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0202 - Die Rache der Toten

0202 - Die Rache der Toten

Titel: 0202 - Die Rache der Toten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erbarmungslosen Griff und riß ihn aus der Welt der Träume zurück.
    Der Orthos! Nun zeige deine Kunst!
    Zamorra lächelte spöttisch, erwiderte aber nichts. Näher trat er an die Wand mit der hervorragenden Bildwiedergabe und versuchte genau die Stelle zu erkennen, an der sich die verborgene Schachtmündung befand. Irgendwo dort unten am Hang hatte Thor ihn nach dem Dhyarra-Transport wieder materialisieren lassen, und dort unten hatte Dreizehn ihn erstmals angefallen, der gelangweilt draußen herumstrich.
    Er erkannte zwei Felsspitzen wieder.
    »Da unten ist einer der Eingänge in den Fuchsbau«, verriet er den Meeghs und deutete auf die Stelle, wo sich der Schacht befinden mußte. Zu erkennen war nichts. Die Dämonen hatten den Zugang getarnt.
    Öffne den Zugang und bringe den Spider hinein!
    Offener Hohn schwang jetzt in den Gedankenbildern der Meeghs mit. Immer noch regte Zamorra sich nicht darüber auf.
    »Besteht eine magische Sperre?« erkundigte er sich.
    Ja, Zamorra, aber kannst du sie nicht spüren, du angeblich Mächtiger?
    »Nein«, gab er offen zu.
    Dennoch wirst du sie beseitigen oder eine Milliarde Tode sterben.
    Zamorra nickte langsam. Es war so, wie er es vermutet hatte. Der gesamte ORTHOS-Komplex lag unter einem magischen Schirmfeld, und die Ein- und Ausgänge waren davon nicht ausgenommen. Und gegen die schwarze Magie des Schirmfeldes konnten die Meeghs so lange anrennen, wie sie lustig waren – die gleichpolige Magie würde sie immer wieder abstoßen. Auch die überragende Kraft des Superspiders würde nicht durchdringen können.
    Anders würde es sein, wenn sich eine Lücke im Schirmfeld befand.
    »Besitzt ihr eine Möglichkeit, Verbindung mit dem Herrscher des ORTHOS aufzunehmen?«
    Was willst du von ihm? Uns verraten?
    Zamorra grinste. »Habt ihr immer noch nichts gelernt?« fragte er. »So wie eure Magie ihren Schirm nicht durchdringt, können sie euren nicht zerschlagen. Erst, wenn wir drinnen sind, geht das alles ein wenig anders. Bekomme ich die Verbindung mit Abbadon?«
    Er bekam sie, aber auch die Drohung zu hören, daß er beim ersten verräterischen Wort sterben würde. Er nahm’s auf die leichte Schulter. Seit er sich in der Lenkzentrale aufhielt, war er mit dem Sensenmann ohnehin per du, und auf eine Drohung mehr oder weniger kam es auch nicht mehr an.
    Er wies die Meeghs an, sich von ihm fernzuhalten, während er mit Abbadon sprach.
    Vor ihm entstand in der Bildwiedergabe der Wand das Abbild des Dämonenfürsten. In welcher Form Zamorra seinerseits im ORTHOS abgebildet wurde, konnte er nicht einmal ahnen. Obgleich die Meeghs zum ersten Mal Kontakt mit dem ORTHOS direkt aufnahmen, schien es ihnen keine Probleme zu bereiten. Vielleicht waren sie daran gewöhnt, mit andersartigen zu sprechen.
    »Ich erkenne dich, Zamorra«, fauchte Abbadon. »Du lebst?« Er grinste.
    »Deine Schergen haben mich verfehlt, Abbadon… mich aber schicken die Götter ein zweites Mal mit einer Botschaft, öffne den Schirm, daß ich zu dir gelange!«
    Abbadon zeigte sich von seiner mißtrauischen Seite. Durchdringende Teufelsaugen starrten Zamorra an, der sich unter diesem Blick unbehaglich fühlte.
    »Deine Umgebung ist verwaschen«, fauchte Abbadon. »Wo bist du? Welchen faulen Trick hast du vor?«
    »Ich stehe vor dem Schacht, durch den Dreizehn mich führte«, behauptete der Meister des Übersinnlichen. »Daß du mich unscharf siehst, muß daran liegen, daß die Götter mich mit einem besseren Schutz ausstatteten, damit ich deinen Schergen besser entgehen kann. Du kannst ihre Überreste übrigens in der Steppe aufsammeln.«
    Abbadon fauchte ergrimmt. Zamorra grinste kalt. Die Meeghs unterstützen ihn, wie es besser nicht klappen konnte. Abbadon konnte nicht feststellen, daß Zamorra sich in einem Dämonenschiff befand, und noch weniger war der Spider selbst in seinem Unsichtbarkeitsfeld von den Dämonen wahrzunehmen.
    Ausgerechnet meine ärgsten Feinde helfen mir, dachte er ironisch. Allmählich begann das Pokerspiel an seinen Nerven zu fressen. Die Entscheidung mußte bald fallen. Lange hielt er der Nervenbelastung nicht mehr stand.
    »Ich öffne nicht«, erklärte Abbadon. »Du kannst so hindurch!«
    »Nicht mit meinem neuen Götter-Schutz, Abbadon…«
    »Dann kommt jemand zu dir, um dich anzuhören!«
    Zamorra fluchte nur in Gedanken, weil hinter ihm eine Dame stand – Nicole, die mit ihm bangte.
    »Draußen lauert Gefahr!« warnte er grimmig. »Ich muß in den Schutz des ORTHOS! Die Meeghs können
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