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0202 - Die Rache der Toten

0202 - Die Rache der Toten

Titel: 0202 - Die Rache der Toten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einen Angriff mit der sorgsam abgeschirmten Lenkzentrale abwägten.
    Endlich, nach einer für Computer unglaublich langen Zeit, wandten die Meeghs sich ihm wieder zu.
    Es soll geschehen, wie du vorschlägst. Wir dringen mit der Lenkzentrale in den ORTHOS ein. Nun zögere nicht länger. Bereite uns den Weg.
    Zamorra grinste. In Gedanken rieb er sich die Hände wie ein gerissener levantinischer Händlerpatriarch, der gerade seine gesamte Sippe prachtvoll übers Ohr gehauen hat. Aber sorgsam schirmte er diese Gedanken ab.
    Er hatte es geschafft! Die Meeghs waren auf seinen Trick hereingefallen! Jetzt war es nur noch eine Frage des Vorgehens, den riesigen Superspider in den ORTHOS zu lotsen.
    In diesem Moment erfolgte der Angriff!
    ***
    Der ungeheure Zorn und die Verzweiflung über den Verrat gaben Dreizehn noch einmal Kraft. Der sechsbeinige Dämon zweifelte keine Sekunde daran, daß Zamorra eine Möglichkeit besaß, den Spider in die Hochburg der Dämonen zu schleusen. Und Dreizehn hatte darauf gehofft, daß dieser Kurier der Götter ehrliches Spiel trieb!
    Aber er war noch schlimmer als die Götter selbst! Er spielte den ORTHOS den Meeghs in die Hände!
    Alles in Dreizehn staute sich zu einem tödlichen Haß an. Zwei Dinge waren möglich: entweder starb der Dämon an seiner Wut, oder sie gab ihm die Kraft, die er benötigte! Der zweite Fall trat ein. Grell leuchtete es auf. Der sechsbeinige Raubtierkörper wurde durchscheinend, schien sich aufzulösen. Eine Reihe lauter Detonationen hallte durch den Saal. Funken sprangen auf und rasten über die schwarzen Fäden des Netzes, das den Dämon hielt. Was er in seiner Todesfurcht zuvor nicht geschafft hatte, gelang ihm jetzt in seinem Zorn gegen Zamorra. Die Maschen verbrannten. Sie schmorten Wunden in den Raubtierkörper, während sie im magischen Feuer vergingen, aber Dreizehn spürte den Schmerz nicht mehr. Er spannte die mächtigen Muskeln, duckte den Raubtierkörper zum Sprung und schnellte sich ab.
    Sein Ziel war Zamorra, sein Rachen weit aufgerissen.
    Der Sprung des Dämons war exakt berechnet. Das Ziel war nicht mehr in der Lage auszuweichen. Selbst die Meeghs waren nicht mehr schnell genug, um zu reagieren.
    Der Dämon schnellte durch die Luft, seine Pranken erfaßten Zamorras Schultern und schleuderten den Mann auf den stahlharten Boden. Er kam nicht einmal mehr zu einem Entsetzensschrei.
    Der Dämon riß ihn mit den Pranken halb hoch. Dann schnellte der Raubtierschädel vor, und Zamorras Kopf verschwand im Rachen der Bestie!
    ***
    Ebenso schnell war der Wolf!
    Fenrir sprang im gleichen Augenblick wie der Dämon, dessen Absicht er in dessen aufgepeitschten Gedanken gelesen hatte. Und deshalb wußte Fenrir auch, wie Dreizehn springen würde.
    In dem Augenblick, als Dreizehn Zamorra niederschleuderte, ihn sich maulgerecht zurechtrückte und zubiß, war auch Fenrir zur Stelle. Seine Fänge schlossen sich um den Unterkiefer Dreizehns.
    Der dämonische Raubtierrachen konnte sich nicht mehr schließen! Fenrir packte mit aller Härte zu, die ihm zur Verfügung stand. Sein Biß zwang den Dämon, von seinem Vorhaben abzulassen. Zamorra selbst arbeitete selbst an seiner Befreiung mit, bekam den Kopf wieder frei, war aber nicht in der Lage, sich unter den beiden anderen hervorzuarbeiten.
    Immer noch hielt Fenrir den Dämon gepackt, versuchte ihn von Zamorra zu zerren. Aber der Dämon war kräftiger. Er spannte die mächtigen Nackenmuskeln und schleuderte den Wolf förmlich in die Höhe, daß Fenrir loslassen mußte.
    In diesem Moment schaffte Zamorra es, sich auf den Rücken zu drehen. Und vor seiner Brust strahlte das Amulett auf.
    Dreizehn schrie. Sein mächtiger Kaubtierkörper schrie noch im verkrampften Reflex, als er tot war. Erst als Zamorra den erschlaffenden Sechsbeiner hochstemmte und sich unter ihm hervorarbeitete, verstummte der Dämon. Er schrumpfte in sich zusammen und verfärbte sich, als verzehre ihn ein unsichtbares Feuer.
    Zamorra kam taumelnd auf die Knie. Plötzlich war Fenrir neben ihm. Die große, rote Wolfszunge marschierte über Zamorras Kopf, befreite ihn von dem Geifer, den Dreizehn gespien hatte. Zamorra schüttelte sich, klopfte dem Wolf auf die Schulter und erhob sich wieder.
    Die Meeghs hatten sich keine Sekunde lang gerührt. Teilnahmslos hatten sie den Kampf verfolgt.
    Von Dreizehn blieb nur noch ein rauchendes, geschwärztes Skelett übrig. Das Amulett hatte wieder einmal seine Wirksamkeit unter Beweis gestellt und seinen Besitzer
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