgen sehr zeitig im Büro waren, lagen die Akten der Stadtpolizei über die Panther-Bande doch schon auf unserem Schreibtisch. Es war aber leider nur ein ziemlich schmales Paket, und viel konnte man damit nicht anfangen, denn es enthielt fast nur Vermutungen Wir waren noch beim Durchblättern, als unser Chef sich zu uns bemühte.
    »Ziemlich dünn das Material, nicht? Aber wenn’s mehr wäre, käme die Stadtpolizei schon alleine zurecht. Im übrigen lasse ich Ihnen freie Hand, wie Sie die Sache anpacken. Nur bitte ich mir nochmals Vorsicht aus, denn diese Nacht wurde wieder ein Polizist angeschossen. Er heißt Morris und liegt im Polizeihospital in Bronx. Vielleicht kann der Mann euch weiterhelfen. Ich denke, daß Sie gegen Mittag zu ihm können.«
    Damit ließ er uns wieder allein.
    Phil stöhnte. »Damit soll man nun was anfangen können. Außerdem scheinen die Gangster wirklich schnell die Hand am Abzug haben.«
    »Das ist immerhin der zweite Polizeibeamte, der von ihnen angeschossen wurde. Von dem ersten Fall schien der Chef gewußt zu haben, deshalb hat er uns auch gestern so eindringlich gewarnt. Na, dann werden wir uns eben mal ein Reservemagazin mehr mitnehmen.«
    »Gut, Jerry. Aber wo willst du bei dem Auftrag anfangen?« fragte Phil ziemlich ratlos. Eine vernünftige Marschroute konnte ich ihm auch nicht vorschlagen.
    »Fassen wir doch mal hier die Berichte zusammen«, riet ich und nahm den schmalen Aktendeckel wieder auf »Im Bezirk des 22. bis 28. Polizeireviers ist bekannt, daß die Geschäftsleute dort laufend erpreßt werden. Anzeigen sind bis jetzt von den Opfern noch nicht eingegangen, wenigstens keine, mit denen man etwas anfangen kann.«
    »Meinst du nicht, wir könnten an Hand der anonymen Anzeigen etwas ’rausbekommen, Jerry?«
    Ich sah mir die Dinger noch mal genau an. »Ziemlich aussichtslos. Wenn wir uns daran halten, müssen wir ’nen Haufen Zeit aufwenden, wobei der Erfolg nicht gerade gute Aussichten hat. Einzig wertvoll sind die Briefe nur dadurch, daß sie alle ausschließlich von eine- Bande sprechen, und zwar vom S ,Schwarzen Panther'. Und dieser Panther ist in letzter Zeit ziemlich offensiv geworden.«
    »Meinst du die Geschichte mit dem angeschossenen Polizisten, Jerry?«
    »Nicht nur das. Vergiß nicht, Phil, daß auch ein Geschäftsmann verletzt worden ist, der wahrscheinlich nicht zahlen wollte. Aber schau dir doch mal an, wann die anonymen Anzeigen eingegangen sind.«
    Phil nahm sich das Päckchen vor und gab mir dann recht: »Stimmt, Jerry, die stammen alle aus den letzten drei Wochen.«
    »Und außerdem stammen sie alle aus derselben Gegend, und in der Gegend werden wir uns jetzt mal die Geschäftsleute näher ansehen.«
    ***
    Von 8 Uhr bis gegen Mittag besuchten wir einige Geschäfte, zeigten unsere Dienstausweise und sagten unsere Sprüchlein auf Aber kein einziger von all den Leuten machte den Mund auf.
    Erst als wir den Zettel, den wir am Abend vorher in dem Porzellangeschäft bekommen hatten, vorzeigten, kam ein bißchen Leben in die Unterhaltungen. Denn sobald wir den springenden Panther mit der blutroten Warnung sehen ließen, reagierten die Leute sofort, je nach Temperament, verschieden. Erbleichen bis in die Haarwurzeln war das mindeste, was wir jedesmal feststellten. Sogar der aalglatte Direktor des »TOP«-Warenhauses fing zu stottern an wie ein ertappter Sünder, obwohl er uns vorher einen langen Vortrag über die Sinnlosigkeit unseres Besuches gehalten hatte. Als er uns verabschiedete, standen kleine Schweißtröpfchen auf seiner Stirn, was
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