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0202 - Das Halsband des Todes

0202 - Das Halsband des Todes

Titel: 0202 - Das Halsband des Todes
Autoren: Das Halsband des Todes
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inzwischen scheint er zu sich gekommen zu sein. Er hat mir wiederholt versichert, seine sogenannte Frau sei aus seinem Gesichtskreis verschwunden, er habe keinerlei Verbindung mehr zu ihr. Das mag wahr sein, aber ich kann mir nicht helfen, ich bin sicher, dass dieses Weib die Kette gestohlen hat. Es gibt für den Safe nur zwei Schlüssel. Einen habe ich ständig bei mir, und der zweite liegt auf der First National Bank.«
    Sie zog einen kleinen Schlüssel hervor und zeigte ihn uns.
    »Lil war die einzige Person, der ich diesen Schlüssel manchmal für einige Minuten anvertraut hatte, wenn ich irgendwelche Papiere oder Derartiges aus dem Safe haben wollte. Sie muss sich einen Nachschlüssel haben machen lassen, und dann wartete sie über ein halbes Jahr, bis sie ihren Coup landete.«
    »Verzeihen Sie, Missis Wassilof, aber sind Sie ganz sicher, den Schlüssel niemals jemand anders ausgehändigt zu haben. Zum Beispiel Ihrem Sohn?«,, fragte Phil.
    »Halten Sie mich für verrückt? Aber angenommen, Sie hätten recht: So dumm, gerade diese Kette zu stehlen, wäre Serge nie. Es ist allgemein bekannt, dass sie laut Testament des Generals nicht veräußert werden darf, Jeder Juwelier in den Staaten weiß das. Es stand in allen Zeitungen. Serge wusste, dass er sie niemals würde verkaufen können, oder nur an einen Hehler, der ihm nur einen Bruchteil des Wertes gegeben hätte. Wenn er hätte klauen wollen, so würde er andere Dinge mitgenommen haben. Aber er hütet sich.«
    »Sie wollen also, dass wir die Frau ihres Sohnes finden und uns davon überzeugen, ob sie die Perlen gestohlen hat oder nicht. Ich muss Ihnen sagen, dass ich eigentlich skeptisch bin. Ich habe,Ihren Worten entnommen, dass die Frau seit über einem halben Jahr nicht mehr hier wohnt. Es hätte doch auffallen müssen, wenn sie plötzlich kommt. Sie haben doch Personal.«
    »Ja, drei Mädchen und einen Diener, aber sie sehen und hören nur das, was nicht für ihre Augen und Ohren bestimmt ist. Lil hat damals den Hausschlüssel mitgenommen. Dessen bin ich sicher. Ich selbst habe einen sehr gesunden Schlaf, und Serge ist nachts fast niemals zu Hause. Die Dienerschaft schläft im Seitenflügel. Wenn sie den Streich nachts gespielt hat, so wusste sie genau, dass sie niemand überraschen würde. Wenn Sie dieses Weibsbild gefunden haben, so sagen Sie ihr auf den Kopf zu, dass sie die Diebin ist. Lassen Sie sich auf gar keine Ausreden ein. Ich weiß ganz genau, dass sie es war. Und wenn sie es nur aus Gemeinheit tat. Ich verzichte darauf, sie strafrechtlicht verfolgen zu lassen. Sie soll nur die Kette herausgeben und ihr Einverständnis zur Scheidung von meinem Sohn geben. Natürlich muss sie die Schuld auf sich nehmen. Ist Ihnen das klar?«
    Wir blickten uns an und dachten genau dasselbe.
    Die Alte wollte den Diebstahl der Perlenkette dazu benutzen, um die unbequeme Schwiegertochter endgültig loszuwerden.
    Für einen Augenblick schoss mir sogar der Gedanke durch den Kopf, Sie habe den Diebstahl nur vorgetäuscht, um der Frau ihres Sohnes etwas anhängen zu können.
    »Haben Sie ein Bild der Missis Lil Wassilof?«, fragte ich.
    »Ziehen Sie die Schreibtischschublade auf, vom, ganz rechts finden Sie, was Sie suchen.«
    Lil Wassilof, geborene Harrow, war eine reizende, gut gewachsene, blonde Frau, die sich zu kleiden verstand. Mir gefiel sie gar nicht schlecht, das heißt, mit Ausnahme der Augen.
    Diese Augen waren groß und hatten einen merkwürdig starren Blick. Es war der Blick eines Menschen, der sehr genau weiß, was er will, und der nötigenfalls über Leichen geht.
    »Danke«, sagte ich und steckte das Foto ein. »Wir müssen natürlich unserem Chef Bericht erstatten, und Sie werden dann von uns hören. Jetzt bitte ich Sie, uns den Safe zu zeigen, der die Kette enthielt. Außerdem hätte ich gern mit Ihrem Sohn gesprochen.«
    »Mein Sohn, muss vollkommen aus dem Spiel bleiben. Er hat mit dieser Sache nichts zu tun. Den Safe können Sie sehen, wenn ich auch nicht weiß, wozu das gut sein soll.«
    »Wie Sie wollen«, sagte ich gleichmütig und stand auf.
    In diesem Augenblick erinnerte mich die Alte durchaus nicht mehr an die ›dicke Minna‹ vom Rummelplatz, sondern eher an einen Ausbildungsfeldwebel, der Rekruten über den Exerzierplatz scheucht.
    Mrs. Wassilof zog einen kleinen Telefonapparat heran, der neben ihr stand, wählte und befahl: »Joan, kommen Sie sofort herüber.«
    Dann warf sie mir etwas Blinkendes zu.
    »Hier sind die Schlüssel.«
    Leichte,
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