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0203 - Die Stadt der Verfemten

Titel: 0203 - Die Stadt der Verfemten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er hoffte, daß er mit diesen Worten den Fremden genügend provozieren konnte, um etwas von ihm zu erfahren.
    „Feigheit ist ein relativer Begriff" sagte Ogil. „Wir könnten lange Zeit darüber diskutieren, ohne herauszufinden, in welcher Beziehung dieses Wort auf verschiedene Lebensformen angewandt werden kann. Jedes Wesen ist auf eine besondere Art mutig."
    „Nun gut. Vielleicht besitzt unser Freund genügend Mut, um uns zu erklären, was er mit uns vorhat. Fragen Sie ihn, ob er darüber unterrichtet ist, daß wir hier sind, um diesen Stein dort zu holen."
    Ogil unterhielt sich längere Zeit mit Rhodans Doppelgänger.
    Dann wandte er sich wieder an die beiden Gefangenen.
    „Die Situation ist sehr kompliziert. Der Gegenstand, den Sie als Stein bezeichnen, ist alles andere als ein gewöhnliches Ausstellungsstück. Betrachten Sie ihn als den Schlüssel mit dessen Hilfe man die Energiestation dieses Planeten erreichen kann."
    Rhodans Gedanken wirbelten durcheinander. Deshalb also wollten sich die Roten Dreier in den Besitz des dreieckigen Körpers bringen. War es möglich, daß die Herren von Bigtown Gewalt über die Bewohner der Pyramide besaßen?
    „Natürlich werden Sie diesen Stein nicht erhalten", fuhr Ogil fort.
    „Man ist jedoch bereit, Sie mit einem ähnlichen Gegenstand freizulassen, der jenem auf dem Sockel vollkommen gleicht. Damit können Sie die Roten Dreier eine gewisse Zeit irreführen, bis Sie sich in Sicherheit gebracht haben."
    „Sinnlos", entfuhr es Rhodan. „Solange der Schutzschirm über Quarta existiert, gibt es für uns keine Sicherheit. Fragen Sie unseren Freund ob er den Schutzschirm für kurze Zeit ausschalten kann."
    „Nein", sagte Ogil sofort. „Er kann nichts innerhalb der Station vor Obergriffen schützen. Es käme für ihn einer Blasphemie gleich, wollte er den automatischen Ablauf abstoppen oder verändern."
    „Also eine Art Religion?"
    „Wenn Sie es so bezeichnen wollen. Diese Wesen dienen der Station seit Generationen. Ich glaube noch nicht einmal, daß sie die Funktion der einzelnen Geräte begreifen."
    Rhodan blickte sein freundlich lächelndes Ebenbild starr an. Er begriff, daß er nur unter Gewaltanwendung in die Station vordringen konnte. Ein solches Vorgehen widerstrebte ihm unter den gegenwärtigen Umständen, aber er sah keine andere Möglichkeit, um ihr Entkommen von Quarta zu gewährleisten.
    „Was geschieht, wenn wir versuchen, die Station so zu beschädigen, daß der Schutzschirm sich auflöst?" fragte er Ogil.
    „Ohne den Schlüssel könntet ihr die Station nie erreichen", erklärte der Dolmetscher lakonisch.
    „Wir müssen also für alle Zeiten auf Quarta leben?"
    „Ja", bestätigte Ogil. „Bis Sie während einer Jagd getötet werden."
    „Geben Sie uns den Ersatzstein und lassen Sie uns frei", forderte Rhodan.
    Ogils magerer Körper krümmte sich als empfände er Schmerzen.
    „Nein, nein", stammelte er. „Sie sprechen nicht die Wahrheit. Sie sind eines dieser wilden, unnachgiebigen Wesen, wie es sie auch in Bigtown gibt. Sie werden nie aufhören, um den Schlüssel zu kämpfen - jetzt, da Sie wissen, daß es die einzige Möglichkeit ist, um in die Station zu gelangen."
    „Ja!" dröhnte Kasom dazwischen. „Wir werden kämpfen. Und wir werden einen Weg finden, diesen faulen Zauber hier zu entlarven."
    Ogil hatte sich wieder gefaßt. Das Lächeln im Gesicht des Unbekannten war verschwunden.
    „Sie verkennen Ihre Situation", sagte der Dolmetscher. „Sie sind völlig in der Gewalt der Stationswächter." Die goldene Ebene, auf der er stand, schien einen Augenblick zu flackern. „Wir müssen Sie töten."
    Kasom schrie auf und stemmte sich gegen die stählernen Fesseln. Er gab es jedoch auf, als er feststellen mußte, daß er nichts ausrichten würde.
    Der Boden um Ogil kräuselte sich. Gleich darauf war der Dolmetscher verschwunden. Rhodans Doppelgänger schüttelte nachdenklich den Kopf.
    Rhodan spürte plötzlich, wie es um ihn herum heiß wurde.
    Sie bringen die Platten zum Glühen, auf denen wir liegen, dachte er entsetzt.
    Die Hitze nahm schnell zu.
    „Aufhören!" brüllte Kasom. „Chef, wir müssen ihnen sagen, daß wir mit allem einverstanden sind."
    „Das hätte wenig Sinn", erwiderte Rhodan ruhig. Die Unterseite von Kasoms Platte begann bereits dunkelrot zu glühen. Der Wächter tauchte ebenfalls in der goldenen Ebene unter.
    Da sah Rhodan einen dunklen Punkt ganz oben auf der schimmernden Fläche. Der Punkt kam rasch näher. Rhodans Augen

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