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0202 - Das Halsband des Todes

0202 - Das Halsband des Todes

Titel: 0202 - Das Halsband des Todes
Autoren: Das Halsband des Todes
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verschluckte sich bei ihrem Whisky und hustete ein paar Mal heftig, ehe sie uns die nächste Fortsetzung der Geschichte erzählte.
    »Ich hatte die Perlen zum letzten Male in der Hand, als ich überlegte, ob ich sie zu einem Empfang in der französischen Botschaft anlegen sollte. Ich trug sie dann aber doch nicht, weil sie mir zu kostbar waren. Ich fürchtete, sie könnten gestohlen werden. Sie wissen ja selbst, was heute für Gesindel zu diesen sogenannten Partys Zutritt hat. Gestern nun rief mich der Juwelier How an und sagte, die Kette sei ihm zum Kauf angeboten worden. Ich glaubte zuerst, jemand wolle ihn betrügen. Ich sagte ihm das auch. Dann aber wollte ich doch ganz sichergehen und sah nach. Können Sie sich meinen Schrecken vorstellen, als ich feststellen musste, dass die Perlen verschwunden waren? In der ersten Aufregung wendete ich mich an die Stadtpolizei, die auch versprach, etwas in der Angelegenheit zu unternehmen.«
    »Warum haben Sie sich dann an uns gewandt?«, fragte ich.
    »Heute Morgen rief mich ein gewisser Lieutenant Evans an und berichtete, How sei gestern beraubt worden und wahrscheinlich vor Aufregung an einem Herzschlag gestorben. Die Perlenkette hat sich nicht eingefunden, und ich glaube auch gar nicht, dass er sie je besaß.«
    Sie hielt mir wieder ihr Glas hin, das ich zur Hälfte füllte. Dann nahm sie einen kräftigen Schluck und fuhr fort: »Was ich jetzt sage, ist unbedingt vertraulich. Ich stelle die Bedingung, dass Sie auch der Stadtpolizei nichts davon sagen. Es ist eine gewaltig scheußliche Angelegenheit«, machte sie die Sache spannend.
    »Zuerst muss ich Ihnen klarmachen, dass ich einen Idioten und Tunichtgut von Sohn habe. Serge ist schon zweiunddreißig Jahre alt, aber er hat bis jetzt keinen Finger gerührt, um etwas zu verdienen. Trotzdem liebe ich ihn. Aber ich war klug genug, ihn kurzzuhalten. Ich wollte ihn zwingen, selbst Geld zu verdienen. Das versuchte er denn auch. Aber auf eine andere Art, als ich mir vorgestellt hatte. Er fing an zu spielen und verlor natürlich. Zweimal bezahlte ich seine Schulden, und dann erklärte ich ihm, dass damit Schluss sei. Serge weiß ganz genau, dass ich mein Wort unbedingt halte.«
    Sie blickte traurig vor sich hin.
    »Trotzdem spielte er weiter, und dann bestahl er mich. Natürlich kam ich dahinter, und ich kann Ihnen sagen, ich habe ihn so geohrfeigt, dass er sich eine Woche lang nicht auf der Straße sehen lassen konnte.«
    Unwillkürlich musste ich lächeln, als ich mir die Szene vorstellte. Ich war überzeugt, dass Mrs. Wassilof eine ausgezeichnete Handschrift hatte.
    »Tja, und dann war eine Zeitlang Ruhe. Vor anderthalb Jahren heiratete meine damalige Sekretärin, die dumme Gans. Als ob sie es bei mir nicht gut gehabt hätte. Ich suchte nach einem Ersatz, und da kam Serge eines Tages und erzählte mir, er habe durch Zufall eine junge Frau kennengelernt, die für mich gerade das Richtige sei. Er brachte mir das Mädchen. Sie war zwar für meine Begriffe zu hübsch, aber ich hielt sie für intelligent, und sie hatte gute Referenzen.«
    Missis Wassilof verzog das Gesicht wie in Erinnerung an eine Eselei.
    »Also beging ich die Dummheit, diese Lil Harrow einzustellen. Ich war sogar recht zufrieden mit ihr, bis ich sie eines Tages zusammen mit Serge in dessen Zimmer erwischte. Sie können sich vielleicht denken, was da los war. Ich sagte ihr, sie solle sofort ihre Koffer packen und abhauen, und da kam heraus, dass Serge sie vor ein paar Monaten heimlich geheiratet hatte.« .
    Die Generalin schnaufte wie ein auftauchendes Nilpferd.
    »Ich glaubte, mich müsse der Schlag treffen. Aber die Heiratskurkunde stimmte, und ich konnte nichts daran ändern. Auf alle Fälle aber flog die Harrow hinaus. Mit mir macht man solche Streiche nicht. Serge, drohte mir, er werde mitgehen. Aber als ich ihm ankündigte, er werde dann von mir keinen Penny mehr sehen, überlegte er es sich anders. Das Flittchen verzog sich so schnell wie möglich, nachdem ich ihre Koffer untersucht hatte. Ich wollte nichts riskieren. Sie hätte es fertiggebracht, mir das halbe Haus zu stehlen.«
    »Das war natürlich eine sehr bedauerliche Angelegenheit«, meinte Phil diplomatisch. Aber damit kam er schlecht an.
    »Bedauerlich, sagen Sie. Es war eine bodenlose Gemeinheit. Dieser Bursche, der nun leider einmal mein Sohn ist, hatte mir sein Liebchen als Sekretärin angedreht und das Weib dann auch noch geheiratet. Er muss von allen guten Geistern verlassen gewesen sein. Nun,
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