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0203 - Um Mitternacht am Galgenberg

0203 - Um Mitternacht am Galgenberg

Titel: 0203 - Um Mitternacht am Galgenberg
Autoren: Jason Dark
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Wenn Suko das bewusste Wort rief, wurde für genau fünf Sekunden die Zeit angehalten. Keiner - er ausgeschlossen - konnte sich dann noch bewegen. Freund und Feind erstarrten für genau fünf Sekunden zu Statuen.
    Allerdings hatte die Sache einen Haken. Suko durfte in diesen fünf Sekunden keinen Gegner töten, nur ausschalten, aber nicht umbringen, denn Buddha war ein weiser Mann gewesen, der das Töten ebenso gehasst hatte wie Kriege.
    Eigentlich befand sich der Chinese viel zu weit entfernt, um in fünf Sekunden alles erledigen zu können. Er versuchte es trotzdem und rief das Wort »Topar«!
    Jetzt stand die Zeit still.
    Aber auch John Sinclair und Bill Conolly konnten sich nicht mehr bewegen, all die Lebewesen, die sich in Rufweite befanden. Nur Suko rannte.
    Und wie. Seine Beine schienen den Boden kaum zu berühren, so schnell war er. In der rechten Hand hielt er die Dämonenpeitsche und…
    Fast wäre er mitten im Lauf stehen geblieben. Der Stab hatte zwar seine Magie entfaltet, doch sie traf nur Sukos Freunde John Sinclair und Bill Conolly. Die Monstren bewegten sich nach wie vor, an ihnen war die Magie des Religionsgründers Buddha abgeprallt. Und die Chance, das Mädchen zu retten, schmolz dahin.
    Und doch versuchte Suko es. Er jagte weiter und sah nicht nur die Diener des Götzen Izzi, sondern auch zwei Schlammwesen, wie sie aus der Erde krochen. Sie sprengten sie auf wie eine Schale und streckten ihre langen, gierigen, pechschwarzen Körper mit den glühenden Augen hervor.
    Suko erinnerte sich noch sehr gut an die Wesen. Damals hatte Kara gegen sie gekämpft, als sie plötzlich inmitten einer Pressekonferenz erschienen waren, die die beiden Totenpriester gaben.
    Jetzt war Suko auch entdeckt worden. Erste Schreie gellten auf. Die Wesen mit den Wurmköpfen flogen herum und rissen ihre Gewehre hoch.
    Suko riskierte alles. Er vertraute auf das schlechte Büchsenlicht, rannte noch ein paar Schritte, sah das Blitzen des Mündungsfeuers, hörte das Pfeifen der Kugeln, spürte einen Schlag an der Hüfte, vernahm die wuchtigen Einschläge auf dem Boden und wagte aus vollem Lauf einen gewaltigen Hechtsprung auf das Wesen mit dem Kind zu.
    Da waren die fünf Sekunden um.
    Suko befand sich noch in der Luft. Er hatte beide Arme ausgestreckt, den rechten mit der Peitsche wollte er gebrauchen, und er hämmerte die drei Riemen in den Rücken des Monstrums, als dieses dabei war, die kleine Colette hoch zu hieven, um ihren Kopf in die Schlinge zu legen.
    Das Monster fiel nach vorn und krachte gegen den hochkant stehenden Balken des Galgengerüsts.
    Es hatte Colette verloren. Das Mädchen lag am Boden und schrie.
    Suko rollte sich mehrmals um die eigene Achse, denn plötzlich hieben Kugeln dorthin, wo er soeben noch gelegen hatte.
    »Bewege dich nicht!« schrie er der Kleinen zu, sprang auf und hetzte im Zickzack den beiden Schlammwesen entgegen, die sich immer weiter vorschoben, um einen Toten in ihr finsteres Reich zu ziehen…
    ***
    Die fünf Sekunden waren um. Wir konnten uns wieder bewegen. Ich hatte mich in einer halb hohen, fast knienden Stellung befunden. Aus ihr heraus jagte ich auch weiter.
    Schüsse krachten.
    Unwillkürlich zog ich meinen Kopf ein, bis ich merkte, dass die Kugeln nicht mir, sondern Suko galten, der sich zum Glück bewegte und nicht verletzt zu sein schien.
    Einen hatte Suko erwischt. Er lag neben dem Galgengerüst und verging. Ich sah auch das Mädchen und vier weitere Wesen, die uns gegenüber standen und mit ihren verdammten Gewehren bewaffnet waren.
    Bill erschien links von mir. Kampfbereit hielt er Desteros Schwert. Er schlich auf einen Wurmköpfigen zu, der ihm den Rücken zuwandte. Ich glaubte, das Fauchen zu hören, als die Klinge die Luft durchschnitt und den Kopf des Wesens vom Rumpf trennte.
    Nur noch drei!
    Suko sah ich auf zwei aus dem Boden quellende Schlammmonster zulaufen, das bemerkten auch andere Wesen. Die Götzendiener hatten sich geduckt, jetzt kamen sie hoch und visierten mit ihren Gewehren Sukos ungeschützten Rücken an.
    Da schleuderte ich den Bumerang!
    Der silberne Blitz wischte auf die Feinde zu. Ich hatte nicht in direkter Linie geworfen, sondern etwas angeschnitten, so dass die Waffe von der Seite her die beiden Wesen treffen musste.
    Sie standen nebeneinander, und das war gut. Der Bumerang traf. Den ersten - und den zweiten.
    Mit einem Wurf war es mir gelungen, beide Schädel von den Körpern der Wurmwesen zu holen. Zum Schuss kamen sie nicht mehr, denn sie fielen
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